Berlin. In der Corona-Pandemie ist er so wichtig wie vielleicht nie zuvor: Der Impfpass. Das müssen Sie über das kleine gelbe Heft wissen.

  • Der Impfpass wird in Corona-Pandemie-Zeiten immer wichtiger
  • Doch was ist, wenn ich den gelben Impfpass verloren habe? Was ist mit dem digitalen Impfausweis? Wo kann ich ihn beantragen?
  • Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zum Impfpass

Lange fristete er bei vielen Menschen ein trauriges Dasein in Schubladen oder Ordnern: der Impfpass. Doch seit in Deutschland im Dezember Corona-Impfungen möglich sind, ist das sonst oft stiefmütterlich behandelte Dokument relevant wie nie. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um den Impfpass.

Was genau ist ein Impfpass?

Bei einem Impfpass handelt es sich um ein medizinisches Dokument, in das alle an eine Person verabreichten Impfungen eingetragen werden. Er dient als Nachweis der Impfungen und belegt, welche Impfstoffe verwendet wurden. Außerdem ist aus ihm ersichtlich, wann Auffrischungsimpfungen nötig sind. Meist werden Impfpässe direkt bei der Geburt oder bei der ersten Impfung eines Kindes kostenlos ausgestellt.

Wo kann ich einen Impfpass beantragen?

Impfpässe müssen nicht beantragt werden. Wer über keinen verfügt, kann sich das Dokument beim Hausarzt ausstellen lassen. Dieser trägt dann auch die von ihm durchgeführten Impfungen ein. Bei anderen Ärzten verabreichte Impfungen müssen gegebenenfalls bei diesen nachgetragen werden. Allerdings ist niemand dazu verpflichtet, seine Impfungen in einen Impfpass eintragen beziehungsweise nachtragen zu lassen.

Gibt es einen Unterschied zwischen Impfpass und Impfausweis?

Nein, beides sind Namen für dasselbe Dokument. Dieses wird teilweise auch als Impfbuch bezeichnet.

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Wie sieht ein Impfpass in Deutschland aus?

Der gängige Impfpass ist ein kleines, gelbes Heft. Da es sich um ein international anerkanntes Dokument der Weltgesundheitsorganisation (WHO) handelt, prangt deren Logo auf der Vorderseite des Passes. Im Inneren gibt es auf mehreren Seiten die Möglichkeit, verschiedene Impfungen einzutragen.

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    Was kann ich tun, wenn ich meinen Impfausweis verloren habe?

    Wer seinen Impfausweis verloren hat, kann sich beim Hausarzt kostenlos einen neuen ausstellen lassen. Die in den Daten der Praxis gespeicherten Impfungen können auch nachwirkend eingetragen werden.

    Ist Impfen auch ohne Impfpass möglich?

    Grundsätzlich kann man sich in Deutschland auch ohne Impfpass impfen lassen. Das ist auch bei Corona-Impfungen so. Allerdings ist es sinnvoll, die Impfung in das Dokument eintragen zu lassen. Es gilt als Beleg über die Impfung und hilft auch den Geimpften nachzuvollziehen, wann sie welche Impfungen erhalten haben.

    Kommt bald der digitale Impfpass? Erste Pläne gibt es bereits.
    Kommt bald der digitale Impfpass? Erste Pläne gibt es bereits.

    Wann kommt der digitale Impfpass?

    Weil Impfpässe in der Corona-Pandemie als Impfnachweis besonders wichtig sind, sollen diese fälschungssicherer gemacht werden. Denn derzeit ist es noch verhältnismäßig leicht, falsche Impfausweise herzustellen. Kriminelle verkaufen diese dann im Internet an Personen, die sich die Freiheiten für Geimpfte erschleichen wollen.

    Bald deshalb ein digitaler Impfpass eingeführt werden. Dieser soll jedoch nicht alle Impfungen enthalten, sondern nur als digitaler Nachweis einer erfolgten Corona-Impfung dienen.

    Lesen Sie hier: So tragen Sie ihren Impfnachweis in der Corona-Warn-App ein.

    Gibt es bald einen europäischen Impfausweis?

    Der gelbe Impfpass ist ein von der WHO entworfenes Dokument und international gültig. Daher ist ein EU-Impfausweis nicht nötig. Allerdings soll der digitale Impfnachweis für die Corona-Impfung EU-einheitlich sein.

    Lesen Sie auch: Corona-Impfausweis – EU-Parlament und Mitgliedsstaaten uneins

    Was droht Personen mit einem gefälschten Impfpass?

    Weil immer mehr gefälschte Impfpässe im Umlauf sind, will die Politik die Strafen verschärfen. Teilweise können die vermeintlichen Impfnachweise online für nur rund 130 Euro gekauft werden. Zuletzt forderte Peter Biesenbach (CDU), Gesundheitsminister von NRW, deshalb für Fälscher Haftstrafen von bis zu fünf Jahren. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich bereits für härtere Strafen ausgesprochen.