Berlin. Geimpfte können seit Mitte Juni den digitalen Impfpass nutzen. Jetzt können auch geimpfte Genesene den Nachweis in Apotheken erhalten.

  • Der digitale Impfpass soll den Nachweis über die Corona-Impfung einfacher machen
  • Doch beim Impfpass für Genesene gab es Probleme
  • In Deutschland sind Millionen Menschen, die eine Covid-19-Infektion überstanden haben, betroffen

Der Sommer ist da und mit ihm die Urlaubssaison. Damit man vor allem innerhalb der Europäischen Union (EU) trotz Pandemie leichter verreisen kann, gibt es seit Mitte Juni die in Deutschland die Möglichkeit, die Covid-19-Impfung per App nachzuweisen. Am 1. Juli startet das digitale Impfzertifikat europaweit. Bisher gab es allerdings keine Lösung für Genesene, die aufgrund ihrer Erkrankung nur eine Impfung benötigen.

Obwohl laut verschiedener Studien von diesen Menschen ein ähnlich niedriges Risiko ausgeht, wie von vollständig Geimpften, waren die genesenen Impflinge bei Reisen benachteiligt. Seit Donnerstag können aber auch sie sich einen digitalen Corona-Impfnachweis in Apotheken ausstellen lassen.

Dafür ist nun die notwendige technische Lösung umgesetzt worden, wie der Deutsche Apothekerverband am Donnerstag in Berlin mitteilte. Über das System der Apotheken seien schon mehr als 20 Millionen Impfzertifikate ausgestellt worden, sagte der Vorsitzende Thomas Dittrich.

Diese Dokumente brauchen geimpft Genesene für ihr Impfzertifikat

Wer sich als Genesener und Geimpfter das digitiale Impfzertifikat auf das Smartphone laden will, braucht dafür in der Apotheke drei Dokumente:

  • Ein Ausweis mit Foto
  • Den Nachweis über einen positiven PCR-Test
  • Den Nachweis über die einmalige Impfung

Bezahlen müssen Interessierte nichts für den Impfnachweis. Die Apotheken erhalten hingegen eine Vergütung von gut 5,04 Euro plus durchlaufender Mehrwertsteuer.

Genesen und geimpft: In der EU gelten keine einheitlichen Regeln

Als Genesen gelten in Deutschland aktuell rund 3,7 Millionen Menschen. In den ersten sechs Monaten nach der Erkrankung können sie ihre Immunität mit einem PCR-Test belegen, danach erhalten sie eine Impfung als „Booster“. Genesene sollen dadurch noch besser vor einer erneuten Ansteckung geschützt werden. Ihren Status mussten sie bisher mit PCR-Test und gelbem Impfpass nachweisen.

In Deutschland werden Genesene – mit oder ohne Erstimpfung – den gegen Covid-19 Geimpften gleichgestellt, beispielsweise bei Quarantäneregelungen oder wenn es darum geht, dass für bestimmte Aktivitäten ein Test vorgelegt werden muss.

Die Impfung von Genesenen wird nicht in ganz Europa gleich gehandhabt. In manchen Staaten werden sie beispielsweise nicht nur einmal geimpft, sondern zweimal.

(mit dpa)