Berlin/Mainz. Impfstoffe wie das Vakzin von Biontech sollen die Corona-Pandemie bekämpfen. Die Firmengründer erklären, warum es zu wenig Dosen gibt.

Um die Corona-Pandemie möglichst schnell zu bekämpfen, sollen viele Menschen eine Impfung bekommen. Doch es fehlt an Nachschub.

Darüber sprachen die Biontech-Gründer Özlem Türeci und Ugur Sahin unter anderem in einem Spiegel-Interview.

Der Corona-Impfstoff wurde von dem Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer entwickelt.
Der Corona-Impfstoff wurde von dem Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer entwickelt. © dpa | Lisa FerdinandoDod

Biontech-Chef zu Corona-Impfungen: "Ende Januar Klarheit"

"Wir versuchen, neue Kooperationspartner zu gewinnen, die für uns produzieren. Aber es ist ja nicht so, als stünden überall in der Welt spezialisierte Fabriken ungenutzt herum, die von heute auf morgen Impfstoff in der nötigen Qualität herstellen könnten", sagte der Biontech-Chef dem Spiegel. "Ende Januar haben wir Klarheit, ob und wie viel wir mehr produzieren können."

Derzeit sehe es hinsichtlich der insgesamt verfügbaren Impfstoffe gegen Covid-19 "nicht rosig" aus, "weil weitere zugelassene Impfstoffe fehlen und wir mit unserem Impfstoff diese Lücke füllen müssen", erklärte Sahin.

Daher sei man mit dem US-Partner Pfizer daran, die Möglichkeit für eine erhöhte Produktion des eigenen Präparats auszuloten.

EU orderte Corona-Impfstoffe, die noch in der Entwicklung sind

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer wurde kurz vor Weihnachten in der EU zugelassen und wird seit einigen Tagen auch verabreicht. Weitere Zulassungen für Corona-Impfstoffe gibt es in der EU bisher nicht.

Die Staatengemeinschaft hat aber bereits bei mehreren Herstellern Impfstoffdosen geordert, die sich noch in der Entwicklung befinden.

"Es gab die Annahme, dass noch viele andere Firmen mit Impfstoffen kommen. Offenbar herrschte der Eindruck: Wir kriegen genug, es wird alles nicht so schlimm, und wir haben das unter Kontrolle. Mich hat das gewundert", sagte Sahin dazu.

Jahrelange Expertise für Herstellung von Corona-Impfstoffen

Zu der Frage, ob Biontech andere Hersteller zur Produktion des neuen Impfstoffes lizenzieren könne, betonte Sahin die Komplexität bei der Herstellung von mRNA-Impfstoffen.

"Da kann man nicht einfach umschalten, so dass statt Aspirin oder Hustensaft plötzlich Impfstoff hergestellt wird. Der Prozess braucht jahrelange Expertise und eine entsprechende bauliche und technologische Ausstattung", sagte der Unternehmensgründer. (dpa/jtb)