Stuttgart. Nach einer Pause im Jahr 2019 wurde 2020 wieder ein „Jugendwort des Jahres“ gewählt. In diesem Jahr konnte sich „Lost“ durchsetzen.

Die Sprache der jungen Menschen kann für die älteren Zeitgenossen manchmal etwas irritierend sein. Zum Glück gibt es aber eine Orientierungshilfe für den Dschungel der neuen Vokabeln – das „Jugendwort des Jahres“.

Und irgendwie passt das „Jugendwort des Jahres“ 2020 auch zu diesem seltsamen Jahr. Mit 48 Prozent der Stimmen wurde „Lost“ auf den ersten Platz gewählt und konnte sich gegen die Finalisten „Cringe“ und „Wyld/Wild“ durchsetzen, wie eine Sprecherin des Pons-Verlags am Donnerstag in Stuttgart sagte.

„Lost“ bezeichnet ahnungsloses und unsicheres Verhalten. „Cringe“, das sich nicht durchsetzen konnte, beschreibt etwas Peinliches und Unangenehmes, teils auch Fremdschämen. Jugendliche sagen „Wyld“ oder „Wild“, wenn sie etwas Krasses und Besonderes umschreiben.

„Jugendwort des Jahres“ nach Pause im Jahr 2019 wieder zurück

Jedes Jahr können Vorschläge für das „Jugendwort des Jahres“ im Internet eingereicht werden. Eine Jury stellt aus den besten Vorschlägen zehn Wörter zusammen, für die dann abgestimmt werden kann. Jahrelang hatte der Langenscheidt-Verlag die Wahl in München veranstaltet. Dann wurde Langenscheidt Anfang 2019 von Pons übernommen. 2019 pausierte die Wahl des Jugendworts, die auch als umstrittene Werbeaktion gilt.

Das sind die Jugendwörter der letzten 10 Jahre:

  • 2018: „Ehrenmann/Ehrenfrau“ (jemand, der etwas Besonderes für dich tut)
  • 2017: „I bims“ („Ich bin’s“)
  • 2016: „Fly sein“ (abgehen)
  • 2015: „Smombie“ (jemand, der nur auf sein Smartphone starrt)
  • 2014: „Läuft bei dir“ (alles super, kann auch ironisch verwendet werden)
  • 2013: „Babo“ (Boss, Anführer)
  • 2012: „Yolo“ („You only live once“ - eine Aufforderung, alle Chancen auf Erlebnisse zu nutzen)
  • 2011: „Swag“ (lässig-coole Ausstrahlung)
  • 2010: „Niveaulimbo“ (ständiges Absinken des Niveaus)
  • 2009: „hartzen“ (faul herumhängen)
  • 2008: „Gammelfleischparty“ (Ü-30-Party)

(dpa/lhel)