Herne. Die Suche nach einer Kobra könnte für den mutmaßlichen Halter teuer werden. Herne fordert für den Einsatz mehrere zehntausend Euro.

Die Suche dauerte mehrere Tage, ganz Herne (NRW) war in Aufruhr: Eine giftige Schlange war geflüchtet – und zuerst wusste niemand, wo sich das gefährliche Tier aufhält.

Nach der tagelangen Fahndung nach der Kobra wurde sie entdeckt – und nun steht eine ganz andere Frage im Raum: Die Stadt und der mutmaßliche Besitzer streiten um ein Bußgeld – muss der vermeintliche Eigner des Tieres dieses zahlen?

Eine Rechnung mit den Einsatzkosten soll erst noch kommen. In dem schon vor längerer Zeit ausgestellten Bußgeldbescheid geht es laut einem Stadtsprecher um einen mittleren dreistelligen Betrag, also mehrere Hundert Euro.

Dagegen habe der mutmaßliche Besitzer der Schlange Einspruch eingelegt, sagte der Stadtsprecher am Freitag. Dies werde gerichtlich geklärt. Der Mann bestreite, dass die tagelang gesuchte Kobra ihm gehöre, hieß es. Die Stadt will ihm außerdem die deutlich höheren Einsatzkosten in Rechnung stellen, die nach bisherigen Schätzungen im mittleren fünfstelligen Bereich liegen dürften.

Kobra war in Herne im August ausgebüxt

Die giftige Monokelkobra hatte im August die Menschen in Herne in Atem gehalten. Eine Bewohnerin hatte die Giftschlange mit etwa 1,60 Meter Länge im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses entdeckt. Die 30 Bewohner mussten daraufhin zwischenzeitlich ihre Wohnungen verlassen. Die Schlange wurde dann bei Mäharbeiten hinter dem Haus aufgeschreckt und wieder eingefangen. Der Fall hatte ein riesiges Medieninteresse hervorgerufen.

Die Kobra soll einem Mieter des Mehrfamilienhauses gehört haben. Die Stadt Herne holte nach früheren Angaben 22 Schlangen aus dessen Wohnung. Der Mann habe mehr und andere Schlangen gehabt als offiziell gemeldet, hieß es damals. Der Bußgeldbescheid sei von der Stadt mit nicht artgerechter Haltung begründet worden, wie „Radio Herne“ und der WDR berichteten.

Nach der Jagd auf das Tier darf sich der mutmaßliche Besitzer neue giftige Tiere zulegen. Der Fall hatte in NRW eine Diskussion über das Gifttier-Gesetz ausgelöst.