Berlin. Nebenwirkungen sind bei den Corona-Impfungen selten, aber möglich. Nun hat das Paul-Ehrlich-Institut eine neue Impfreaktion beobachtet.

  • Bei einer Corona-Impfung können Nebenwirkungen auftreten
  • Die meisten sind bekannt und harmlos
  • Das Paul-Ehrlich-Institut informiert immer aber auch neue Nebenwirkungen

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) beobachtet eine weitere Nebenwirkung in Zusammenhang mit Impfungen gegen das Coronavirus. Wie aus dem neuesten Sicherheitsbericht des Instituts hervorgeht, wurde in sehr seltenen Einzelfällen eine Autoimmunhepatitis gemeldet.

Das PEI ist in Deutschland zuständig für die Zulassung sowie Überwachung von Impfstoffen und als Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesgesundheitsministerium. In dieser Funktion sammelt und analysiert das PEI auch Daten über mögliche Nebenwirkungen von Corona-Impfstoffen. Die Ergebnisse werden dann in regelmäßigen Sicherheitsberichten veröffentlicht.

Bei der darin nun neu aufgeführten Autoimmunhepatitis handelt es sich um eine Entzündung der Leber, die durch eine Störung des eigenen Immunsystems ausgelöst wird. Symptome der Erkrankung können Gliederschmerzen, Fieber oder auch Müdigkeit sein. Ob die berichteten Fälle wirklich im Zusammenhang mit der Corona-Impfung stehen, ist noch keineswegs sicher.

Autoimmunhepatitis: So selten tritt sie nach der Corona-Impfung auf

Beobachtet wurden sie im zeitlichen Zusammenhang mit der Verabreichung des Biontech-Impfstoffes in insgesamt 38 Fällen. Hochgerechnet ergibt das die äußerst geringe Melderate von 0,4 Fällen auf eine Million Impfungen mit Biontech. Zum Vergleich: Kopfschmerzen als Nebenwirkung werden laut PEI in gut 410 Fällen pro einer Million Biontech-Impfungen gemeldet.

Auch die Melderate der Autoimmunhepatitis im Zusammenhang mit anderen Impfstoffen ist äußerst gering.

  • Moderna: Fünf Fälle, 0,5 Fälle auf eine Million Impfungen
  • Astrazeneca: 13 Fälle, 1 Fall auf eine Million Impfungen
  • Johnson & Johnson: zwei Fälle, 0,6 Fälle auf eine Million Impfungen

Zusammenhang zwischen Impfstoff und Autoimmunhepatitis muss noch untersucht werden

Ob diese Fälle auch wirklich durch die Corona-Impfung verursacht wurden, muss noch untersucht werden. "Das Paul-Ehrlich-Institut wird Hepatitis bzw. Autoimmunhepatitis im zeitlichen Zusammenhang mit den COVID-19-Impfstoffen weiter beobachten", heißt es dazu im Sicherheitsbericht.

Dem PEI werden regelmäßig Verdachtsfälle zu Nebenwirkungen gemeldet. So gab es beispielsweise bisher laut dem Institut 1919 Verdachtsfallmeldungen über Todesfälle im zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona-Impfung. Davon konnte das PEI nach eigener Aussage in nur 78 Fällen einen "ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung als möglich oder wahrscheinlich" feststellen. (fmg)