Berlin. In Frankreich soll ein Jugendlicher nach dem Kauf von Alkohol bei Lidl gestorben sein. Nun steht der Discounter deswegen vor Gericht.

In Frankreich muss sich die Discounter-Kette Lidl derzeit vor Gericht verantworten. Ihr wird vorgeworfen, in einem Ort im französischen Baskenland einem 16-Jährigen eine Flasche Wodka verkauft zu haben. Kurz darauf starb der Teenager bei einem Verkehrsunfall. Seine Mutter entschied sich daraufhin zur Klage: "Wenn Lidl nicht diesen Fehler gemacht hätte, wäre es vielleicht nicht zu dem Unfall gekommen", zitiert die Nachrichtenagentur AFP sie.

Der 16-Jährige soll den Alkohol im Mai 2021 gemeinsam mit einem gleichaltrigen Freund bei Lidl gekauft haben. Kurz darauf kam es zu dem tödlichen Unfall: Die Jungen waren auf Motorrollern unterwegs, als sein Freund den Teenager anfuhr. Dieser knallte daraufhin gegen die Leitplanke und starb noch am Unfallort. Der Freund wurde inzwischen von einem Jugendgericht wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Lesen Sie auch: ZDF-Doku über Lidl erntet Kritik – Verkaufstricks seit Jahren bekannt

Klage gegen Lidl: Mutter will nach Tod von 16-Jährigen ein Zeichen setzen

Bei ihrer Klage geht es der Mutter vor allem darum, ein Zeichen zu setzen. "Ich suche keinen Schuldigen", sagte sie laut AFP. "Mir geht es um die Botschaft, um so etwas in Zukunft zu verhindern." Sie selbst habe alles getan, um zu verhindern, dass so etwas passiere. "Aber man kann seine Kinder ja nicht einsperren."

Konkret geht es in dem Verfahren um den Vorwurf des Verkaufs von Alkohol an Minderjährige. Im Falle einer Verurteilung droht Lidl eine Geldstrafe. Auch interessant: Deutschland in der Energiekrise – Drohen bei Lidl kürzere Öffnungszeiten?

(fmg/AFP)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.