München/Essen. Julia Krebs führt Kinder auf spielerische Weise an Obst und Gemüse heran. “myself“ und Kosmetikfirma Clarins würdigen ihr Engagement.

Julia Krebs wünscht sich, dass Kinder und Erwachsene Lebensmittel wieder stärker zu schätzen wissen. Dass vor allem Kinder lernen, wie Natur funktioniert und wo unser Essen herkommt. Die zweifache Mutter startete zu diesem Zweck das Bildungsprogramm "GemüseAckerdemie". Kinder sollen dabei Wissen rund um das Gemüse erwerben, sich mit gesunder Ernährung auseinandersetzen und sich mehr in der Natur bewegen. Lesen Sie auch: Lebensmittel: Was wird aus dem Mindesthaltbarkeitsdatum?

Für dieses Engagement ist Julia Krebs am Donnerstag in München mit dem "Prix Clarins" ausgezeichnet worden - von der Frauenzeitschrift "myself", die zur Funke Mediengruppe gehört, gemeinsam mit dem Kosmetikhersteller Clarins. In ihrer Dankesrede nannte die Projektinitiatorin ehrgeizige Ziele: "Wir haben uns das große Ziel gesetzt, bis 2030 jedes Kind mit der 'GemüseAckerdemie' zu erreichen – dieser Preis trägt ein Stück dazu bei." Als Preisgeld erhält sie 20.000 Euro, die direkt in das Projekt "GemüseAckerdemie" fließen. Auch interessant: Mai Thi Nguyen Kim: "Hätte Bock, eine Kochshow zu machen"

Prix Clarins: Bayerische Staatsministerin würdigt Engagement

Laudatorin Melanie Huml, die bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales, würdigte das Engagement von Krebs und ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern: "Leider hat nicht jedes Kind zu Hause einen Garten, dabei fördert die Arbeit auf dem Acker Gemeinschaftssinn und Teamgeist, man lernt Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln." Lesen Sie mehr: Bei Übergewicht: Fitness laut Studie wichtiger als Diäten

Anders als in den übrigen Bundesländern ist der Schulgarten an Thüringer Grundschulen ein richtiges Schulfach.
Anders als in den übrigen Bundesländern ist der Schulgarten an Thüringer Grundschulen ein richtiges Schulfach. © dpa | Martin Schutt

Das Bildungsprogramm wird von dem Verein betrieben, den Krebs zuvor gegründet hatte. Vor sieben Jahren entstand unter ihrer und Christoph Schmitz' Ägide "Ackerdemia" - heute heißt er "Acker e.V.". Das mittlerweile 150-köpfige Team arbeitet aktuell an mehr als 900 Kitas und Schulen daran, Heranwachsenden die Ackerfreuden beizubringen. Der Verein unterstützt bei der Beet-Planung, organisiert Pflanz- und Saatgut und hilft beim Anbau. Auch interessant: Warum Nestlé den Verkauf dieses Produkts bei Lidl stoppt

Daneben profitieren die Pädagoginnen und Pädagogen sowie Kinder von Lehr- und Lernmaterialien, einer digitalen Lernplattform, wöchentlichen "AckerInfos", Fortbildungen und einem Team von "AckerdemikerInnen", das jederzeit mit Herz und Spaten zur Seite steht. Auch die ältere Generation wird bedacht: "Acker e.V." bietet für Erwachsene verschiedene Angebote wie etwa das Kochbuch "AckerKüche" sowie das Programm "Black Turtle" für den Anbau von alten und samenfesten Gemüsesorten zu Hause an.

(fmg)