Berlin. Die Gesundheitsminister der Länder haben sich mehrheitlich für einfachere Quarantäne-Regeln bei Corona-Fällen in Schulen ausgesprochen.

Nach monatelangem Chaos, soll es nun übersichtlicher werden: Die Gesundheitsminister und -ministerinnen der Länder haben sich mehrheitlich für einfachere Quarantäne-Regeln bei Corona-Fällen in Schulen ausgesprochen.

Grundsätzlich solle bei einem Fall nicht mehr für den gesamten Klassenverband Quarantäne angeordnet werden, heißt in einem Beschluss nach Beratungen mit dem Bund am Montag (6.9.). Lesen Sie hier: Corona - Wie gefährlich ist Long Covid für Kinder?

Der Vorsitzende der Länder-Ressortchefs, Klaus Holetschek (CSU) aus Bayern, sagte, dies solle als „Leitplanken“ an die Gesundheitsämter weitergegeben werden. Ziel sei guter Infektionsschutz und so viel Präsenzunterricht wie immer möglich. Der Beschluss wurde laut Holetschek bei Enthaltung zweier Bundesländer angenommen.

Corona: Kinder können Quarantäne nach fünf Tagen beenden

Kinder, die als enge Kontaktpersonen in Quarantäne geschickt werden und keine Symptome haben, sollen diese demnach frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen Test beenden können. Dabei sollen die Gesundheitsämter vor Ort im Einzelfall auch abweichend entscheiden können. Quarantäne-Anordnungen sollen generell „mit Augenmaß“ und abhängig von Schutzkonzepten mit Lüftung, Tests und dem Tragen von medizinischen Masken erlassen werden.

Bislang gehen die Länder bei einer Quarantänedauer von 14 Tagen unterschiedlich damit um, wenn sich in einer Klasse ein infizierter Schüler befindet. Bisher ist es so, dass teilweise nur die Sitznachbarn eines infizierten Kindes in Quarantäne geschickt werden, zum Teil aber auch ganze Klassen. Der NRW-Vorstoß, nur noch für Infizierte Quarantäne anzuordnen, fand in der Runde der Minister offenbar keine Zustimmung.

Die NRW-Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Ayla Çelik, begrüßte den Beschluss der Minister. „Bundesweit einheitliche Leitlinien sind grundsätzlich auch für die Gesundheitsämter eine wichtige Orientierung und helfen, die Akzeptanz insgesamt zu erhöhen“, sagte sie dieser Redaktion. „Wir halten es für richtig, es zu ermöglichen, sich durch einen PCR-Test aus der Quarantäne frei zu testen. So haben wir es auch gefordert, um möglichst viel Unterricht in Präsenz zu ermöglichen – aber verlässlich und sicher.“ (amw/mk/dpa)