Trauer

Stiller Feiertag: Das ist die Bedeutung des Totensonntags

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Am 22. November ist in diesem Jahr der Totensonntag.

Am 22. November ist in diesem Jahr der Totensonntag.

Foto: Bernd Thissen / dpa

Berlin.  Am 22. November ist in diesem Jahr der Totensonntag. Welche Bedeutung hat der Tag? Alle Infos zu dem stillen Feiertag lesen Sie hier.

Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag: Der November ist der Monat des Gedenkens. Den Abschluss bildet traditionell der Totensonntag . Die evangelische Kirche selbst spricht eher vom Ewigkeitssonntag und nimmt damit Bezug auf den Glaube an Auferstehung und ein ewiges Leben. Viele evangelische Christen gedenken an diesem Tag den Menschen, die im Jahr zuvor gestorben sind.

Wann ist Totensonntag?

Der Totensonntag ist der letzte Sonntag des zu Ende gehenden Kirchenjahres, das neue beginnt jeweils eine Woche später am ersten Adventssonntag . Er fällt stets auf ein Datum zwischen dem 20. und 26. November. 2020 begehen die evangelischen Kirchen den Ewigkeitssonntag am 22. November .

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Ist der Totensonntag ein gesetzlicher Feiertag?

Ein gesetzlicher Feiertag ist der Totensonntag in Deutschland nicht – ebenso wenig wie der Volkstrauertag, der an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert. Dennoch gelten für den Ewigkeitssonntag besondere Regelungen.

Was darf man nicht am Totensonntag?

Die Feiertagsgesetze aller Bundesländer legen fest, dass an diesem „stillen Feiertag“ keine öffentlichen Veranstaltungen stattfinden dürfen, die nicht dem „ernsten Charakter“ des Tages entsprechen. Während der Corona-Pandemie wird das jedoch nicht groß auffallen.

Damit dürfen auch Weihnachtsmärkte am Totensonntag nicht öffnen – wenn sie denn in diesem Jahr überhaupt stattfinden. Kirchliche Kreise werben außerdem dafür, aus Rücksichtnahme auf den Totensonntag mit der Weihnachtsbeleuchtung und den Weihnachtsmärkten erst in der Woche vor dem 1. Advent zu beginnen.

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Welche Bedeutung und welchen Ursprung hat der Totensonntag?

Die evangelischen Kirchen sehen die Ursprünge des Ewigkeitssonntags in der Reformation . Als Totensonntag rief ihn König Friedrich Wilhlem III. von Preußen aus. Von 1816 an, nach den verlustreichen Befreiungskriegen gegen Napoleon, sollte am Sonntag vor dem ersten Advent der Verstorbenen gedacht werden. Bald griffen mehrere Landeskirchen den Vorstoß auf.

Heute werden am Ewigkeitssonntag in vielen Kirchen die Namen der Menschen genannt, die im Jahr zuvor gestorben sind.

Wie begehen Christen den Tag?

Christen nehmen den Tag zum Anlass, die Gräber ihrer Angehörigen zu besuchen und beispielsweise mit Kerzen und Kränzen zu schmücken. So hat der Tag für Protestanten eine ähnliche Bedeutung wie Allerseelen am 2. November für Katholiken. (bef)