Berlin. Einst Millionen – jetzt Muckis: Der Image-Wandel ist perfekt. Amazon-Gründer Jeff Bezos macht auf Fitness-Guru und Achtsamkeitsfan.

Auch mit Milliarden kann man sich keine Muskeln kaufen. Aber man kann den besten Personal Trainer engagieren. Stolz präsentierte Jeff Bezos (58) beim Yachturlaub auf Saint-Barth seinen neuen Luxuskörper: Nichts mehr hat der Amazon-Gründer mit dem Tech-Nerd vergangener Zeiten gemein. An seiner Seite: seine offensichtlich ebenfalls sportversessene Freundin Lauren Sánchez (52).

2019 hatte er sich für die Nachrichtensprecherin, Unternehmerin und Hobby-Pilotin nach 26 Jahren von der Philanthropin MacKenzie Scott (51) scheiden lassen. Die Ära der abgehalfterten Playboys jedenfalls, die sich ganz auf Macht und Moneten verließen, um Eindruck zu schinden, ist vorbei. Jetzt kommen die „Buff Billionaires“, die Mucki-Milliardäre – und Bezos ist ihre Galionsfigur.

Einst Workaholic und Dolce Vita – jetzt nur noch Körperkultur

Seit Bezos im Juli 2021 den Amazon-Chefsessel räumte, scheint der frühere Workaholic auch vom Wesen wie verwandelt. Die abenteuerlustige Sánchez brachte Hollywood-Glamour in sein Leben. Zu den Freunden des Paares gehören Orlando Bloom und Katy Perry oder Ex-Wrestler und Kinostar Dwayne Johnson. Kürzlich luden die beiden zu einer Dinnerparty in ihr Beverly-Hills-Anwesen. Glamour-Lady Kim Kardashian brachte ihren neuen Freund Pete Davidson mit. Wer eingeladen ist, gehört zur absoluten Elite. Bezos gefällt sich als eine Art „großer Gatsby“. Lesen Sie auch: Milliardäre lieben Saint-Barth – Auf der Insel der Promis

Der Personal-Trainer von Bezos half auch schon Tom Cruise zu bester Form

Hollywood-affin ist auch sein Personal Trainer. „Guter Job, Wes“, schrieb Sánchez zufrieden unter Instagram-Fotos, auf denen Bezos seinen Körper beim Paddeln in Szene setzt. Gemeint war Netflix-Berühmtheit Wesley Okerson, der schon Tom Cruise und Gerard Butler in Form brachte. Seine Methode: den Körper immer wieder mit neuen Qualen überraschen, über Hügel laufen, Paddeln. Die Milliardäre bedeuten für die VIP-Trainer eine anspruchsvolle, aber hoch motivierte Klientel. Wer um 4.30 Uhr aufgestanden ist, um reich zu werden, steht auch um 4.30 Uhr auf, um Gewichte zu stemmen.

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Spiritualität und Achtsamkeit ist die neue Währung

Doch auch um Spiritualität bemüht Bezos sich. Zum Jahreswechsel schrieb er auf Instagram, er wolle 2022 den Fokus legen auf „persönliches Wachstum, Erneuerung, Wiedergeburt und allen Momenten im Leben volle Aufmerksamkeit schenken.“

Klingt, als hätte er die Zeilen auf einem Achtsamkeitsseminar verfasst. Doch er textete sie unter ein Bild, das ihn und Sánchez auf ihrer Yacht-Party auf Saint-Barth unter dem Motto „Disco“ zeigt. Der 187-fache Milliardär trägt Lolita-Herzchenbrille und ein buntes, enges Hemd. Die hämischen Kommentare wie „Midlifecrisis, ohne Midlifecrisis zu sagen“ liefen schneller ein, als man „Prosit“ sagen kann.

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„Ihr habt den Spott, ich die Milliarden“, wird Bezos sich gedacht haben. Denn während andere mittelalte Männer in der Krise eine Gitarre kaufen oder ein Armani-Parfüm, fliegt Bezos mit seinem eigenen Raumfahrtunternehmen ins All. Lesen Sie auch: Wie Jeff Bezos nach der Formel für das ewige Leben sucht

Grau  wie ein Büro-Mensch – das war einmal. Jeff Bezos erfindet sich neu.
Grau wie ein Büro-Mensch – das war einmal. Jeff Bezos erfindet sich neu. © ce / dpa

Luxus-Anwesen und Spenden für Obdachlose

Was dem „Star Trek“-Fan noch wichtig ist in seinem Leben nach Amazon? Acht Stunden Schlaf: „Das hat Priorität, es macht einen Unterschied.“ Wenn kein Frühsport ansteht, geht er den Tag ruhig an. „Ich lese gerne die Zeitung und trinke Kaffee, bevor meine Kinder zur Schule gehen.“ Vorzugsweise liest er die eigene Zeitung. 2013 kaufte er die „Washington Post“. Ins Tagesgeschäft mischt er sich jedoch nicht ein. Denn Bezos will nur noch drei Entscheidungen am Tag treffen.

Eine war der Kauf eines 78-Millionen-Dollar-Anwesens auf Hawaii. Alleinstellungsmerkmal sind abgekühlte Lavafelder auf dem Grundstück. Seine Immobilien in New York, Los Angeles, Washington, Texas und bei Seattle dürften zusammen größer sein als Luxemburg. Lesen Sie auch: So lebt der reichste Mann der Welt: Amazon-Chef Jeff Bezos

Zwei Gulfstream Jets als CO2-Schleudern

Bezos bedenkt aber auch jene, die auf der Straße wohnen. Zwei Milliarden Dollar spendete er für den Kampf gegen Obdachlosigkeit. „Wir sind hier, um gutes Zeug auf die Beine zu stellen“, sagte er. Zwei Stiftungen zur Planetenrettung unterhält er. Wie das zu den zwei Gulfstream Jets passt, seinen 140-Millionen-Dollar-CO2-Schleudern?

Sánchez tut jedenfalls alles, um sein Image als Ausbeuter und Hyperkapitalist zu korrigieren. „Ja, jeder weiß, dass du brillant bist, aber sie sehen dein Herz nicht so, wie meine Augen es sehen. Sie sehen den Mann nicht, der alles liegen lässt, um einem kranken Freund zu helfen.“ Am Ende des Postings glaubt man, sie sei mit Jesus liiert – nur mit besserem Bankkonto.