Krefeld. Im Krefelder Zoo verbrannten an Silvester mehrere Affen. Jetzt lehnten die mutmaßlich verantwortlichen Frauen ihre Strafbefehle ab.

  • Bei einem Feuer in einem Krefelder Affenhaus verbrannten rund 50 Tiere, darunter acht Menschenaffen
  • Für den Ausbruch des Feuers sollen drei Frauen, die an Silvester Himmelslaternen aufsteigen ließen, verantwortlich sein
  • Die Frauen sollen Geldstrafen zahlen – sie lehnten nun jedoch ihre Strafbefehle ab

Wegen dem verheerenden Brand im Krefelder Affenhaus in der vergangenen Silvesternacht wird es nun laut Staatsanwaltschaft wahrscheinlich zu einer Gerichtsverhandlung kommen.

Drei Frauen werden beschuldigt für das Feuer verantwortlich zu sein, in dem zahlreiche Affen starben. Die drei Frauen hätten in der Silvesternacht Himmelslaternen aufsteigen lassen, die dann den Brand verursachten. Deshalb wirft ihnen die Krefelder Staatsanwaltschaft Brandstiftung vor.

Krefeld- Polizist erschoss Gorilla mit Maschinenpistole

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    Feuer im Affenhaus: Beschuldigte lehnen Strafbefehl ab

    Für den verheerenden Brand im Krefelder Affenhaus hatte die Staatsanwaltschaft insgesamt fast 20.000 Euro Geldstrafen gegen die Frauen beantragt. Das hat ein Sprecher des Krefelder Amtsgerichts am Montag auf dpa-Anfrage mitgeteilt.

    Demnach waren gegen zwei 34 und 37 Jahre alte Frauen Strafbefehle in Höhe von je 9000 Euro wegen fahrlässiger Brandstiftung verhängt worden. Eine 59-jährige Beschuldigte sollte aus gleichem Grund 1800 Euro zahlen. Alle drei Frauen sollten jeweils 180 Tagessätze zahlen. Die unterschiedliche Höhe der Beträge spiegelt demnach lediglich unterschiedliche Einkommensverhältnisse wider und nicht den Grad des Verschuldens.

    Die Beschuldigten hätten jedoch jeweils ihren Strafbefehl abgelehnt. Dadurch muss jetzt vor Gericht eine Hauptverhandlung angesetzt werden; ein Termin steht noch nicht fest. Bei einem Strafbefehl setzt das zuständige Amtsgericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft eine Strafe fest, ohne dass es eine Verhandlung gegeben hat. Per Strafbefehl können nur Geldstrafen und Freiheitsstrafen von bis zu einem Jahr auf Bewährung verhängt werden.

    Affenhaus-Brand in Krefeld: Rund 50 Tiere getötet

    Bei dem Feuer starben rund 50 Tiere, darunter acht Menschenaffen. Ein schwer verletzter Gorilla musste von einem Polizisten erschossen werden. Das völlig zerstörte Affenhaus wurde abgerissen. Der Schaden liegt in Millionenhöhe.

    Inzwischen wird in Krefeld ein neues „Artenschutzzentrum Affenpark“ geplant, für das der Zoo um eine Fläche von 4000 Quadratmetern vergrößert werden soll. Die Gorilla-Anlage neben dem Affenhaus ist schon länger wieder geöffnet. In dem Bereich leben auch zwei Schimpansen, die das Feuer verletzt überlebt hatten.

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    (dpa/jas)