Kleinmachnow. Im Süden Berlins ist in der Nacht offenbar eine Löwin entlaufen. Die Polizei warnt eindringlich. An welchen Orten aktuell Gefahr droht.

Eine entlaufene Löwin hält den Süden Berlins in Atem. Das Wildtier wurde gegen Mitternacht in Kleinmachnow südlich der Hauptstadt gesehen. Bei Twitter kursiert ein Video des Tieres, das ein Autofahrer aufgenommen hat. Die Polizei hat nach eigenen Angaben von dem Wildtier durch Zeugen erfahren. Diese hätten Videos aufgenommen, wie die Raubkatze ein Wildschwein gejagt und erlegt habe.

Die Polizei geht davon aus, dass sich das Wildtier noch immer im Bereich Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf aufhält.
Die Polizei geht davon aus, dass sich das Wildtier noch immer im Bereich Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf aufhält. © BM Infografik / Berliner Morgenpost

Die Polizei hat zusammen mit Wildtierexperten eine fieberhafte Suche nach der Löwin gestartet. Die Bevölkerung wurde mithilfe von Warnapps und Durchsagen auf die mögliche Gefahr hingewiesen. Die Menschen seien gebeten worden, von Spaziergängen in Wäldern abzusehen, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion West am frühen Morgen. Auch Berlinerinnen und Berliner werden vor der Löwin gewarnt. „Der Warnbereich wurde mittlerweile auf den Süden Berlins erweitert“, schrieb die Polizei am Morgen auf Twitter.

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Laut Polizei droht hier aktuell Gefahr, der Löwin zu begegnen:

  • Kleinmachnow
  • Stahnsdorf
  • Teltow
  • Südliche Stadtbezirke von Berlin (Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg und Neukölln)

Ein Polizeisprecher sagte, man solle nicht im Düppeler Forst spazieren gehen. Wer das Raubtier sehe, sollte zur Sicherheit umgehend ins Haus oder Auto gehen und die Polizei informieren. Eine Ausgangssperre gebe es aber nicht, hieß es.

Eine Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark sagte, es sei eine Tierärztin mit vor Ort und zwei Jäger mit Waffen. Wenn man das Tier finde, werde entschieden, ob man mit Betäubung arbeite oder es erschießen müsse. „Das wird je nach Situation entschieden.“ Die Suche nach dem Raubtier sei eine große Herausforderung, meinte die Sprecherin.

Eine aktualisierte Warnkarte wurde auch am Nachmittag noch nicht veröffentlicht. Auf dem Homepage des Bundesministeriums für Bevölkerungsschutz wird der Gefahrenbereich weiterhin an der südlichen Berliner Landesgrenze verortet.

Polizei informiert über mögliche Sichtung in Zehlendorf

Das gesuchte Raubtier könnte sich nach Angaben der Polizei im Berliner Bezirk Zehlendorf befinden. Kollegen vor Ort würden bei Bedarf sicherstellen, dass Veterinäre das Tier gefahrlos betäuben könnten, teilte die Polizei bei Twitter am Donnerstagnachmittag mit.

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Zuvor hatte die Polizei bereits mitgeteilt, dass das Wildtier möglicherweise im Süden der Hauptstadt nahe der Stadtgrenze zu Brandenburg gesichtet worden sei. Das Berliner Veterinäramt und der Stadtjäger seien informiert worden. Am Nachmittag war der Königsweg im Bezirk Steglitz-Zehlendorf weiträumig abgesperrt, wie ein dpa-Reporter berichtete.

Polizei bricht Suche in Zehlendorf ab

Einem Hinweis aus der Bevölkerung folgend hat die Polizei am frühen Abend den Waldfriedhof Zehlendorf abgesucht. Gegen 17 Uhr brachen die Einsatzkräfte die örtliche Fahndung allerdings ab. Noch ist unklar, wohin sich die weitere Suche nach der ausgebüxten Löwin verlagert.

"Heiße Phase" im Wald bei Kleinmachnow?

Laut Berichten der "Bild"-Zeitung sollen sich schwer bewaffnete Polizisten im Waldgebiet bei Kleinmachnow der Löwin nähern. Demnach häuften sich die Sichtungen im Gebiet in den letzten 30 Minuten. Zuvor war ein verdächtiges Stück Kot im benachbarten Zehlendorfer Ortsteil Nikolassee gefunden worden.