Jakarta. Auf der indonesischen Insel Sulawesi ist ein Krankenhaus eingestürzt. Experten warnen: Nachbeben könnten Tsunami vor Sulawesi auslösen.

Die indonesische Insel Sulawesi ist am Freitag von einem Erdbeben erschüttert worden. Die Erschütterungen der Stärke 6,2 auf der Richterskala forderten bislang mindestens 35 Menschenleben, wie die örtlichen Behörden mitteilten.

Die meisten Opfer bei dem Beben der Stärke 6,2 habe es am Freitag in der Provinzhauptstadt Mamuju gegeben, zitierte der Sender Metro TV am Freitag den Chef des örtlichen Zivilschutzes, Darno Majid. Weitere 600 Menschen seien verletzt worden, 200 von ihnen schwer, teilte die nationale Such- und Rettungsagentur mit.

Die Suche nach Vermissten dauert an. Die Bergung aus den Trümmern gestaltet sich jedoch schwierig.
Die Suche nach Vermissten dauert an. Die Bergung aus den Trümmern gestaltet sich jedoch schwierig. © afp

Erdbeben auf Sulawesi: Krankenhaus eingestürzt

Ali Rahman, der Leiter der Katastrophenschutzbehörde in Mamuju, geht davon aus, dass die Opferzahl noch weiter steigen wird. Viele der Toten seien unter Trümmern begraben, so Rahman.

So stürzte in Mamuju auch ein Krankenhaus ein. Die Rettungskräfte suchten in den Trümmern nach vermissten Patienten und Mitarbeitern. Auch ein Hotel wurde stark beschädigt.

Ein zerstörtes Krankenhaus in Mamuju auf Sulawesi.
Ein zerstörtes Krankenhaus in Mamuju auf Sulawesi. © afp

Das ganze Ausmaß der Schäden war zunächst noch nicht überschaubar. „Straßen sind aufgeplatzt und viele Gebäude eingestürzt“, sagte der 28-jährige Hendra, ein Einwohner der Stadt. „Das Beben war sehr stark. Ich bin aufgewacht und mit meiner Frau fortgerannt.“

Helfer räumen Trümmer weg, in der Hoffnung, noch Überlebende zu finden.
Helfer räumen Trümmer weg, in der Hoffnung, noch Überlebende zu finden. © afp

Nach Erdbeben auf Sulawesi: Warnung vor Tsunami

Das Epizentrum des Erdbebens lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS 36 Kilometer südlich der 110.000-Einwohner-Stadt Mamuju. Lesen Sie auch: Erdbeben in Kroatien fordert mehrere Menschenleben

Experten warnten die Bevölkerung in der Region West-Sulawesi vor einem möglichen Tsunami nach dem Erdbeben. Sollte es stärkere Nachbeben geben, könne es zu Erdrutschen auf dem Meeresgrund kommen, die eine große Welle auslösen könnten, zitierte die Nachrichtenagentur Antara News die Agentur für Meteorologie und Geophysik.

Wenn Menschen in Küstennähe weitere Erdstöße verspürten, sollten sie sich umgehend in Sicherheit bringen, ohne eine Tsunami-Warnung abzuwarten, sagte Agenturchef Dwikorita Karnawati.

Tsunami 2018: Über 4000 Menschen starben

Karnawati erinnerte an das verheerende Beben der Stärke 7,5 im Jahr 2018 auf Sulawesi, als es nach dem Erdstoß nur drei Minuten dauerte, bis eine meterhohe Flutwelle die Stadt Palu und die umliegenden Gemeinden verwüstete. Mehr als 4000 Menschen fielen den beiden Naturkatastrophen zum Opfer.

In Indonesien gibt es immer wieder heftige Erdbeben. Der südostasiatische Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, wo sich mehrere Erdplatten treffen und die seismische Aktivität besonders hoch ist.

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