Peking. In China gibt es immer mehr Infektionen mit dem Coronavirus und das hat bereits wirtschaftliche Folgen. Die Entwicklungen im Blog.

  • Eine neuartige Lungenerkrankung breitet sich in China rasant aus – und erreicht andere Teile der Welt
  • Es gibt bereits über Todesfälle in China, die Zahl der Infektionen in China liegt
  • In Deutschland wurde am Montag der erste Fall einer Infektion bestätigt – in Bayern
  • Es gibt weitere Verdachtsfälle in Deutschland, die untersucht werden
  • Bundesgesundheitsminister Spahn verschärft die Regeln für Einreisen aus China per Flugzeug
  • Die Bundesregierung fliegt deutsche Staatsbürger aus Wuhan aus

Die gefährliche Lungenkrankheit krempelt den Alltag vieler Chinesen um: Viele Millionen Einwohner stehen unter Quarantäne. Der Virus wurde inzwischen auch in anderen Ländern gemeldet.

Alle aktuellen Entwicklungen und Nachrichten in unserem News-Blog.

Mittwoch, 29. Januar: Coronavirus breitet sich rasant aus und hat Folgen für die Wirtschaft

8.24 Uhr: Die britische Fluggesellschaft British Airways setzt wegen der Ausbreitung des Coronavirus alle ihre Flüge nach China und von dort nach Großbritannien aus. Das gelte ab sofort, teilte die Airline am Mittwoch mit. Sie verwies auf die Reisehinweise des britischen Außenministeriums für China. Dort liegt die offizielle Zahl der Erkrankungen inzwischen bei knapp 6000.

6.22 Uhr: Die Ausbreitung des Coronavirus hat bereits jetzt Folgen für die Wirtschaft. So hat der Technikkonzern Apple zwar am Dienstag ein Rekord-Quartalsergebnis verkündet, jedoch sorgt sich der iPhone-Konzern um den chinesischen Markt. Durch den Virus wird zum einen die Produktion von Apple-Geräten in China beeinträchtigt, zum anderen dürften deswegen weniger Produkte verkauft werden.

Auch in anderen Bereichen sind wirtschaftliche Folgen zu spüren: Die Preise für Heizöl, Benzin und Diesel sind so niedrig wie lange nicht – auch das hat mit dem Virus zu tun.

Die deutsche Firma Webasto hat derweil Standorte geschlossen. Bei den bisher bekannten Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland handelt es sich um Mitarbeiter des Unternehmens. Sie sollen sich während einer Fortbildung bei einer Kollegin aus China angesteckt haben.

3.31 Uhr: China hat am Mittwoch (Ortszeit) wieder einen drastischen Anstieg der Infektionszahlen und auch der Todesfälle gemeldet. So sind am Dienstag 23 weitere Todesfälle hinzugekommen – insgesamt sind es nun 132 Tote durch den Coronavirus in China. Die Zahl der Infizierten ist um 1459 innerhalb eines Tages gestiegen. Chinesische Behörden sprechen von insgesamt über 6000 Patienten mit dem Virus.

Dienstag 28. Januar: Erster Fall in Deutschland, immer mehr Tote in China

15.56 Uhr: Die deutsche Wirtschaft befürchtet massive Auswirkungen des Coronavirus auf den weltweiten Handel. „Das Coronavirus könnte nicht nur den bilateralen Handel zwischen China und Deutschland treffen, sondern auch erhebliche Ausstrahlung auf den Welthandel insgesamt entwickeln“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Martin Wansleben, unserer Redaktion.

„Es ist zu erwarten, dass der Ausbruch des Coronavirus in der Frühlingsfestperiode zunächst einen negativen Einfluss auf den Binnenkonsum und die Tourismusbranche in China haben wird.“ Dies werde die chinesische Wirtschaftsleistung voraussichtlich bereits im ersten Quartal 2020 zusätzlich belasten. „Die deutschen Unternehmen vor Ort gehen davon aus, dass auch ihr eigenes Geschäft eingeschränkt sein wird“, so Wandsleben.

15.23 Uhr: Als Reaktion auf die Ausbreitung des Coronavirus’ und den ersten bestätigten Krankheitsfall in Deutschland hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine verschärfte Informationspflichten im Flugverkehr angeordnet. Piloten von Flügen aus China müssen bei einer Landung in Deutschland den Tower über den Gesundheitszustand ihrer Passagiere informieren, sagte Spahn am Dienstag in Berlin.

Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, äußert sich in seinem Ministerium zum erster Coronavirus-Fall in Deutschland.
Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, äußert sich in seinem Ministerium zum erster Coronavirus-Fall in Deutschland. © dpa | Kay Nietfeld

Reisende werden verpflichtet, Formulare zu ihrem Gesundheitszustand auszufüllen. Fluggesellschaften müssen die Informationen an die Behörden weiter geben. Es müssen auch Sitzpläne aus den Flugzeugen weitergegeben werden, damit nachvollziehbar ist, wer neben wem saß. Spahn widersprach zugleich Forderungen, an Flughäfen Fiebermessstellen einzurichten. Dies bringe nichts.

Neben der Anordnung für den Flugverkehr verpflichtete Spahn per Eilverordnung außerdem Krankenhäuser, auch Verdachtsfälle auf den Coronavirus zu melden. Bisher müssen nur bestätigte Fälle gemeldet werden. Spahn rief gleichzeitig zur Gelassenheit auf. „Die Gefahr für die Gesundheit der Menschen in Deutschland bleibt weiterhin gering.“ Es gebe keinen Grund, hektisch zu werden.

14.55 Uhr: Die Bundesregierung warnt jetzt vor Reisen in die zentralchinesische Provinz Hubei, von der aus sich das neuartige Coronavirus ausbreitet. Bisher hatte das Auswärtige Amt nur von Reisen in die Region um die Millionenstadt Wuhan abgeraten. Jetzt heißt es auf der Internetseite des Ministeriums: „Vor Reisen in die Provinz Hubei wird gewarnt.“ An anderer Stelle heißt es aber trotzdem weiterhin: „Das Risiko für deutsche Reisende in Wuhan wird als moderat eingeschätzt.“

13.20 Uhr: Das Coronavirus hat in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens zur kurzfristigen Absage von Feiern zum chinesischen Frühlingsfest geführt. Die Stadt Duisburg sprach von Solidarität mit den Menschen in China. Duisburg ist Partnerstadt von Wuhan, wo das neuartige Virus am stärksten grassiert. Auch in Düsseldorf und Bonn wurden von den örtlichen Konfuzius-Instituten Feiern abgesagt. Dabei spielten die Sorgen von Chinesen um ihre Angehörigen in ihrem Heimatland und eine mögliches Ansteckungsrisiko eine Rolle.

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12.36 Uhr: Der Essener Technologiekonzern Thyssenkrupp beschränkt wegen des Coronavirus Dienstreisen von und nach China. „Thyssenkrupp empfiehlt allen Beschäftigten dringend, zur Sicherheit bis auf weiteres alle Reisen von und nach China zu unterlassen, die nicht unbedingt erforderlich sind“, erklärte ein Sprecher am Dienstag auf Nachfrage. Das Unternehmen beschäftigt in China rund 17.500 Menschen, davon etwa 350 in einem Unternehmen der Aufzugssparte in der abgeriegelten Metropole Wuhan.

12.07 Uhr: Auch Südkorea will wegen der raschen Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Landsleute aus der am stärksten betroffenen chinesischen Stadt Wuhan ausfliegen lassen. Dazu sei geplant, von Donnerstag bis Freitag vier Charter-Flugzeuge nach Wuhan zu schicken, teilte das Büro von Premierminister Chung Sye Kyun am Dienstag in Seoul mit. Etwa 700 Südkoreaner warteten darauf, ausgeflogen zu werden. Nach ihrer Ankunft sollen die Betroffenen in staatlichen Einrichtungen zur Beobachtung isoliert werden.

10.30 Uhr: Der erste deutsche Coronavirus-Patient hat sich nach Angaben der bayerischen Behörden bei einer chinesischen Kollegin angesteckt. Damit ist der Fall der erste Beleg für eine Mensch-zu-Mensch-Ansteckung außerhalb Asiens. In Japan gab es ebenfalls eine solche Übertragung von Mensch zu Mensch.

Der deutsche Patient ist 33 Jahre alt. Der Mann habe an einer Schulung seiner Firma Webasto teilgenommen, an der auch eine Kollegin aus dem Werk des Unternehmens in Shanghai teilgenommen habe. Die Frau habe vor ihrer Reise nach Deutschland Besuch von ihren Eltern gehabt, die aus der besonders betroffenen Region Wuhan stammen. Sie sei am 23. Januar wieder zurückgeflogen und habe sich auf dem Heimweg krank gefühlt.

9.03 Uhr: Als Schutzmaßnahme gegen das neuartige Lungenvirus aus China verstärken die US-Gesundheitsbehörden ihr Personal in den Quarantänestationen der Flughäfen. Zwanzig Flughäfen des Landes verfügten über solche Einrichtungen, berichtete die „Washington Post“ am Dienstag. Laut US-Vizepräsident Mike Pence gelangten über jene Flughäfen 90 Prozent der einreisenden Chinesen in die USA.

3.36 Uhr: Die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus und die dadurch ausgelöste Lungenkrankheit steigen immer weiter an. Wie das chinesische Staatsfernsehen am Dienstagmorgen berichtete, wurden bisher 106 Tote registriert. Das sind 26 mehr als zum Zeitpunkt der letzten Erhebung am Montag. Einen ersten Todesfall hat es demnach in der Hauptstadt Peking gegeben. Begonnen hatte die Verbreitung in der Metropole Wuhan.

Die Zahl der Erkrankungen ist den Berichten zufolge auf 4515 gestiegen – ein Sprung von mehr als 1700 neuen Fällen im Vergleich zum Vortag. Eine interaktive Karte zeigt, wie sich die Fälle weltweit verteilen.

0.05 Uhr: In Deutschland wurde der erste Fall einer Infektion mit dem Coronavirus bestätigt. Ein Mann aus dem Landkreis Starnberg sei demnach positiv auf den Erreger getestet worden. Das bayerische Gesundheitsministerium teilte mit, dass der Mann nun in einer Klinik behandelt werde. Lesen Sie hier, wie die bayerischen Behörden die Gefahr für andere durch den ersten Coronavirus-Fall in Deutschland einschätzen.

Montag, 27. Januar: Entwarnung bei einem Verdachtsfall in Iserlohn

17.21 Uhr: Daten des Center for Systems Science and Engineering in Baltimore (USA) zeigen die Verbreitung des Virus:

13.00 Uhr:Die Bundesregierung erwägt, ausreisewillige Deutsche aus China auszufliegen. Eine mögliche Evakuierung werde in Betracht gezogen, sagte Außenminister Heiko Maas (SPD). Andere Länder wie Frankreich und die USA haben solche Rückholaktionen bereits in die Wege geleitet.

In Wuhan, dem Ausgangsort der Epidemie, lebten etwa 90 Deutsche, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Das seien „Staatsbürger, die dort leben, arbeiten, studieren, verheiratet sind“. Das Auswärtige Amt stehe mit den Deutschen dort seit Tagen regelmäßig in Kontakt.

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sagte, dass die Bundesregierung darüber nachdenkt, Deutsche aus der Region Wuhan auszufliegen. (Archivfoto)
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sagte, dass die Bundesregierung darüber nachdenkt, Deutsche aus der Region Wuhan auszufliegen. (Archivfoto) © dpa | Michael Fischer

„Wir haben keine Hinweise im Moment darauf, dass Deutsche betroffen sind von der Krankheit“, sagte sie. Seit 11 Uhr tage im Auswärtigen Amt ein Krisenstab, der sich mit der Reaktion auf die Krankheit befasse, sagte die Sprecherin. „Wir prüfen auch intensiv die Option einer Evakuierung. Wir haben ein Konsularteam der Botschaft, was auf dem Weg nach Wuhan ist, um sich ein Bild selbst zu machen. Das sollte heute gegen Abend dort eintreffen“, sagte sie weiter.

12.36 Uhr: Der Basketball-Weltverband Fiba hat das Olympia-Qualifikationsturnier der Frauen angesichts der weiter steigenden Fallzahlen der neuen Lungenkrankheit von Foshan nach Belgrad verlegt. Das Turnier soll vom 6. bis 9. Februar ausgetragen werden.

12.20 Uhr: Die Ausbreitung des Coronavirus schockiert auch die Tourismusbranche in Asien. Urlaubsorte in Japan, Thailand und auch auf dem australischen Kontinent spüren bereits erste Folgen.

In Japan ist der Rückgang der chinesischen Urlauber bereits in Asakusa spürbar - einem beliebten Touristenziel in Tokio, das für seine kleinen Läden, Restaurants und den Sensoji-Tempel bekannt ist. „Wir haben in diesem Jahr auf jeden Fall weniger Menschen zu Gast“, sagt Yoshie Yoneyama, die ein kleines Geschäft für traditionelle Süßspeisen führt. Es seien „weniger als die Hälfte“ als im vergangenen oder vorvergangenen Jahr, schätzt die 31-Jährige.

Noch härter trifft es Thailand: Der Tourismus ist ein wichtiges Standbein für das südostasiatische Land. Mehr als ein Viertel der ausländischen Urlauber kommt aus China. Das Tourismusministerium in Bangkok warnte wegen des Coronavirus bereits vor einer Krise, die das Land schätzungsweise 1,6 Milliarden Dollar (1,45 Milliarden Euro) kosten könnte. Auf der Insel Phuket sind die ersten Folgen spürbar. „Seit zwei Tagen sind die Läden und die Strände verwaist“, sagt Claude de Crissey, dem dort ein Hotel mit 40 Zimmern und ein Restaurant gehören.

Phuket habe sich „fast ausschließlich“ auf Touristen aus China konzentriert. „Wenn es so weitergeht, wird das auf uns alle Auswirkungen haben.“

11.30 Uhr: Bei einem Schüler des Märkischen Aufbaugymnasiums in Iserlohn bestand der Verdacht, dass er sich mit dem Corona-Virus infiziert hatte. Ein Großaufgebot des Rettungsdienstes und der Feuerwehr waren im Einsatz.

Nach Informationen dieser Redaktion gibt es inzwischen aber Entwarnung. Der Schüler, der wohl vor kurzem von einer Reise nach China zurückgekommen war, litt an Fieber und Übelkeit. „Dem herbeigerufenen Rettungsdienst kam das komisch vor“, so Ursula Erkens, Sprecherin des Märkischen Kreises. „Daraufhin wurden Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet. Wir müssen aber nun erst eine Falldefinition durchführen und schauen, ob es sich tatsächlich um eine Infektion oder um einen unglücklichen Zufall handelt.“

Die offizielle Bestätigung steht zwar noch aus, aber der Verdacht scheint sich nicht bestätigt zu haben. Die Schule war allerdings zwischendurch von der Polizei abgesperrt worden. 200 Schüler durften das Gebäude nicht verlassen.

6.15 Uhr: Die Zahl der Toten in China ist bis Montag um 24 auf 80 gestiegen. Innerhalb eines Tages kletterte die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuen Coronavirus in der Volksrepublik sogar um mehr als 700 auf 2744, wie das Staatsfernsehen unter Berufung auf die chinesischen Behörden berichtete. Mit den rund 50 Fällen außerhalb Chinas sind damit bislang fast 2800 Fälle weltweit bestätigt.

Die Zahl der Infizierten in China kann weiter stark steigen, da es rund 5800 Verdachtsfälle gibt, bei denen die Diagnose noch nicht abgeschlossen ist. In Hongkong, Taiwan und Macao gibt es 17 bestätigte Erkrankungen – in anderen Ländern Dutzende mehr. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtete, war die große Mehrheit der außerhalb Chinas Erkrankten zuvor in der besonders schwer betroffenen Metropole Wuhan in Zentralchina gewesen, dem Ausgangsort der Epidemie.

In den USA wurden zwei neue Fälle in Kalifornien und Arizona bestätigt, wie die US-Gesundheitsbehörde berichtete. Damit steigt die Zahl in den USA auf fünf.

Außerdem gibt es drei Fälle in Frankreich, dem bisher einzigen Land in Europa mit bestätigten Erkrankungen, sowie in Thailand, Japan, Südkorea, Vietnam, Singapur, Malaysia, Nepal und Australien. Kanada zählte einen ersten „vorläufig bestätigten“ Fall.

Sonntag, 26. Januar: Erste Behandlungserfolge in China

21.43 Uhr: Möglicherweise hat das Coronavirus auch die Schweiz erreicht. Wie das Portal „20min“ berichtet, befinden sich in einem Zürcher Klinikum zwei Personen in Quarantäne, bei denen die neuartige Lungenerkrankung nicht ausgeschlossen werden kann.

16:09 Uhr: Chinesische Ärzte melden erste Erfolge bei der Coronavirus-Behandlung. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag berichtete, habe sich der Zustand von elf infizierten medizinischen Kräften verbessert.

Die klinischen Symptome seien unter Kontrolle gebracht worden. Das Fieber und andere Beschwerden seien zurückgegangen. Zudem seien Testergebnisse für das Virus danach negativ gewesen. Details über die Art der Behandlung im Xiehe-Krankenhaus der schwer betroffenen Metropole Wuhan in Zentralchina wurden nicht berichtet.

15:34 Uhr: Ein Flugzeug mit Menschen an Bord, die möglicherweise mit dem neuartigen Coronavirus infiziert sind, darf in Deutschland nur fünf Flughäfen ansteuern. Es handele sich um Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, München und Berlin, sagte der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel, der „Rheinischen Post“.

Die Gesundheitsvorschriften der Weltgesundheitsorganisation sehen demnach vor, dass diese fünf Airports zum Schutz der öffentlichen Gesundheit sogenannte Kernkapazitäten vorhalten müssen. Im Falle der Ankunft eines Passagierflugzeugs mit einem Verdachtsfall an Bord würde die betreffende Maschine zu einem der fünf Flughäfen umgeleitet, sagte Beisel.

Coronavirus lernt, sich schneller auszubreiten

15:05 Uhr: Neben den USA kündigen auch Frankreich und Japan an, ihre Bürger rasch aus der besonders betroffenen Stadt Wuhan zu holen. Die Bundesregierung dagegen plant vorerst keine Evakuierungen.

14:12 Uhr: Das Virus ist nach Einschätzung der chinesischen Gesundheitsbehörden nicht so gefährlich wie der Sars-Erreger. „Von dem her, was wir derzeit sehen, ist diese Krankheit tatsächlich (...) nicht so stark wie Sars“, sagte der Leiter des chinesischen Zentrums für Seuchenkontrolle, Gao Fu.

Allerdings scheine die Fähigkeit von 2019-nCoV, sich auszubreiten, zuzunehmen, führte der Leiter der Nationalen Gesundheitskommission, Ma Xiaowei, aus. Außerdem sei das Virus bereits während der bis zu zwei Wochen langen Inkubationszeit übertragbar, also schon bevor ein Infizierter Symptome der Krankheit bemerkt. „Das ist ganz anders als bei Sars“, sagte Ma.

Entwarnung in Berlin nach Coronavirus-Verdacht

13:42 Uhr: In Deutschland gibt es weiter keinen Fall der neuen Lungenkrankheit. Ein Verdacht auf eine erste Infektion mit dem neuen Coronavirus in Berlin ist ausgeräumt worden.

„Uns lag die Information eines Verdachts des Coronavirus 2019-nCoV der DRK-Kliniken Mitte vor. Der Test zu diesem Verdachtsfall fiel heute negativ aus“, teilte eine Sprecherin der Gesundheitsverwaltung am Sonntag mit.

13:00 Uhr: In Berlin gibt es einen ersten Verdachtsfall. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) stellte am Sonntagmorgen gegenüber der „Berliner Morgenpost“ Medienberichte richtig, wonach sich der Verdacht nicht bestätigt habe.

Eine Frau befinde sich auf der Isolierstation des DRK Klinikums Mitte. Dort habe sich die Patientin am Sonnabend mit Atembeschwerden vorgestellt. Weil sie in den vergangenen Tagen in China gewesen sei, habe man sie dort behalten, einen Abstrich genommen und diesen ins Labor der Virologie an der Universitätsklinik Charité geschickt. Ein Ergebnis der Untersuchung liege noch nicht vor, werde aber in den nächsten Stunden erwartet, sagte die Senatorin. Die Charité hat einen Test entwickelt, um das Coronavirus zu identifizieren.

Coronavirus in China: 56 Tote – USA evakuieren US-Bürger aus Wuhan

9:00 Uhr: Trotz drastischer Gegenmaßnahmen gibt es immer mehr Todesfälle in China. Die Zahl der bestätigten Todesopfer durch das Coronavirus stieg inzwischen auf 56, wie die chinesische Gesundheitsbehörde am Sonntag mitteilte. Demnach haben sich 1975 Menschen in China mit dem Coronavirus angesteckt, der die neuartige Lungenkrankheit auslöst.

Das US-Außenministerium kündigte am Sonntag an, US-Bürger aus Wuhan auszufliegen.

Die USA planen für Dienstag einen Flug aus der Elf-Millionen-Stadt Wuhan, in der das Virus zuerst aufgetreten war, um US-Behördenpersonal und weitere Staatsbürger nach San Francisco zu bringen, teilte das US-Außenministerium am Sonntag mit. Für Privatpersonen gebe es nur „begrenzte Kapazitäten“, schränkte die Behörde ein. Vorrang hätten Menschen, die durch den Krankheitserreger „stärker gefährdet“ sind. Rund 1000 US-Bürger sollen sich nach Angaben des „Wall Street Journals“ in Wuhan aufhalten. Auch Frankreich plant per Bus eine Evakuierungsaktion seiner Bürger aus der Hubei-Provinz, in der Wuhan liegt.

Außerhalb Chinas sind nach bisherigen Informationen rund 30 bestätigte Fälle von Infizierten bekannt – darunter drei Patienten in Frankreich, wobei es sich um die ersten bekanntgewordenen Erkrankungen in Europa handelt.

Eine Flughafenmitarbeiterin am Flughafen Charles De Gaule in Paris mit Reisenden aus China.
Eine Flughafenmitarbeiterin am Flughafen Charles De Gaule in Paris mit Reisenden aus China. © AFP | ALAIN JOCARD

Wie chinesische Staatsmedien am Sonntag berichteten, sollen in Wuhan 24 allgemeine Krankenhäuser nun zusätzliche Betten für Patienten bereitstellen. Wuhan hatte zuvor bereits im Eiltempo mit dem Bau von zwei neuen Krankenhäusern begonnen, die insgesamt eine Kapazität von 2300 Betten haben sollen. Das erste Hospital in Schnellbauweise soll am Montag in einer Woche erste Patienten aufnehmen, das zweite zwei Tage später.

Die Krankenhäuser der Stadt sind offenbar völlig überfordert. Nach offiziell unbestätigten Berichten werden Patienten zurückgewiesen, weil es nicht genug Personal und Betten gibt.

Aus anderen Teilen Chinas wurden mehr als 1680 Ärzte und Pfleger nach Wuhan entsandt. Der öffentliche Nah- und Fernverkehr, Zug- und Flugverbindungen wurden gestoppt, Ausfallstraßen gesperrt. Von Sonntag an wird auch der gewöhnliche Autoverkehr in den großen Stadtbezirken Wuhans gestoppt. Zudem kündigten Universitäten der Stadt an, den Beginn des neuen Semesters zu verschieben.

Inzwischen wurden mehr als 40 Millionen Menschen in gut einem Dutzend Städten im Herzen Chinas weitgehend von der Außenwelt abgeschottet, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern.

Samstag, 25. Januar: Erste Infizierte in Europa – drei Verdachtsfälle in Frankreich bestätigt

18.29 Uhr: Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in China ist auf 1372 gestiegen. Das Staatsfernsehen gab die Zahl der Toten am Samstagabend Ortszeit unverändert mit 41 an, davon 39 in der schwer betroffenen Provinz Hubei mit der Metropole Wuhan. Mit diesen neuen Angaben kletterte die Zahl der nachgewiesenen Patienten mit der neuen Lungenkrankheit in China innerhalb eines Tages um mehr als 400. Laut dieser Aufstellung gibt es in Hongkong, Taiwan und Macao zehn weitere Erkrankungen. Weltweit kommen demnach außerdem rund 30 bestätigte Fälle hinzu.

17.26 Uhr: Die drei in Frankreich mit dem neuen Coronavirus infizierten Patienten sind offenbar nicht schwer erkrankt. Dem Paar, das im Pariser Krankenhaus Bichat wegen der Lungenkrankheit behandelt werde, gehe es gut, erklärten Ärzte am Samstag bei einer Pressekonferenz.

Einer von ihnen habe noch etwas Fieber. Der 31-jährige Mann und seine 30 Jahre alte Frau waren demnach am 18. Januar von einem Aufenthalt in Wuhan in Frankreich angekommen. Auch dem dritten Patienten in Frankreich, der in einer Klinik in Bordeaux behandelt wird, gehe es soweit gut, sagte der Bürgermeister der südwestfranzösischen Stadt, Nicolas Florian, am Samstag.

Die schlimmsten Pandemien der letzten Jahre

Das Coronavirus: Mehr als 41 Millionen Menschen sind in China Ende Januar 2020 von den Quarantänemaßnahmen betroffen, landesweit gibt es mehr als 830 bestätigte Infektionsfälle, 26 Patienten starben.
Das Coronavirus: Mehr als 41 Millionen Menschen sind in China Ende Januar 2020 von den Quarantänemaßnahmen betroffen, landesweit gibt es mehr als 830 bestätigte Infektionsfälle, 26 Patienten starben. © dpa | Kin Cheung
Angenommen wird, dass das Coronavirus durch Tröpfcheninfektion etwa beim Husten übertragen wird. Vermutet wird auch, dass das Virus sich vor allem in den unteren Lungenbereichen ansiedelt und weniger ausgeprägt in den oberen Atemwegen. Das würde ein geringeres Ansteckungspotenzial bedeuten, da der es von Lunge zu Lunge weiter ist als etwa von Nase zu Nase.
Angenommen wird, dass das Coronavirus durch Tröpfcheninfektion etwa beim Husten übertragen wird. Vermutet wird auch, dass das Virus sich vor allem in den unteren Lungenbereichen ansiedelt und weniger ausgeprägt in den oberen Atemwegen. Das würde ein geringeres Ansteckungspotenzial bedeuten, da der es von Lunge zu Lunge weiter ist als etwa von Nase zu Nase. © dpa | Uncredited
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder heftige Pandemien. Rund 800 Menschen starben 2002/2003 an dem Sars-Virus.
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder heftige Pandemien. Rund 800 Menschen starben 2002/2003 an dem Sars-Virus. © imago images / ecomedia/robert fishman
Bei der Sars-Pandemie 2002/2003 erkrankten nach dem ersten Ausbruch in China weltweit mehr als 8000 Menschen – in rund 30 Ländern und auf sechs Kontinenten. Wahrscheinlich sprang der Erreger von Tieren auf den Menschen über. Er verbreitete sich über Tröpfcheninfektion beim Husten und Niesen.
Bei der Sars-Pandemie 2002/2003 erkrankten nach dem ersten Ausbruch in China weltweit mehr als 8000 Menschen – in rund 30 Ländern und auf sechs Kontinenten. Wahrscheinlich sprang der Erreger von Tieren auf den Menschen über. Er verbreitete sich über Tröpfcheninfektion beim Husten und Niesen. © imago images / ecomedia/robert fishman
Bei einem Mers (Middle East Respiratory Syndrome)-Ausbruch in Südkorea starben im Jahr 2015 38 Menschen.
Bei einem Mers (Middle East Respiratory Syndrome)-Ausbruch in Südkorea starben im Jahr 2015 38 Menschen. © imago/ZUMA Press | COVER Images
Das Virus, das Mers (Middle East Respiratory Syndrome) verursacht, wurde zum ersten Mal 2012 bei einem Mann in Saudi-Arabien gefunden. Es zählt zu den Coronaviren und kann schwere Atemwegsinfektionen verursachen. Als Hauptträger des Virus gelten Kamele. Von ihnen gibt es weiterhin Übertragungen auf den Menschen, vor allem in Saudi-Arabien. In einigen Fällen wurde das Virus auch von Mensch zu Mensch übertragen.
Das Virus, das Mers (Middle East Respiratory Syndrome) verursacht, wurde zum ersten Mal 2012 bei einem Mann in Saudi-Arabien gefunden. Es zählt zu den Coronaviren und kann schwere Atemwegsinfektionen verursachen. Als Hauptträger des Virus gelten Kamele. Von ihnen gibt es weiterhin Übertragungen auf den Menschen, vor allem in Saudi-Arabien. In einigen Fällen wurde das Virus auch von Mensch zu Mensch übertragen. © imago/ZUMA Press | COVER Images
Die Zahl der Todesfälle durch die sogenannte Schweinegrippe geht weit auseinander. Während die WHO die Todesfälle infolge einer Infektion mit dem A/H1N1-Virus auf 18.500 beziffert, fanden US-Wissenschaftler heraus, dass bis 2012 weltweit zwischen 151.700 und 575.400 Menschen daran gestorben sein dürften.
Die Zahl der Todesfälle durch die sogenannte Schweinegrippe geht weit auseinander. Während die WHO die Todesfälle infolge einer Infektion mit dem A/H1N1-Virus auf 18.500 beziffert, fanden US-Wissenschaftler heraus, dass bis 2012 weltweit zwischen 151.700 und 575.400 Menschen daran gestorben sein dürften. © imago/ Xinhua | U Aungvia
Der neuartige H1N1-Subtyp verursachte im Jahr 2009 eine Grippe-Epidemie mit etlichen Todesfällen. Ihren Ursprung hatte sie in Mexiko. Inzwischen ist die Schweinegrippe Teil des saisonalen Grippegeschehens.
Der neuartige H1N1-Subtyp verursachte im Jahr 2009 eine Grippe-Epidemie mit etlichen Todesfällen. Ihren Ursprung hatte sie in Mexiko. Inzwischen ist die Schweinegrippe Teil des saisonalen Grippegeschehens. © imago/ITAR-TASS | Alexander Ryumin
BSE erreichte 2000 seinen Höhepunkt. In Großbritannien starben mindestens 177 Menschen. Mehr als vier Millionen Rinder wurden geschlachtet, schätzungsweise 180.000 Tiere verendeten an BSE.
BSE erreichte 2000 seinen Höhepunkt. In Großbritannien starben mindestens 177 Menschen. Mehr als vier Millionen Rinder wurden geschlachtet, schätzungsweise 180.000 Tiere verendeten an BSE. © imago/UIG | wayne Hutchinson
In Deutschland wurde die Bovine-Spongiforme-Enzephalopathie Ende 2000 erstmals bei einer hierzulande geborenen Kuh nachgewiesen. Sie sorgt für eine Rückbildung der Gehirnsubstanz bei Rindern. Als Auslöser gelten falsch gefaltete Eiweißmoleküle. Übertragen wurde der Erreger durch das Verfüttern von Tiermehl und -fett. Beim Menschen kann der BSE-Erreger eine Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit verursachen. Durch das Verfütterungsverbot von tierischem Eiweiß, das 2001 europaweit in Kraft trat, wurden Neuinfektionen unterbunden.
In Deutschland wurde die Bovine-Spongiforme-Enzephalopathie Ende 2000 erstmals bei einer hierzulande geborenen Kuh nachgewiesen. Sie sorgt für eine Rückbildung der Gehirnsubstanz bei Rindern. Als Auslöser gelten falsch gefaltete Eiweißmoleküle. Übertragen wurde der Erreger durch das Verfüttern von Tiermehl und -fett. Beim Menschen kann der BSE-Erreger eine Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit verursachen. Durch das Verfütterungsverbot von tierischem Eiweiß, das 2001 europaweit in Kraft trat, wurden Neuinfektionen unterbunden. © imago/fossiphoto | imago stock&people
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16.50 Uhr: Die Lungenkrankheit in China ist nach Darstellung von Staats- und Parteichef Xi Jinping eine ernste Herausforderung. „Leben ist von höchster Bedeutung“, sagte der Präsident nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua auf einem Krisentreffen der chinesischen Führung am Samstag in Peking. Eine Epidemie sei ausgebrochen. „Es ist unsere Verantwortung, sie einzudämmen und zu kontrollieren.“

Es müsse alles getan werden, um die Patienten zu behandeln, die Zahl des eingesetzten medizinischen Personals zu vergrößern und die zivilen und militärischen Ressourcen in der Medizin zu koordinieren. Das Treffen unterstrich laut Xinhua auch, dass Informationen über die Krankheit „zeitgemäß, korrekt und transparent“ veröffentlicht werden sollten, um Sorgen im In- und Ausland zu begegnen.

16.11 Uhr: Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus will die Zentralregierung in Peking alle Gruppenreisen im In- und ins Ausland untersagen. Von Montag an würden sämtliche Gruppentouren chinesischer Reiseagenturen ins Ausland ausgesetzt, berichtete der Staatssender CCTV am Samstag. Gruppenreisen im Inland dürfen demnach ab kommenden Freitag nicht mehr stattfinden.

13.08 Uhr: Wie chinesische Staatsmedien berichten, planen die Behörden den Bau eines weiteren Krankenhauses mit 1300 Betten in Wuhan. Das Gebäude soll innerhalb von 14 Tagen fertiggestellt werden. Es ist die zweite Klinik, die in Wuhan speziell zur Behandlung des Coronavirus errichtet wird.

Die chinesische Regierung hat unterdes eine Arbeitsgruppe zu dem Virus eingerichtet. Die Entscheidung sei nach Angaben des chinesischen Staatsfernsehens während einer Krisensitzung des Politbüros unter Leitung von Staats- und Parteichef Xi Jinping gefallen.

11.12 Uhr: Hongkong hat wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus den Notstand ausgerufen, wie Regierungschefin Carrie Lam mitteilte. Mehrere öffentliche Veranstaltungen, darunter eine Neujahrsgala und ein Marathon, seien abgesagt worden.

11.03 Uhr: In Deutschland könnten künftig Fiebermessungen von China-Reisenden an Flughäfen notwendig werden, wie SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte. Erwin Rüdel (CDU), Vorsitzender des Bundestags-Gesundheitsausschusses, empfahl Behörden und Klinken, sich auf eine Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland einzustellen.

„Wichtig ist, dass deutsche Kliniken sich bereits jetzt darauf vorbereiten, solche Patienten behandeln zu können“´ sagte Rüdel der „Rheinischen Post“.

7.56 Uhr: China ergreift weitere Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Fünf weitere Städte in der Provinz Hubei wurden von den Behörden abgeriegelt. Insgesamt wurden nun 18 Städte von der Außenwelt isoliert, 56 Millionen Menschen stehen unter Quarantäne.

Zudem ordneten die chinesischen Behörden landesweite Maßnahmen für den öffentlichen Verkehr an. Wie die nationale Gesundheitsbehörde mitteilte, werden Messstationen eingerichtet, in denen Passagiere auf Symptome getestet werden. Passagiere mit Verdacht auf eine Infektion sollen sofort in eine medizinische Einrichtung gebracht werden.

7.32 Uhr: Der Ski-Weltverband FIS will in den nächsten Tagen entscheiden, ob die am 15. und 16. Februar geplanten Skirennen in Yanqing nahe Peking stattfinden werden oder nicht. Die Rennen, eine Abfahrt und ein Super-G der Herren, gelten als Testwettkämpfe für die Olympischen Winterspiele 2022 in China.

6.07 Uhr: Das Coronavirus hat Europa erreicht. Laut französischem Gesundheitsministerium seien in Frankreich drei Verdachtsfälle bestätigt worden. Die Infizierten seien zuvor alle in China gewesen. Dort ließen Behörden vermelden, dass die Zahl der Toten auf 41 gestiegen sei.

Insgesamt sind den chinesischen Behörden zufolge knapp 1300 Menschen mit dem neuartigen Virus infiziert, internationale Wissenschaftler gehen jedoch von mehreren tausend Infizierten aus.

Freitag, 24. Januar: Disneyland wegen Coronavirus geschlossen – neue Klinik nur für Infizierte

14.40 Uhr: Bisher haben sich offenbar noch kein Bundesbürger mit der neuen Lungenkrankheit aus China infiziert. „Nach unserer Kenntnis sind bislang keine Deutschen erkrankt“, sagte am Freitag eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin.

Gleichzeitig rief sie alle China-Reisenden eindringlich auf, vor Reisebeginn die Sicherheitshinweise des Ministeriums genau zu lesen. Dort wird unter anderem empfohlen, Reisen in die vom Coronavirus betroffenen Gebiete möglichst zu verschieben.

10.09 Uhr: Auch beliebte Ausflugziele wie das Disneyland in Shanghai (2018 fast 12 Millionen Besucher) reagieren – der Freizeitpark hat Touristen, die einen Aufenthalt gebucht haben, per Mail informiert, dass das gesamte Resort ab Samstag auf unbestimmte Zeit vollständig geschlossen bleibe. „Wir werden die Situation sehr genau beobachten und stehen mit der lokalen Regierung in sehr engem Kontakt.“

Auch im Disneyland in Hongkong reagiert man, dort finden vorerst keine „Treffen mit Disney-Charakteren“ statt, insofern diese keine Masken oder Ganzkörperkostüme tragen – das betrifft zum Beispiel die „Prinzessinnen“ wie Arielle und Elsa aus der Eiskönigin.

Coronavirus: In Wuhan wird eine Klinik nur für Infizierte aus dem Boden gestampft.
Coronavirus: In Wuhan wird eine Klinik nur für Infizierte aus dem Boden gestampft. © dpa | Uncredited

10.32 Uhr: In der Millionenmetropole Wuhan, von der die Krankheit ihren Ausgang nahm, soll daher binnen anderthalb Wochen eine Klinik mit tausend Betten nur für die mit dem Coronavirus infizierten Patienten errichtet werden. Auf der Baustelle waren am Freitag Dutzende Bagger und Lastwagen im Einsatz, wie im Staatssender CCTV zu sehen war.

Die neue Klinik mit mehr als 25.000 Quadratmetern Fläche soll am 3. Februar in Betrieb gehen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Vor der Ankündigung des Bauvorhabens hatte es Berichte über Bettenknappheit in Wuhans Krankenhäusern wegen der Infektionskrankheit gegeben.

09.17 Uhr: Nachdem die Behörden am Freitag in vier weiteren Städten den öffentlichen Verkehr aussetzten, sind nun mehr als 41 Millionen Menschen von den Quarantänemaßnahmen betroffen. Bei den neu hinzu gekommenen Städten handelt es sich um Xianning, Xiaogan, Enshi und Zhijiang, die allesamt in der Provinz Hubei liegen.

Dort befindet sich auch die Elf-Millionen-Metropole Wuhan, von der das Virus ausging und die als erste chinesische Stadt wegen des Erregers 2019-nCoV unter Quarantäne gestellt worden war.

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Donnerstag, 23. Januar: Nachweise auch in den USA und Thailand

In immer mehr Teilen der Welt wächst die Sorge um eine Ausbreitung des neuartigen Coronavirus, das von Experten als Ursache für eine gefährliche Lungenerkrankung gesehen wird. Mittlerweile hat das Virus in China bereits zu 17 Todesfällen geführt, das berichtete die Regierung der Provinz Hubei in der schwer betroffenen Metropole Wuhan am Mittwoch. Bisher waren erst neun Todesfälle durch das neuartige Virus bekannt gewesen.

Der Virus war ebenfalls in den USA nachgewiesen worden, auch aus Thailand wurden weitere Fälle gemeldet. Ebenfalls nachgewiesen wurden Infektionen in Taiwan, Japan, Südkorea und in der chinesischen Sonderverwaltungszone Macau.

Nach dem Ausbruch der neuartigen Virusinfektion in der chinesischen Elf-Millionen-Metropole Wuhan sollen weder Züge noch Flugzeuge die Stadt verlassen dürfen. Das berichtete die staatliche Zeitung „China Daily“ unter Berufung auf lokale Behörden am Mittwochabend. Zudem soll der gesamte öffentliche Nahverkehr ab Donnerstagvormittag (Ortszeit) vorübergehend stillstehen. Damit soll das Risiko minimiert werden, dass sich das Virus weiter ausbreitet. Die Bewohner von Wuhan seien aufgefordert, die Stadt nicht ohne triftigen Grund zu verlassen

Experten halten das Einschleppen der mysteriösen Lungenkrankheit aus China auch nach Europa für immer wahrscheinlicher. Es sei nicht auszuschließen, dass eine erkrankte Person nach Deutschland reise, sagte Lars Schaade, Vizepräsident des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin. Sorgen müsse man sich in Deutschland aber nicht machen.

„Wir müssen in den kommenden Tagen mit mehr Fällen in anderen Teilen Chinas und möglicherweise auch in anderen Ländern rechnen“, erklärte der Sprecher der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tarik Jašarević, am Dienstag in Genf. Ungewöhnlich sei das nicht: „Wenn man die Überwachung ausweitet, ist es auch wahrscheinlich, dass man mehr Fälle entdeckt.“ Die WHO will sich am Mittwoch in einer Krisensitzung mit dem Erreger befassen, der Atemwegserkrankungen verursacht.

Lungenkrankheit in China: Infektionen gingen wohl von einem Tier aus

Nach dem Ausbruch der rätselhaften Lungenkrankheit in China war die Zahl der bestätigten Fälle am Dienstag sprunghaft auf rund 440 gestiegen. Forscher am britischen Zentrum für die Analyse globaler Infektionskrankheiten am Imperial College London gehen davon aus, dass die Ausbreitung der Krankheit sehr viel größer ist als bisher bekannt. Nach ihrer Wahrscheinlichkeitsrechnung schätzen die Experten die Zahl der Patienten auf mehr als 1700. Lesen Sie hier, wie welche Symptome das Virus aus China hervorruft und wie gefährlich sie ist.

Eine Frau verlässt eine Klinik in Wuhan. In der Stadt war die mysteriöse Lungenerkrankung ausgebrochen.
Eine Frau verlässt eine Klinik in Wuhan. In der Stadt war die mysteriöse Lungenerkrankung ausgebrochen. © AFP | NOEL CELIS

Die Sorgen werden durch den intensiven Reiseverkehr rund um den chinesischen Neujahrstag am Samstag gesteigert. Rund um das Fest sind jedes Jahr Millionen Chinesen per Zug, Bus oder Flugzeug im Land unterwegs. Nach chinesischen Angaben ist das Virus von Mensch zu Mensch übertragbar.

Neues Virus verbreitet sich schnell in China

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    Coronavirus in China: Fieberkontrollen an Flughäfen

    Die chinesischen Behörden konzentrierten sich darauf, Drehscheiben für den Transport wie Flughäfen oder Bahnhöfe, wo viele Passagiere verkehrten, zu desinfizieren und zu beobachten. Andere asiatische Staaten haben die Vorsichtsmaßnahmen bei der Einreise besonders von Reisenden aus Wuhan verstärkt und Fieberkontrollen eingeführt, um eine befürchtete Ausbreitung zu vermeiden.

    Vor der großen Reisewelle zum bevorstehenden chinesischen Neujahrsfest gibt es die große Sorge, dass sich die Lungenkrankheit ausbreitet.
    Vor der großen Reisewelle zum bevorstehenden chinesischen Neujahrsfest gibt es die große Sorge, dass sich die Lungenkrankheit ausbreitet. © dpa | Shen Longquan

    Die US-Botschaft in Peking gab eine Reisewarnung aus. Reisende nach Wuhan sollen demnach Tiermärkte und den Kontakt mit Tieren oder auch ungekochtes Fleisch meiden. Auch sollten sie kranken Personen aus dem Weg gehen und sich die Hände häufig mit Seife und Wasser waschen.

    Keine Reisewarnung durch die WHO

    Wer in Wuhan gewesen sei und sich krank fühle, solle sofort medizinische Hilfe suchen und den Kontakt mit anderen meiden, hieß es weiter. Bevor der Arzt aufgesucht werde, solle die Praxis oder Klinik über die Reisegeschichte und die Symptome unterrichtet werden.

    Die WHO erließ ausdrücklich keine besondere Reisewarnung. In einer Mitteilung wurde lobend erwähnt, dass die Identifikation eines neuen Virus in kurzer Zeit eine „bemerkenswerte Errungenschaft“ sei. Es demonstriere die gewachsenen Fähigkeiten Chinas, mit solchen Ausbrüchen umzugehen. (gem/jb/cho/dpa/AFP)