Berlin. Nach dem Unwetter wurden auf Mallorca zwei Touristen von einer Welle erfasst und ins Meer getrieben. Sie bleiben verschwunden.

Nach den schweren Unwettern der vergangenen Woche werden auf Mallorca weiter zwei ungarische Touristen vermisst. Sie wurden offenbar von einer Welle erfasst und ins Meer getrieben. Eine Suche blieb bislang erfolglos, wie das „Mallorca-Magazin“ berichtet.

Sie seien von einer Welle bei Santanyi erfasst worden, wie die „Mallorca-Zeitung“ berichtet. Auch Taucher seien im Einsatz gewesen. Zunächst hatten die Rettungskräfte noch am Mittwoch versucht, das Pärchen zu finden und zu retten. Doch die Wellen waren durch das heftige Wetter so heftig, dass die Suche abgebrochen wurde.

Am Donnerstag wurde auch eine Drohne eingesetzt. Jetzt wird auch mehr über die Identität des Paares bekannt. Laut „Mallorca-Magazin“ handelt es sich bei den Vermissten um zwei Touristen aus Ungarn. Sie sollen Cousins sein. Am Freitag seien sie zurück in Ungarn erwartet worden – doch die Familie wartete vergeblich.

Mallorca-Wetter: Zwei Menschen nach Unwetter vermisst – Das muss man wissen:

  • Mehrere Wetterdienste warnen vor Unwettern in Spanien, Frankreich und Italien
  • Auf Mallorca kommt viel Starkregen herunter
  • Die Warnstufe Orange wurde beibehalten
  • Viele Flüge fielen am Dienstag aus
  • Das Wetter ist auch am Mittwoch noch schlecht – dann entspannt sich die Lage
  • Am Mittwoch stürzte ein Paar ins Meer - es bleibt verschwunden

Deshalb gehen die Ermittler davon aus, dass weit ins Meer getrieben worden. Sie könnte bereits mehrere Kilometer von der Küste entfernt sein.

Rund ums Mittelmeer hatten vergangene Woche heftige Unwetter vielerorts Überflutungen, Schäden und Behinderungen im Flugverkehr verursacht. Besonders betroffen war neben Mallorca in Spanien auch der Süden Frankreichs.

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    Unwetter auf Mallorca: Warnung aufgehoben

    Das Unwetter ist mittlerweile vorbei: Alle Warnungen inzwischen aufgehoben, berichtet die „Mallorca-Zeitung“ – die Bilanz des Unwetters, dass die Insel die vergangenen Tage heimgesucht hat, ist jedoch verheerend, kostete sogar ein Menschenleben.

    Die Regenmassen waren vor allem durch das Wetterphänomen „Gota Fria“ entstanden. Es ist typisch für diese Jahreszeit. Die Nächte waren geprägt von intensiven Regenfällen. „Das Wetter ist gerade richtig schlecht“, sagte Tourist Peter T. im Gespräch mit unserer Redaktion. „Viel schlechter als in Berlin.“

    Wie die „Mallorca-Zeitung“ berichtet, kamen an manchen Orten teilweise bis zu 70 Liter pro Quadratmeter herunter. Insgesamt ereigneten sich dem Bericht zufolge mehr als 100 Zwischenfälle. Häufig waren umgestürzte Bäume dafür verantwortlich.

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      Am meisten Regen prasselte in der Region um Santa Maria im Nordosten der Insel herunter. Hier kamen 70 Liter pro Quadratmeter an einem Tag herunter. Bei Llucamajor waren es bis zu 60 Liter.

      Mallorca: Was ist Gota fria?

      Bei Gota Fria handelt es sich um ein Wetterphänomen, das durch sehr warme Wassertemperaturen auf dem Mittelmeer entsteht. So kommt es zu einer Gota Fria:

      • Heiße Luft steigt nach oben und kühlt sich in etwa zehn Kilometern Höhe schnell ab.
      • Gewitterzellen mit großen Potenzial bilden sich.
      • Die Wolken können viel Regen erzeugen, teilweise sind bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmeter können die Folge sein.

      Wozu das schlechte Wetter führen kann, konnte man auf der Insel Mitte September sehen, als so viel Regen runterkam, dass aus Bächen reißende Flüsse wurden. Einige Wetterdienste halten auch für möglich, dass sich ein Medicane über dem Mittelmeer bilden kann, eins starker Sturm, der auch Mallorca treffen könnte. Auch in Italien sorgen schwere Unwetter für Chaos – es gab bereits Tote.

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          Erst Mitte September hatten heftige Unwetter über dem westlichen Mittelmeer mehrere Urlaubsorte schwer getroffen. Insgesamt kamen dabei sechs Menschen ums Leben.

          Das mit der Abkürzung DANA (Isoliertes Tiefdruckgebiet in großen Höhen) bezeichnete Unwetter hatte zuvor über den Balearen gewütet, Sachschäden hinterlassen und in Teilen der Insel Mallorca den Schulbeginn nach den Sommerferien verzögert. Vor der Küste der beliebten Urlaubsinsel hatte die Wetterlage für ein seltenes Schauspiel gesorgt: Zwei (kleine) Tornados hatten sich nur wenige hundert Meter voneinander entfernt gebildet.

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          Erst vor wenigen Tagen war bei der Präsentation einer neuen Studie über den Klimawandel im Mittelmeerraum in Barcelona von mehreren Experten Alarm geschlagen worden. „Wir müssen handeln!“, rief Nasser Kamel beim 4. Regionalforum der Union für den Mittelmeerraum (UfM).

          Auch der ansonsten eher weniger für Effekthascherei bekannte Wissenschaftler Wolfgang Cramer nutzte das Wort „furchterregend“ gleich viermal innerhalb weniger Minuten. Der angesehene deutsche Ökologe und Geograf und andere Umwelt-Experten warnten: Die Region werde von Erderwärmung und Klimawandel wie kaum ein anderes Gebiet der Erde bedroht.

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          Auf Mallorca könnte es bis 2040 deutlich heißer werden

          Die Erwärmung schreite dort derzeit um 20 Prozent schneller voran als im globalen Durchschnitt, hieß es. Wenn sich an den Bedingungen und am Ausstoß von Treibhausgasen nichts ändere, werde sich die Durchschnittstemperatur auf Mallorca und Korsika, in Barcelona und Rom bis 2040 um 2,2 Grad im Vergleich zum Wert der vorindustriellen Zeit erhöhen.

          Von „schwerwiegenden Risiken“ war in Barcelona die Rede. Vom „Hotspot“ und „Ground Zero“ des Kampfes gegen Klimawandel. Zumal bis zur nächsten Jahrhundertwende nach Angaben der Wissenschaftler eine Erwärmung von sogar vier bis fünf Grad droht. In dem Fall würde der Meeresspiegel in der Region um mehr als einen Meter ansteigen.

          Die in Barcelona präsentierte Studie wurde von mehr als 600 Wissenschaftlern aus 35 Ländern erstellt. (br/dpa)