Madrid. Spanien hat wegen steigender Corona-Zahlen eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Landesweit kommt es deswegen zu Ausschreitungen.

Die immer größeren Corona-Beschränkungen mitsamt nächtlicher Ausgangssperre sorgen in ganz Spanien für wachsende gewaltsame Proteste. In zahlreichen Städten lieferten sich überwiegend rechtsradikale Gruppen am Wochenende Straßenschlachten mit der Polizei. Dabei wurden mindestens 30 Menschen verletzt. Die Sicherheitskräfte nahmen 60 mutmaßliche Gewalttäter in Gewahrsam.

Spaniens sozialistischer Regierungschef Pedro Sánchez verurteilte die Unruhen. „Gewalttätiges und irrationales Verhalten von einigen wenigen ist nicht hinnehmbar“, sagte Sánchez. Das helfe nicht, um die Pandemie zu bekämpfen. Spanien ist einer der größten europäischen Corona-Brennpunkte.

Spanien: Rechtsextremistische Partei Vox feuert Demonstranten an

Spaniens zunehmend rechtsextremistische Partei Vox, die inzwischen ganz offen mit der Franco-Diktatur (1939-1975) sympathisiert, feuerte derweil die Demonstranten an. „Es gibt mehr Grund als jemals zuvor, gegen diese Regierung zu protestieren, die uns ruiniert“, sagte Vox-Chef Santiago Abascal. Er machte linke Gruppen und Einwanderer für die Gewalt verantwortlich. Vox stellt nach den Sozialisten und den Konservativen die drittgrößte Fraktion im spanischen Parlament. Lesen Sie auch: Madrid tief in Corona-Krise: Hotels werden zu Krankenhäusern