Frankreich

Risse an zwei Atomreaktoren in Frankreich entdeckt

Eileen Wagner
Zu wenig Atom-Strom: Frankreich fährt Kohlekraftwerk wieder hoch

Zu wenig Atom-Strom: Frankreich fährt Kohlekraftwerk wieder hoch

Weil die französischen Atomkraftwerke zum größten Teil außer Betrieb sind, fährt Frankreich ein im März abgeschaltetes Kohlekraftwerk wieder hoch. Bei den Arbeitern in Saint-Avold will dennoch keine Freude aufkommen.

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Berlin/Frankreich  Frankreichs Atomreaktoren erneut von Rissen betroffen: Laut Behörden ist dies der größte Schaden in einem französischen Atomreaktor.

In Frankreich wurden innerhalb einer Woche an zwei Atomreaktoren in Penly und Cattenom Risse entdeckt. Die Behörde für Atomsicherheit (ASN) stufte die Risse als "nicht unerheblich" ein und vermutet Abnutzungserscheinungen als Ursache.

Risse in Atomreaktoren in Penly und Cattenom

Der erste Vorfall ereignete sich am Dienstag im Atomkraftwerk Penly im Norden des Landes. Dort wurde laut ASN ein ungewöhnlich langer Riss in einem Leitungsrohr entdeckt. Der Korrosionsschaden gilt als der bisher größte in einem französischen Atomreaktor. Wenige Tage später wurden nun auch Risse an einem Reaktor in Cattenom im Ostfrankreich entdeckt.

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Anhaltende Probleme mit alterndem Atompark

Die anhaltenden Probleme mit dem alternden Atompark Frankreichs haben im vergangenen Jahr dazu geführt, dass so wenig Strom produziert wurde wie seit drei Jahrzehnten nicht. Präsident Emmanuel Macron plant daher, während seiner Amtszeit den Grundstein für sechs neue Atomreaktoren in Penly zu legen, um die Energieproduktion zu steigern.

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