Peking. Nach dem Ende der strikten Corona-Politik schnellen in China die Infektionszahlen in die Höhe. Eine Studie macht nun aber Hoffnung.

Mit Blick auf die hohen Corona-Infektionszahlen in China verschärfen zahlreiche Länder ihre Regeln für Einreisende aus der Volksrepublik. Seit der chinesischen Kehrtwende weg von der strengen Null-Covid-Politik ist die Zahl der Infektionen in dem Land sprungartig gestiegen.

Hoffnung macht nun eine Studie, auf die Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf Twitter hinweist. Auf dem Kurznachrichtendienst teilte er die Ergebnisse des chinesischen Pharmaunternehmens Sinovac Biotech. Das Unternehmen veröffentlichte im Netz eine Preprint-Studie, ihre Ergebnisse wurden also noch nicht durch andere Fachleute überprüft.

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Sinovac teste laut der Mitteilung einen neuen Nasenspray-Impfstoff mit Antikörpern gegen Corona, "SA58 Nasenspray". Die Untersuchung wurde im Zeitraum vom 31. Oktober bis 30. November 2022 mit medizinischem Personal in Krankenhäusern in der Hohhot, der Hauptstadt der Inneren Mongolei in China, durchgeführt.

Corona in China: Studie zu Nasenspray-Impfstoff veröffentlicht

Insgesamt waren 6662 Personen an der Studie beteiligt: Ungefähr die Hälfte der Probanden aus dem Medizin-Bereich verwendete den Impfstoff, die andere Hälfte bekam kein "SA58 Nasenspray".

Die Ergebnisse zeigen laut der Studie, dass das Nasenspray gut verträglich ist und es nur wenige und milde Nebenwirkungen gab. In der Behandlungsgruppe lag die Wahrscheinlichkeit eine Corona zu erkanken bei 0,026 Prozent, in der Kontrollgruppe, die kein Spray bekam, war sie weitaus höher: 0,116 Prozent. Die Wirksamkeit des "SA58 Nasensprays" zur Verhinderung von Covid-Infektionen gab das Unternehmen mit 77,7 Prozent an.

Forschende arbeiten schon seit der Frühzeit der Pandemie an sogenannten Schleimhaut-Impfstoffen. Sie sollen eine Immunität direkt am Eintrittsort von Sars-CoV-2 aufbauen und die Erreger dann zügig bekämpfen. Anfang September wurden bereits zwei Präparate in Indien und China zugelassen. Dutzende weitere Kandidaten befinden sich in Entwicklung, einige werden bereits in klinischen Studien getestet.

Der andere Impfstoff des chinesischen Herstellers CanSinoBIO wird inhaliert und ist bereits als Booster zugelassen. Das indische Präparat, entwickelt vom Unternehmen Bharat Biotech, ist auch für die Grundimmunisierung zugelassen und wird in die Nase gegeben. Beide Präparate beruhen auf abgeschwächten Adenoviren, einer Gruppe von Viren, die unterschiedliche Erkrankungen hervorrufen kann.

Die abgeschwächten Viren können sich selbst nicht oder nur schlecht vermehren und somit keine Krankheiten auslösen. Sie transportieren aber genetisches Material von Sars-CoV-2 in die Zellen der Schleimhaut, woraufhin der Körper Antikörper und andere Abwehrstoffe gegen das Coronavirus bildet. (les/dpa)