Berlin. Kurz vor Ostern musste Ferrero zahlreiche Schokoladenprodukte zurückrufen. Neue Zahlen zeigen das Ausmaß des Salmonellen-Ausbruchs.

Im April hatte der Schokoladen-Hersteller Ferrero zahlreiche "Kinder"-Schokoladenprodukte zurückgerufen. Grund dafür war ein Salmonellen-Ausbruch. Nun veröffentlichte die EU-Gesundheitsbehörde ECDC neue Zahlen, die das Ausmaß der Verbreitung zeigen: Demnach wurden in der EU sowie in Großbritannien mittlerweile 324 Fälle registriert, von denen 266 bestätigt wurden. Bei 58 Infektionen handelt es sich um Verdachtsfälle.

Betroffen sind von dem Ausbruch laut dem Bericht der ECDC insgesamt zwölf EU-Länder, darunter auch Deutschland, sowie Großbritannien. Zusätzlich wurden Fälle in der Schweiz, Kanada und in den USA registriert. Die Zahl der weltweit aufgetretenen Salmonellen-Infektionen liegt damit bei 369. Meist erkrankten Kinder unter zehn Jahren, knapp 40 Prozent von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Todesfälle gab keine. In Deutschland wurden nach aktuellem Stand insgesamt 22 Infektionen registriert.

Ferrero musste Fabrik in Belgien schließen

Ferrero hatte im Dezember 2021 bei Eigenkontrollen in einer Fabrik im belgischen Arlon Salmonellen entdeckt. Daraufhin wurden nach Informationen des Unternehmens Hygienemaßnahmen umgesetzt und die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Dennoch traten im Anschluss Salmonellen-Infektionen auf. Die erste wurde im Januar in Großbritannien gemeldet, wo ab Mitte Februar eine Häufung von Infektionsfällen registriert wurde.

Im April hatte der Schokoladen-Hersteller Ferrero das Werk dann auf Anweisung der Behörden schließen müssen. Alle "Kinder"-Schokoladenprodukte, die in Arlon hergestellt und von dort ausgeliefert wurden, wurden zurückgerufen. Dadurch sei das Risiko der Verbreitung verringert worden, heißt es in der Mittelung der ECDC. Allerdings könnten aufgrund der langen Haltbarkeit und der möglichen Lagerung der Produkte zu Hause weitere Infektionen auftreten. Zudem seien möglicherweise nicht alle Fälle registriert worden. (csr/dpa)

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Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.