Berlin. Zwölf Kombi-Kinderwagen für 400 bis 1300 Euro hat Stiftung Warentest untersucht. Die Verbraucherschützer fanden viele Mängel.

Zu kleine Babywannen, unbequeme Sitze. Die Verbraucherschützer von Stiftung Warentest haben bei einem Test von zwölf Kombi-Kinderwagen für Preise von 400 bis 1300 Euro viele Mängel festgestellt. Nur zwei Modelle bekamen eine gute Note.

„Erst das Design, dann das Kind? Bei einigen Kinderwagen scheinen die kleinen Passagiere nicht an erster Stelle zu stehen“, berichtet Stiftung Warentest in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „test“ (7/2022). Von den zwölf Kombi-Wagen seien einige negativ aufgefallen, weil sie sich nicht zur flachen, rückenschonenden Liege klappen ließen. Bei vier Modellen ist dem Bericht zufolge die Babywanne zu klein - und damit schon nach kurzer Zeit unbrauchbar. Lesen Sie auch:Expertinnen verraten: So gelingt eine Erziehung ohne Schimpfen

Kinderwagentest 2022: Dreimal „ausreichend“, einmal „mangelhaft“

Die kindgerechte Gestaltung und die Handhabung der Wagen machten mit 45 beziehungsweise 35 Prozent den Löwenanteil der Testwertung aus. Sechs von zwölf Modellen erhielten ein „Befriedigend“, drei ein „Ausreichend“ („City Mini GT2“ von Baby Jogger, „NXT 90F Select Outdoor 3.0“ von Emmaljunga und „xplory X“ von Stokke). Im Regenverdeck des „Rocca Edition“ von Moon (800 Euro) wurden Schadstoffe festgestellt. Der Wagen wurde deshalb mit der Note „mangelhalft“ bewertet, obwohl er bei Gestaltung, Sicherheit oder Handhabung gut abgeschnitten hatte.

Nur zwei Kombi-Kinderwagen schneiden am Ende gut ab: die Modelle „B:O: Startklar Comet“ von BabyOne und „Vision X Set“ von Hauck. Mit 400 und 500 Euro sind sie die günstigsten Wagen im Test. Auch interessant:Corona-Pandemie: Jedes sechste Kind ist dicker geworden

Der Testsieger von BabyOne (Note 2,2) ist Stiftung Warentest zufolge ein sehr geräumiger Liegewanne und bietet Babys bis etwa neun Monate Platz. Der Sitz hingegen eigne sich für Kinder bis etwa drei Jahre. Das Modell sei leicht und angenehm zu tragen, fahre sich auf unebenem Untergrund aber etwas klapprig. Durch seine kompakten Maße sei das Modell fürs Mitnehmen in Bus und Bahn gut geeignet.

Eingeschränkte Schrittfreiheit kann große Eltern nerven

Mit der Note 2,5 noch knapp gut schneidet der „Vision X Set“ von Hauck ab (etwa 500 Euro). Der Wagen zeichne sich durch eine geräumige Babywanne mit großem Fenster aus, habe zudem eine gute Bremse. „Für größere Kinder ist die Rückenlehne vom Sitz zu kurz, im Liegen ragen die Beine weit über die Fußstütze hinaus“, schreiben die Verbraucherschützer weiter. Die Schieberhöhe sei fix und die Schrittfreiheit für große Eltern gering. Bei langen Spaziergängen könne das nervig werden. Auch interessant:Kindersitze - diese Fehler sollten Autofahrer vermeiden

Darüber hinaus empfiehlt Stiftung Warentest aus dem letzten Test vor etwa zwei Jahren weiter den Maxi-Cosi Lila XP. Dieser sei noch im Handel erhältlich, habe aber eine Namensänderung erfahren. Er heißt jetzt Lila XP+. Mit einem Preis von 900 Euro ist dieser Kombi-Kinderwagen deutlich teurer als die guten Modelle des aktuellen Tests. (kai)

Dieser Text erschien zuerst auf www.morgenpost.de