London. Aus einem Palast, in dem Winston Churchill geboren wurde, ist ein Kunstwerk gestohlen worden. Die Form des Werkes ist ungewöhnlich.

Diebe in Großbritannien hatten es nicht etwa auf die zahlreichen Gemälde oder die Einrichtung des Blenheim-Palastes abgesehen: Sie haben eine Museums-Toilette mitgenommen. Allerdings handelte es sich bei dem Diebesgut um eine äußerst wertvolle Toilette aus Gold.

Wie die Polizei am Samstag mitteilte, sei ein 66-jähriger Verdächtiger festgenommen worden. Die über eine Million Britische Pfund (mehr als 1,1 Millionen Euro) teure Toilette sei aber noch verschwunden. Am Tatort entstand „erheblicher Schaden und eine Überschwemmung“, wie die Polizei weiter mitteilte.

Die goldene Skulptur mit dem Titel „America“ wurde vom italienischen Künstler Maurizio Cattelan gefertigt und in dem Schloss im Rahmen einer Ausstellung gezeigt. Es durfte von den Besuchern sogar benutzt werden – für maximal drei Minuten, um Schlangen zu vermeiden.

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Goldene Toilette mit dem Titel „America“ stand lange im Guggenheim-Museum

In den vergangenen Jahren stand das Kunstwerk für eine längere Performance in den Toilettenräumen des Guggenheim-Museums in New York. Auch dort durfte es benutzt werden.

In den vergangenen Jahren sind Kunstwerke aus Gold mehrfach ins Visier von Dieben geraten. Im Mai war ein Goldnest aus einer Berliner Schule gestohlen worden. Das Nest war als Kunstwerk dort ausgestellt. Nach dem Diebstahl des Goldnestes kam die Frage aus: Steckten Clans dahinter?

Der Blenheim-Palast ist der Geburtsort des ehemaligen britischen Premierministers Winston Churchill. Das Werk „America“ wurde in einem Raum direkt neben dem Geburtsraum von Churchill ausgestellt.

Im vergangenen Monat hatte Hausherr Edward Spencer-Churchill noch vor der Installation der Toilette in dem Schloss in der Grafschaft Oxfordshire gewitzelt, dass das Klo wohl kaum zu stehlen sei: „Erstens ist es fest angeschlossen. Und zweitens würde ein potenzieller Dieb keine Ahnung haben, wer es zuletzt benutzt und was der Betreffende gegessen hat“, sagte er der Zeitung „The Times“. Er plane daher nicht, die teure Installation bewachen zu lassen. (dpa/ac)