Minsk/Berlin. In Belarus ist offenbar ein russisches Aufklärungsflugzeug vom Typ A-50 von einer Drohne abgeschossen worden - Anwohner berichten.
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko ist ein enger Verbündeter von Wladimir Putin und unterstützt dessen Krieg in der Ukraine. Doch nun soll ausgerechnet nahe der Hauptstadt Minsk ein russisches Aufklärungsflugzeug vom Typ A-50 von einer Drohne abgeschossen worden sein. Die Anwohner berichten von zwei Explosionen. Diese sollen sich zwischen 8 und 9 Uhr am Sonntagmorgen ereignet haben. Die Nachrichtenagentur AFP berichtet darüber – und beruft sich dabei auf Angaben der belarussischen Opposition.
Drohnenangriff auf russisches Flugzeug über Belarus: Das ist bisher bekannt
Nach Informationen von "Partisanen" berichtete auch Franak Wiacorka – ein Berater der im Exil lebenden Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja – von einem Drohnenangriff auf ein russisches Flugzeug. Der Anschlag am Sonntagmorgen soll von zwei Belarussen mit einer Drohne verübt worden sein – das zumindest berichtet Wiacorka auf Twitter. Sie sollen das Land verlassen haben und sich in Sicherheit befinden. Gesicherte Informationen zum mutmaßlich abgeschossenen Flugzeug aus Russland liegen aktuell noch nicht vor.
Die Nachrichtenagentur AFP berichtet in Berufung auf oppositionsnahe Medien aber von einem Aufklärungsflugzeug vom Typ A-50. Von der russischen Armee ist der Abschuss bislang nicht bestätigt worden. Auch von der belarussischen Regierung liegen aktuell noch keine Informationen vor. Die Polizei in Belarus soll nach Auskunft von Anwohnern in der Nähe des Abschussorts aber Autos gestoppt und Kofferräume sowie Ausweise der Fahrer überprüft haben – auch dazu gibt es bislang aber noch keine offizielle Bestätigung.
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Flugzeug über Belarus abgeschossen: Typ A-50 – deshalb ist es für Russland so wertvoll
Laut Manuel Schwalm ist das Modell vom Typ A-50 für Russland ein wertvolles Flugzeug. Bislang sollen hiervon nur 40 gebaut und weniger als zehn Stück einsatzbereit sein. Der Typ A-50 dient als Aufklärungsflugzeug und soll Art und Struktur der ukrainischen Luftverteidigungssysteme aufklären. Der Abschuss auf belarussischem Territorium würde nicht überraschend kommen. Das Land beteiligt sich nicht aktiv am Krieg in der Ukraine – doch Präsident Lukaschenko erlaubt russischen Truppen das Land als Ausgangspunkt zu nutzen.
Die russische Armee soll in der Vergangenheit auch belarussische Flugfelder für die – wie es in Russland noch offiziell heißt – "Spezialoperation" genutzt haben. Das berichtet wiederum der "Tagesspiegel" unter Berufung auf ukrainische Angaben. In der Vergangenheit hat es zudem immer wieder Berichte über eine mögliche Mobilmachung der belarussischen Armee gegeben. Auch gibt es Spekulationen darum, dass Alexander Lukaschenko in den Ukraine-Krieg eintreten wolle. (mit AFP)