Berlin. Auf den „Black Lives Matter“-Demos setzen Menschen ein Zeichen gegen Rassismus. Aber wo hat die Bewegung eigentlich ihren Ursprung?

New York, Amsterdam, Berlin, London, Mexiko-Stadt – die Liste der Städte, an denen in den vergangenen Tagen Proteste wegen dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd stattgefunden haben, ließe sich noch lang weiterführen. Weltweit gehen Menschen auf die Straßen, um ein Zeichen gegen Rassismus und Polizeigewalt zu setzen.

Auf ihren Plakaten ist immer wieder der Satz „Black Lives Matter“ zu lesen. Hinter dem Slogan steckt eine Protestbewegung, die in den USA bereits seit einigen Jahren bekannt ist und nun auch in Europa einer breiten Masse sichtbar wird. Die wichtigsten Eckdaten im Überblick.

Was ist „Black Lives Matter“?

„Black Lives Matter“ (deutsch: „Schwarze Leben zählen“) ist der Name einer Bewegung, die sich in der afroamerikanischen Gemeinschaft als Reaktion auf Gewalt gegen Schwarze formiert hat. Endgültig ausschlaggebend für die Entstehung war vor allem der Freispruch des Nachbarschaftswächters George Zimmerman, der 2012 den unbewaffneten afroamerikanischen Schüler Trayvon Martin erschossen hatte. Die Bewegung funktioniert dezentral und folgt keinen klaren Hierarchien. Dementsprechend gibt es auch keinen Anführer.

Wie wurde „Black Lives Matter“ gegründet?

Der Freispruch Zimmermans im Jahr 2013 sorgte nicht nur für Demonstrationen in über 100 US-amerikanischen Städten, sondern stieß erneut den öffentlichen Diskurs über einen institutionellen Rassismus gegenüber schwarzen Menschen an.

In dem Zuge wurde „Black Lives Matter“ von den drei Frauen Alicia Garza, Patrisse Cullors und Opal Tometi mitbegründet: Sie riefen den Hashtag #BlackLivesMatter ins Leben, wie das Portal BlackPast.org schreibt. In einem Facebook-Beitrag rief Garza die schwarze Community dazu auf, „aktiv“ zu werden, sich zu „organisieren“ und „zurückzuschlagen“.

Inspiriert wurde „Black Lives Matter“ unter anderem von der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung in den 1960ern. Lesen Sie dazu: Vor „Black Lives Matter“: Bürgerrechtsbewegungen in den USA

USA- Diese Fälle stehen für Polizeigewalt gegen Schwarze

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    Wogegen demonstriert die „Black Lives Matter“-Bewegung?

    “Black Lives Matter“ demonstriert gegen Gewalttaten gegen Schwarze. Die Bewegung machte in der Vergangenheit mit Protesten immer wieder auf Fälle von Polizeigewalt gegen schwarze Menschen aufmerksam. Die ersten großen Demonstrationen ereigneten sich 2014 in Ferguson, wo der 18-jährige afroamerikanische Schüler Michael Brown von einem Polizisten auf der Straße erschossen wurde, als er auf dem Weg zum Haus seiner Großmutter war.

    Lesen Sie auch: 16 Todesschüsse: Brutales Polizeivideo wird veröffentlicht

    Werden Schwarze in den USA häufiger Opfer von Polizeigewalt?

    Seit 2015 dokumentiert die „Washington Post“ jede Tötung durch einen Polizeibeamten in den USA. Jener Statistik zufolge werden Afroamerikaner unverhältnismäßig häufig von der Polizei erschossen: In dem Bericht heißt es, dass Afroamerikaner zwar weniger als 13 Prozent der US-Bevölkerung ausmachten, von der Polizei jedoch mehr als doppelt so häufig getötet werden würden wie weiße Amerikaner. Auch hispanische Amerikaner würden häufiger von der Polizei getötet werden als weiße Bürger. Lesen Sie hier das Newsblog zu den Protesten in den USA: Proteste in den USA: Menschenrechtler verklagen Donald Trump.

    (raer)

    Proteste in den USA – Mehr zum Thema:

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    Proteste in den USA: Menschenrechtler verklagen Donald Trump

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