Sydney. Australien wird derzeit von Überschwemmungen geplagt. In den Fluten lauern gefährliche Salzwasserkrokodile unter der Wasseroberfläche.

Teile Australiens stehen erneut unter Wasser. Dieses Mal trifft es die Menschen im Nordosten des Landes – im Bundesstaat Queensland. Das als Sonnenstaat bekannte Bundesland ist im Norden dank seines tropischen Klimas auch Heimat der gefährlichen Leistenkrokodile. Die Reptilien können in Flüssen, an der Küste oder auch in kleineren Tümpeln lauern. Schwimmen ist im Norden Australiens deswegen nur in abgesperrten und überwachten Bereichen zu empfehlen.

Die derzeitigen Überschwemmungen haben das Revier der Raubreptilien nun aber auf natürliche Weise deutlich erweitert. Denn die Fluten spülen die Krokodile mitten in die Ortschaften der Region.

Auch interessant: Fisch-Regen in Australien – Ereignis sorgt für Verblüffung

Fluten und Hochwasser: Rettungskräfte kümmern sich um Känguru-Baby

In einem Video, das die Behörden auf sozialen Medien gepostet haben, ist zu sehen, wie die Wasserpolizei ein Känguru-Baby in dem überschwemmten Ort Burketown aus den Fluten rettet. „Lucky“, wie die Polizisten das Känguru tauften, wurde in Sicherheit gebracht und an Land freigelassen. Doch während die Polizisten sich an „Lucky“ erfreuten, der sich wie zum Dank noch zu seinen Rettern umdrehte, beobachtete ein Hubschrauberpilot aus der Luft, wie zwei sehr große Krokodile nicht weit entfernt davon auf der Lauer lagen.

Diese Warnung käme gerade zur rechten Zeit, schrieben die Polizisten auf Facebook. Denn die Situation zeige, „dass man sich aus Hochwasser heraushalten muss, da man nicht weiß, was unter der Wasseroberfläche lauert“.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Australien: Evakuierungen in extrem abgelegener Region

Insgesamt mussten am Wochenende fast 100 Bewohner aus Burketown evakuiert werden – eine logistische Meisterleistung, denn der Ort im Nordosten Australiens ist extrem abgelegen. Über 2000 Kilometer sind es von hier bis nach Brisbane, in die größte Stadt Queenslands, über 1000 Kilometer bis nach Townsville, woher die Polizisten stammten, die das Video am Montag posteten.

Der Flusspegel in Burketown hatte am Wochenende die Sieben-Meter-Marke überschritten und damit den Rekord von 6,78 Metern aus dem Jahr 2011 übertroffen, als der Bundesstaat ebenfalls von verheerenden Hochwassern heimgesucht worden war. Obwohl die Pegel am Montag leicht sanken, sind für Teile des Bundesstaates nach wie vor Schauer und vereinzelte Gewitter prognostiziert. Deswegen gehen die Rettungsdienste davon aus, dass die Überschwemmungen zunächst anhalten werden.

Auch interessant: Forscher entdecken drei mysteriöse Spinnenarten in Australien

Buschbrände in Australien: Folgen Feuer auf die Fluten?

Im tropischen Norden Australiens herrscht derzeit Regenzeit. Doch dass der Nordosten des Landes seit drei Jahren unter wiederkehrenden Überschwemmungen leidet, liegt in erster Linie am Klimasystem La Niña. Dieses entsteht im Pazifischen Ozean und bringt Regen an die Ostküste Australiens. Eine seltene Gruppierung von drei La Niña-Zyklen hintereinander seit Ende 2020 hat die Situation nochmals intensiviert. Dazu beigetragen hat ein Phänomen namens Indischer-Ozean-Dipol (IOD): Dieser befindet sich in einer Phase, die ebenfalls mehr Regen nach Südostaustralien bringt. Auch der Klimawandel könnte laut der Wissenschaft eine Rolle spielen. Denn jedes zusätzliche Grad in der Atmosphäre bedeutet, dass diese zusätzliche sieben Prozent Feuchtigkeit aufnehmen kann, die sich dann auch wieder abregnet.

Trotz der derzeitigen Überschwemmungen geht die australische Wetterbehörde davon aus, dass die aktuelle La Niña-Phase am Auslaufen ist. Dies sollte den Rekordüberschwemmungen der vergangenen Jahre ein Ende setzen. Allerdings fürchten die Behörden, dass mit der Trockenheit auch die Buschfeuer zurückkehren werden. Letztere finden nach den feuchten Bedingungen hohe Brennstofflasten vor – Büsche und Bäume sind in den vergangenen Jahren durch die Niederschläge ausgesprochen gut gewachsen.