Berlin. Impfungen können den Zyklus beeinflussen. Nun sollen stärkere Blutungen in die Liste der möglichen Nebenwirkungen aufgenommen werden.

Der Menstruationszyklus ist an und für sich recht anfällig für Veränderungen: Bei Krankheiten, Stress oder einem drastischen Ernährungswechsel kann die Blutung von Menstruierenden mal früher oder später einsetzen oder stärker ausfallen als im Normalfall. Auch nach der Corona-Impfung berichteten viele Frauen von Zyklusveränderungen. Nun reagiert die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA).

So kündigte die EMA an, heftige Menstruationsblutungen offiziell als mögliche Nebenwirkung der Covid-Impfstoffe von Biontech und Moderna aufzunehmen. Besonders die mRNA-basierten Vakzine gegen das Coronavirus sollen für die Zyklusstörungen verantwortlich sein, so die Behörde.

Das EMA-Kommitee zur Pharmakovigilanz-Risikobewertung (PRAC) war zu diesem Schluss gekommen, nachdem mehrere Studien, Erfahrungsberichte und Autoren und Autorinnen medizinischer Literatur entsprechende Beobachtungen geteilt hatten. Infolgedessen hatte das Kommitee die Auswirkungen der beiden Impfstoffe neu evaluiert.

Daraufhin empfahl das PRAC eine Erweiterung der Fach- und Gebrauchsinformationen der Imfpstoffe. Es bestehe "zumindest eine begründete Möglichkeit dass das Auftreten starker Menstruationsblutungen in ursächlichem Zusammenhang mit diesen Impfstoffen steht", so das EMA-Kommitee.

Corona: Kein negativer Einfluss auf Fruchtbarkeit und Schwangerschaft

Ein Grund zur Sorge dürfte allerdings nicht bestehen. Zum Einen, weil Zyklusveränderungen tatsächlich häufig vorkommen. Zum Anderen aber auch, weil die bei mehreren Personen beobachteten Beschwerden meist vorübergehend und nicht schwerwiegend seien, erklärte die EMA in Amsterdam.

Sowohl nach der ersten als auch nach der zweiten und dritten Corona-Impfung hatten viele Menstruierende über ungewöhnlich schwere Blutungen berichtet. Geäußert hatten diese sich meist über eine verlängerte Regelblutung oder einen stärkeren Blutausfluss.

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Hinweise darauf, dass die Impfung die Fruchtbarkeit beinflusst, gab es überdies nicht. Auch eine potenzielle oder eine bestehende Schwangerschaft würden die Impfstoffe nicht negativ beeinflussen. Die gegenwärtige Datenlage unterstütze die Nutzung der Impfungen vor oder während einer Schwangerschaft, versicherte die Behörde. Das sei auch das Ergebnis einer weiteren Evaluierung durch EMA-Expertinnen und -Experten. (reba)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.