Berlin. Wer Kontakt zu einer infizierten Person hatte, gilt als Verdachtsfall. So können Sie das Coronavirus-Infektionsrisiko einschätzen.

Auf einer dicht gedrängten U-Bahnfahrt, bei einem Treffen mit dem Bekannten im Café oder im vollen Wartezimmer beim Hausarzt: Die Situationen, in denen sich Menschen mit Krankheiten wie dem Coronavirus infizieren können, sind vielfältig.

Bei Covid-19 geht das Robert-Koch-Institut (RKI) davon aus, dass der Hauptübertragungsweg die Tröpfcheninfektion ist. Theoretisch möglich seien auch Infektionen durch kontaminierte Oberflächen und eine Ansteckung über die Bindehaut der Augen.

Coronavirus-Kontaktpersonen: Diese Richtlinien gelten laut RKI

Die Maßnahmen der Behörden im Fall der Coronavirus-Pandemie zielen vor allem darauf ab, die Zahl der Kontaktpersonen so gering wie möglich zu halten und so den Anstieg der Covid-19-Fälle zu bremsen. Als Kontaktperson wird generell eine Person bezeichnet, die Kontakt mit jemandem hatte, der mit einer von Mensch zu Mensch übertragbaren Infektionskrankheit infiziert ist.

Doch wer gilt aus Sicht des RKI als Kontaktperson, die sich möglicherweise bei einer mit dem Coronavirus infizierten Person angesteckt hat? Das sind die Richtlinien:

Kategorie I: Kontaktpersonen mit engem Kontakt

Kontaktpersonen der Kategorie I haben laut RKI ein „höheres“ Infektionsrisiko. Gründe für die Einstufung in diese Kategorie können sein:

  • Ein 15-minütiger Gesichtskontakt, z.B. im Rahmen eines üblichen Gesprächs
  • Personen mit direktem Kontakt zu Sekreten oder Körperflüssigkeiten, z.B. durch Küssen, Kontakt zu Erbrochenem, Mund-zu-Mund-Beatmung, Anhusten und Anniesen
  • Medizinisches Personal mit Kontakt zum bestätigten Coronavirus-Fall im Rahmen von Pflege oder medizinischer Untersuchung (weniger als 2 Meter) ohne Schutzausrüstung
  • Flugpassagiere, die in derselben Reihe wie die mit dem Coronavirus infizierte Person oder in den zwei Reihen vor oder hinter dieser gesessen hat
  • Crew-Mitglieder oder andere Passagiere, wenn sie engen Kontakt zur erkrankten Person hatten

Kategorie II: Kontaktpersonen mit „geringem“ Infektionsrisiko

Personen dieser Kategorie haben nach Einschätzung des RKI ein „geringeres“ Infektionsrisiko. Das betrifft folgenden Personen:

  • Personen, die sich im selben Raum wie ein an Coronavirus Erkrankter aufhielten, jedoch keinen mindestens 15-minütigen Gesichtskontakt (z.B. Gespräch) hatten
  • Familienmitglieder, die keinen mindestens 15-minütigen Gesichtskontakt hatten
  • Medizinisches Personal, das sich ohne Schutzbekleidung im selben Raum wie der Erkrankte aufhielt, aber permanent einen Abstand von 2 oder mehr Metern einhielt

Kategorie III: Medizinisches Personal

Die Einstufung in Kategorie III gilt nur für medizinisches Personal:

  • Personen, die im Rahmen einer Pflegemaßnahme oder bei einer Untersuchung direkten Kontakt zum Patienten hatten, aber während der gesamten Zeit des Kontakts passende Schutzbekleidung trugen.