München. Er trug den Namen des Hitler-Buches „Mein Kampf“ auf dem Arm – ein Flixbus-Fahrer entsetzte Fahrgäste. Das sind nun die Konsequenzen.

Sein Tattoo war offenbar gut sichtbar – so gut, dass ein Mitreisender es fotografieren konnte. Schließlich landete es auf Twitter: Zu sehen war ein Schriftzug in Großbuchstaben: „Mein Kampf“ – Titel der ideologischen Hetzschrift des nationalsozialistischen Terrorherrschers Adolf Hitler.

Schnell reagierten viele Nutzer online, auch das Unternehmen selbst wurde aufmerksam – und reagierte schnell: der italienische Fahrer mit dem Hang zu Nazi-Propaganda darf nicht mehr für Flixbus fahren. Das teilte das Transportunternehmen am Montag in München mit.

Bei dem Mann hatte es sich offenbar um einen Fahrer eines Partnerunternehmens gehandelt.

Nachdem ein Twitter-Nutzer von der Beobachtung auf der Trecke zwischen Toulouse und Mailand die Entdeckung gemacht hatte, reagierte das Unternehmen. Der Mann habe auf dem Arm den Schriftzug „Mein Kampf“ getragen – das ist der Titel der ideologischen Hetzschrift des nationalsozialistischen Terrorherrschers Adolf Hitler. Ein Foto belegt dies offenbar – auch, wenn der Mann, der es ursprünglich gepostet hat, seinen Account inzwischen auf Privat gestellt hat.

Flixbus-Fahrer mit Nazi-Tattoo: Das ist der „Mein Kampf“-Skandal

  • Ein Reisegast hatte ein erschreckendes Tattoo am Unterarm seines Flixbus-Fahrers bemerkt
  • In altdeutscher Schrift steht „Mein Kampf“ dort – Titel der Hasspredigt in Buchform von Adolf Hitler
  • Das Unternehmen reagierte auf Twitter-Posts umgehend
  • Der Fahrer ist nicht mehr für Flixbus tätig

Unternehmen mit klarem Standpunkt : Keine Diskriminierung erwünscht

Zuvor hatten verschiedene Medien darüber berichtet, unter anderem auch das Magazin „Stern“. In einem anderen Fall von mutmaßlichem Rassismus hatte das Unternehmen unserer Redaktion gegenüber geäußert, dass es gar nicht zur Debatte stünde, ob alle Menschen gleichermaßen willkommen sind.

„FlixBus befördert Passagiere unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung und ihrem konkreten Reiseanlass, sofern sie bei Fahrtantritt ein gültiges Ticket vorweisen können“, hatte das Unternehmen damals mitgeteilt. Entsprechend sind „Mein Kampf“-Tattoos schwer mit der Unternehmensphilosophie schwer vereinbar.

Flixbus feuert Fahrer wegen Tattoo und verurteilt Diskriminierung

„Als multinationales Unternehmen mit einem multinationalen Team und mit Fahrern und Fahrgästen aus den verschiedensten Ländern mit den unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen verurteilt Flixbus Diskriminierung jeder Art“, stellte das Unternehmen klar. „Flixbus steht für Toleranz und Gleichberechtigung. Unsere Fahrer als Aushängeschild des Unternehmens nehmen hier eine Schlüsselrolle ein.“

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Aus diesem Grund sei der betroffene Fahrer bereits gesperrt worden und werde nicht mehr für das Unternehmen fahren. Der Mann sei auf einer Route zwischen Südfrankreich und Norditalien unterwegs gewesen und von einem regionalen Buspartner angestellt worden.

Erst vor wenigen Wochen hatte Flixbus nach einem Rassismus-Vorwurf eine interne Untersuchung versprochen. Noch größere Schlagzeilen hatte allerdings der Flixbus-Unfall auf der A9 bei Leipzig im Mai gemacht, bei dem eine Frau gestorben war.

Rassismus-Vorwurf- Flixbus verspricht interne Untersuchung

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    Kürzlich ließ ein Flixtrain eine Rollstuhlfahrerin stehen – obwohl sie sich angekündigt hatte. Andere Passagiere eines Flixbusses mussten auch warten – stundenlang in der Hitze. (dpa/fmg)