Berlin Bei einem positiven PCR-Test erhält man auch den sogenannten CT-Wert. Wir erklären, was er über eine Corona-Infektion aussagen kann.
Der Herbst hat Deutschland erreicht. Die Corona-Zahlen steigen wieder, tausende Menschen erhalten täglich ein positives Testergebnis. Doch das sagt nicht nur aus, ob man sich infiziert hat oder nicht. PCR-Tests liefen über den CT-Wert weitere, interessante Informationen. Wir erklären, wie Sie den Wert richtig interpretieren.
Corona: Das sagt der CT-Wert beim PCR-Test aus
Doch erstmal ganz grundlegend: Was sagt der CT-Wert bei einem PCR-Test aus? Konkret geht es dabei um die sogenannte Viruslast, also darum, wie viele Coronaviren die getestete Person in sich trägt. Während das reine Testergebnis nur Auskunft darüber gibt, ob entsprechende Erreger gefunden wurden, verrät der CT-Wert mehr Details.
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Um zu verstehen, was genau der CT-Wert aussagt, muss man sich mit der Funktion eines PCR-Tests beschäftigen. Bei diesem wird ein Abstrich im Labor untersucht. Ziel ist es dabei zu kontrollieren, ob in der Probe bestimmte Abschnitte des viralen Erbguts vorhanden sind – also ob eine Infektion besteht. Dieser Nachweis erfolgt aber nicht unmittelbar anhand des Abstrichs.

PCR-Test: Das müssen Sie über den CT-Wert wissen
Stattdessen wird das im Rachen oder der Nase der getesteten Person gewonnene Material im Labor vermehrt. Erst nach dieser Vermehrung ist es möglich, das Coronavirus nachzuweisen. Allerdings muss der Vorgang mehrfach wiederholt werden. Und dabei kommt der CT-Wert ins Spiel.
- "CT" steht für "Cycle-Threshold".
- Der Wert zeigt an, wie viele Vermehrungszyklen eine Probe benötigt, bis Virus-RNA nachweisbar ist.
- Daraus kann abgeleitet werden, wie hoch die Viruslast ist.
- Ein höherer CT-Wert weist also auf eine geringere Viruskonzentration hin.
Corona: So interpretieren Sie den CT-Wert beim PCR-Test richtig
Nach den Vorgaben des Robert Koch-Instituts können CT-Werte wie folgt interpretiert werden:
CT-Wert | Viruslast |
unter 30 | hohe Viruslast |
über 30 | geringe Viruslast |
über 35 | sehr geringe Viruslast |
Ein hoher CT-Wert heißt allerdings nicht zwingend, dass eine infizierte Person nicht ansteckend ist. Denn der Wert ist nicht bei jedem Test gleich aussagekräftig. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Darum fällt der CT-Wert bei unterschiedlichen Tests unterschiedlich aus
Einerseits läuft jeder Test anders ab. Abhängig davon, ob ein Rachen- oder Nasenabstrich gemacht wurde oder welche Abstrichmenge genommen wurde, kann der CT-Wert unterschiedlich hoch sein. Außerdem werden PCR-Tests von unterschiedlichen Herstellern produziert. Deshalb kann ihr Ergebnis von Test zu Test variieren.
Abhängig ist das Ergebnis außerdem vom Zeitpunkt, zu dem der Test während einer Infektion mit dem Coronavirus gemacht wurde. Hat sich jemand gerade frisch infiziert, kann es sein, dass die Person eine geringe Viruslast hat – ein paar Tage später allerdings schon ansteckend ist.
Mit Blick auf die Omikron-Variante können viele PCR-Tests aber fast schon zu genau sein. Denn auch wenn eine getestete Person positiv getestet wird, heißt das nicht zwingend, das sie auch ansteckend ist. Die Tests können aber auch eine sehr geringe Viruslast mit einem hohen CT-Wert nachweisen. In diesen Fällen ist es durchaus möglich, dass der Test positiv ausfällt, die getestete Person aber gar nicht ansteckend ist.
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Ab welchem CT-Wert ist Schnelltest negativ?
Wer sich mit einem Schnelltest statt PCR-Test testet, kann sich trotz negativem Ergebnis nicht in Sicherheit wiegen. Denn die Schnelltests sind wesentlich ungenauer. Vor allem bei Menschen mit niedriger Viruslast und einem dementsprechend hohen CT-Wert haben die Schnelltests Probleme.
Wie hoch diese sogenannte Sensitivität ausfällt, ist bei jedem Schnelltest unterschiedlich. Studien zufolge zeigen einige Schnelltest ab einem CT-Wert von 25 keine Corona-Infektion mehr an, andere dagegen erst ab einem Wert von 32. Bei diesen Werten ist es aber durchaus möglich, dass man ansteckend ist.
Dieser Artikel ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.