Münster/Osnabrück. 40 Autos brannten im Parkhaus des Flughafens Münster/Osnabrück aus. Die Besitzer von 600 Fahrzeugen können ihre Wagen wieder abholen.

Mehr als 70 Fahrzeuge sind in der Nacht zu Dienstag im Parkhaus A des Flughafens Münster/Osnabrück durch ein Feuer beschädigt worden, davon wurden 42 Wagen so schwer beschädigt, dass sie nicht mehr fahrbereit sind. Die Polizei sucht auch am Mittwoch weiter nach der Ursache des Großbrandes.

Am Donnerstag soll ein weiterer Sachverständiger den Brandort inspizieren. Das sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch auf Nachfrage. Am Dienstagabend reduzierten die Ermittler die Spurensuche auf 73 Fahrzeuge und verkleinerten den abgesperrten Bereich.

Seitdem können die Besitzer von rund 600 Fahrzeugen nach Rücksprache mit dem Flughafen ihre Autos aus dem Gebäude fahren. Betroffen sind die Parkdecks 1 und 2 im Parkhaus A.

Brand im Parkhaus: Urlauber beschimpfen Flughafenmitarbeiter wüst

Eine Vielzahl der Reisenden, die ihren Wagen im Parkhaus abgestellt hatten, hat sich bereits beim eingerichteten Notfall-Telefon beim Flughafen Münster-Osnabrück (FMO) gemeldet.

„Bei einigen Anrufern stellte sich schnell heraus, dass sie nicht betroffen sind oder dass sie ihr Auto ganz woanders abgestellt hatten. Bei offenen Fällen haben wir die Kontaktdaten der Anrufer und Auto-Details notiert. Wir können dann in den nächsten Tagen schneller reagieren und bei einer Entwarnung die Anrufer zurückrufen“, sagte Flughafensprecher Andrés Heinemann am Dienstag.

Die Bandbreite der Reaktionen am Telefon sei groß gewesen. „Das reichte von Verständnis, nach dem Motto höhere Gewalt, da kann der FMO nichts machen, bis zu wüsten Beschimpfungen, warum wir denn noch nicht alle Fahrzeuge identifiziert hätten“, sagte Heinemann.

Feuer offenbar im ersten Obergeschoss ausgebrochen

Der Parkhausbrand war in der Nacht zu Dienstag entfacht und gelöscht worden. Am Morgen übernahmen die Ermittler der Kriminalpolizei das Kommando, gegen 10.15 Uhr ging ein Brandsachverständiger in das Gebäude hinein, um nach der Ursache zu suchen.

Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler war der Brand auf dem Parkdeck im ersten Obergeschoss ausgebrochen. Durch hochschlagende Flammen und den nach oben ziehenden Rauch wurden an der gleichen Stelle eine Etage höher weitere Fahrzeuge beschädigt.

Flugbetrieb vom Brand nicht beeinträchtigt

Der Flughafen informierte auf seiner Internetseite mit einem rotgekennzeichneten Extra über das Unglück und zählte auf, welcher Parkbereich betroffen ist und wo der Betrieb ohne Einschränkungen weiterlief. An- und Abflug waren nach Angaben des FMO zu keinem Zeitpunkt betroffen.

Welche Autos genau ausbrannten und beschädigt wurden, war zunächst unklar. „Die Spurensicherung hat Vorrang“, sagte ein Polizeisprecher. Erst danach sollten die Wagen nach und nach identifiziert und erfasst werden. Problem: Zum Teil waren auch die Kennzeichen mit abgebrannt.

Für noch ausstehende Flüge gab der Flughafen Entwarnung. Trotz des Brandes und der Sperrungen gebe es noch genug Parkplätze, sagte der Airportsprecher am Morgen. „Jeder Reisende, der startet, kann sein Fahrzeug abstellen.“

Parkhaus hat keine Sprinkleranlagen

Die Feuerwehr verließ gegen 3 Uhr in der Nacht zu Dienstag den Brandort. Ausgebrochen war das Feuer am Montagabend. Rund 280 Einsatzkräfte waren in der Nacht vor Ort. Die rund 65 betroffenen Autos müssen aus dem Parkhaus abtransportiert werden, da sie nicht mehr fahrtüchtig sind.

Auch das Parkhaus selbst wurde demnach in Mitleidenschaft gezogen, unter anderem platzte Beton ab. Laut Flughafensprecher hat das Parkhaus keine Sprinkleranlagen. Das sei auch nicht vorgeschrieben.

Wer jetzt aus dem Urlaub zurück kommt und mangels Auto nicht nach Hause fahren kann, soll sich nach Auskunft des Flughafens keine Sorgen um den Rückweg machen. „Hier muss niemand übernachten, wir finden Lösungen“, sagte der Flughafensprecher.

Der Flughafen liegt in Nordrhein-Westfalen an der Grenze zu Niedersachsen. Gesellschafter sind zum größten Teil Städte und Kreise aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, darunter auch Münster und Osnabrück. 2018 wurden dort rund eine Million Fluggäste abgefertigt. Es werden innereuropäische Ziele angeflogen. (mbr/dpa)