Kapstadt. Das Gebäude des südafrikanischen Parlaments ist bei einem Brand schwer beschädigt worden. Präsident Ramaphosa zeigte sich bestürzt.

  • Ein verheerendes Feuer hat das Parlament Südafrikas in Kapstadt zerstört
  • Feuerwehrleute kämpften bis zum Montagmorgen gegen die Flammen
  • Die Brandursache ist noch unklar. Allerdings wurde ein Verdächtiger festgenommen
  • Südafrikas Präsident Ramaphosa zeigte sich bestürzt von dem Ereignis

In Südafrikas Hauptstadt Kapstadt hat ein Großfeuer das Parlamentsgebäude schwer beschädigt. Feuerwehrleute kämpften seit Sonntagmorgen gegen lodernde Flammen an der Rückseite des Gebäudekomplexes, der die Alte Versammlungskammer und den Nationalrat der Provinzen beherbergt. Erst am Montagmorgen konnte der Brand endgültig gelöscht werden.

Am Sonntag war das Dach des alten Versammlungsgebäudes infolge des Feuers eingestürzt. Das 1884 fertiggestellte Gebäude ist das älteste des Parlamentskomplexes und verfügt über einige holzgetäfelte Sitzungsräume. Die genaue Ursache des Feuers ist noch unklar.

Wie die Polizei mitteilte, gebe es allerdings einen Verdächtigen, der am Dienstag vor Gericht erscheinen soll. Einer Polizeisprecherin zufolge handelt es sich um einen 51-Jährigen Mann, der sich im Parlamentskomplex aufgehalten hatte.

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Brand in Kapstadt: Rund 70 Feuerwehrleute im Einsatz

Videoaufnahmen vom Sonntag zeigten dicke, schwarze Rauchsäulen aus dem Gebäude aufsteigen. Zwischenzeitlich versuchten rund 70 Feuerwehrleute, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Dennoch weitete sich das Feuer auf weitere Teile des Komplexes aus. Insgesamt besteht der Parlamentskomplex aus drei Teilen. Der neuere Bereich, der von der heutigen Nationalversammlung genutzt wird, stammt aus den 1920er und 1980er Jahren.

Schon im März hatte es in dem Gebäude gebrannt, das Feuer war aber schnell unter Kontrolle gebracht worden. Im April hatte ein Großbrand am Tafelberg in Kapstadt für Verwüstungen gesorgt. Das Feuer hatte mehrere historische Gebäude erfasst und unter anderem Teile der Universitätsbibliothek zerstört.

Südafrika: Präsident Ramaphosa spricht von verheerendem Ereignis

Präsident Cyril Ramaphosa, der einen Tag nach der Trauerfeier für den vor einer Woche gestorbenen weltbekannten Menschenrechtler und emeritierten anglikanischen Erzbischof Desmond Tutu noch in Kapstadt verweilte, sprach von einem verheerenden Ereignis. „Der Erzbischof wäre ebenfalls erschüttert gewesen, denn dies ist ein Ort, für den er betete, den er unterstützte und als Hort unserer Demokratie sah“, sagte Ramaphosa vor laufenden Kameras.

Das Parlament liegt nur wenige Meter von der St.-Georgs-Kathedrale entfernt, in deren Mausoleum Tutus Asche am Sonntagmorgen beigesetzt wurde. Ramaphosa hatte am Samstag Tutus Trauerfeier in der Kathedrale beigewohnt.

(amw/lhel/mja/afp)