Berlin. Der Kochboxen-Anbieter HelloFresh soll seine Kokosmilch von Anbietern beziehen, die Affen zur Arbeit zwingen. Das steckt dahinter.

Es sind schwere Vorwüfe, denen sich das Berliner Lebensmittelunternehmen HelloFresh ausgesetzt sieht. Der Händler soll für seine Produkte Kokosmilch aus Thailand verwenden, die unter mehr als zweifelhaften Bedingungen hergestellt wurde. Peta berichtet von Affen, die in Gefangenschaft leben und Zwangsarbeit leisten müssen. Was steckt dahinter?

Affen in Zwangsarbeit? Das wirft Peta HelloFresh vor

Wie die Tierschutzorganisation Peta bei Recherchen in Thailand zwischen Dezember 2021 und Juli dieses Jahres herausgefunden haben will, bezieht HelloFresh seine Kokosmilch von zwei thailändischen Unternehmen, bei denen Affen zur Kokosnussernte eingesetzt werden. "HelloFresh weiß seit Jahren über die tierquälerische Affenarbeit in der thailändischen Kokosindustrie Bescheid", schreibt Peta auf seiner Seite.

Die Makaken würden in freier Wildbahn aus ihren Familien gestohlen und zur Zwangsarbeit abgerichtet. Die Tiere müssten in Ketten stundenlang auf hohe Bäume klettern und schwere Kokosnüsse pflücken. Sie würden außerdem mit Peitschen geschlagen, wenn sie ihr Pensum nicht erfüllten. Lesen Sie auch: Thailand und Vietnam – So sollen die letzten Tiger gerettet werden

Die Affen werden in viel zu kleinen Käfigen gehalten und sind angekettet.
Die Affen werden in viel zu kleinen Käfigen gehalten und sind angekettet. © Peta Asia

Peta berichtete mehrfach über Affen-Zwangsarbeit in Thailand

Peta hatte in der Vergangenheit schon zwei ähnliche Berichte über die Zwangsarbeit von Affen in der thailändischen Kokosindustrie veröffentlicht. Daraufhin erklärten die thailändische Regierung und einige Unternehmen, die Kokosprodukte herstellen, es würden zur Herstellung exportierter Produkte keine Affen mehr eingesetzt. Dies scheint allerdings nicht zuzutreffen. Die Peta-Recherche zeige, dass Affen weiter zur Arbeit eingesetzt würden.

HelloFresh selbst erklärte in einem Statement gegenüber CBS News, dass man von den sie beliefernden Unternehmen die Zusicherung erhalten habe, dass keine Affen bei der Kokosnussernte eingesetzt werden. "HelloFresh verurteilt auf das Schärfste den Einsatz von Affen im Rahmen der Lieferkette", schreibt das Unternehmen in einer Erklärung. Und weiter: "Wir haben eine klare Haltung und beziehen keine Produkte von Händlern, die Affen für die Erntearbeit einsetzen." Auch interessant: Aldi nimmt Billigfleisch aus dem Sortiment – Peta kritisiert den Discounter trotzdem

(tok)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.