Wismar. In Wismar kam es zu einem Zwischenfall in der Ausländerbehörde. Ein Mann brachte ein Baby in seine Gewalt. Das SEK musste eingreifen.

Polizeieinsatz in der Ausländerbehörde in Wismar: Ein Mann hat wegen eines Vaterschaftstests im Landratsamt Wismar sein mutmaßlich eigenes Baby fünf Stunden lang in seine Gewalt gebracht. Die Spezialeinsatzkräfte der Polizei konnten den Mann am Abend überwältigen.

Das Kind sei wohlauf und in Obhut genommen worden, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstagabend. Zuvor hatte eine Verhandlungsgruppe der Polizei längere Zeit versucht, die Situation friedlich zu beenden – erfolglos. Schließlich griff das SEK zu. Der 22 Jahre alte Mann aus Ghana sei dabei nicht verletzt worden. Er wurde in Gewahrsam genommen.

Er hatte nach Behördenangaben einen Test gefordert, um seine Vaterschaft zu beweisen und in Deutschland bleiben zu können. Er war am Donnerstag mit der Mutter des Kindes in die Ausländerbehörde des Landkreises Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern gekommen. Gegen 13.30 Uhr eskalierte laut Polizei die Situation. Der Mann brachte den zwei Monate alten Jungen in seine Gewalt.

Bedrohungslage in Wismar: Mann will in Deutschland bleiben

Eine Notärztin eilte in die Behörde und überwachte die Gesundheit des Kindes. Medienberichten zufolge ließ der Mann die Medizinerin an das Kind heran. Sobald sich jedoch Polizisten näherten, sei er aggressiv geworden.

Die Polizei riegelte das Gebäude ab. Eine Verhandlungsgruppe rückte an, dann auch das SEK. Die Polizei gab nur spärliche Informationen an die Öffentlichkeit – aus taktischen Gründen, wie es hieß. Am Abend, kurz vor 21 Uhr, gab es schließlich Entwarnung. Der Mann hatte der Ärztin das Kind für einen Check übergeben – diesen Moment nutzte das SEK einer Polizeisprecherin zufolge und überwältigte ihn.

(dpa)