El Paso. 22 Menschen sind bei dem Massaker am Samstag in El Paso gestorben. Auch ein Deutscher wurde bei dem Angriff in einem Warenhaus getötet.

Der Todesschütze von El Paso wollte bei seinem Angriff in der Grenzstadt vor allem Mexikaner töten. Das geht aus einem am Freitag von mehreren US-Medien veröffentlichten Bericht der örtlichen Polizei hervor. Ermittler hatten die Tat bereits zuvor als mutmaßlich rassistisch motiviert beschrieben.

Bei dem Massenmord in einem Warenhaus in El Paso im US-Bundesstaat Texas ist auch ein Deutscher getötet worden. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts bestätigte dies am frühen Dienstagmorgen. Zuvor hatte El Pasos Polizeichef Greg Allen darüber berichtet.

Es blieb zunächst unklar, ob es sich um einen in den USA lebenden Deutschen oder einen Urlauber handelte.

Nach den Massakern in El Paso und Dayton in den USA plant Donald Trump eine Gesetzesinitiative, die die Todesstrafe bei Hassverbrechen und Massenmord vorsieht. Er habe das Justizministerium angeordnet, eine entsprechende Gesetzgebung auszuarbeiten, sagte Trump am Montag im Weißen Haus in einer Ansprache an die Nation. Der Präsident habe die Hilfe der Bundesbehörden angeboten und werde am Mittwoch nach El Paso kommen, sagte Bürgermeister der Bürgermeister von El Paso am Montag (Ortszeit).

Massaker in El Paso: Attentäter hat wohl Manifest hinterlassen

In El Paso im US-Bundesstaat Texas hatte am Samstag ein Schütze in einem Einkaufszentrum 22 Menschen getötet und verletzte 24 weitere, zum Teil schwer.

Der mutmaßliche Todesschütze, der 21-jährige Patrick C., ergab sich der Polizei. Polizeichef Greg Allen sagte, es gebe ein Manifest, das auf ein Hassverbrechen gegen lateinamerikanisch-stämmige Menschen schließen lasse, also eine politisch motivierte Tat. Sie machen 80 Prozent der Einwohner von El Paso aus.

In dem Pamphlet heißt es unter anderem: „Dieser Angriff ist eine Antwort auf die hispanische Invasion in Texas.“ Es sei allerdings noch nicht bestätigt, ob das Manifest tatsächlich von dem Verdächtigen stamme, sagte Allen. Die Ermittler behandeln das Massaker als einen Fall von inländischem Terrorismus.

Massaker in El Paso – das Wichtigste in Kürze

  • In einer Walmart-Filiale in El Paso hat ein Schütze 22 Menschen erschossen und 24 weitere verletzt
  • Der mutmaßliche Täter ergab sich der Polizei
  • Es gibt Hinweise darauf, dass es sich um ein Hassverbrechen handelt
  • Die Ermittler behandeln die Bluttat als Fall von inländischem Terrorismus

Mutter schützte kleines Baby wohl vor Kugeln – und starb

Die Filiale des Warenhauses Walmart, die sich der mutmaßliche Schütze ausgesucht hatte, liegt in der Grenzstadt El Paso zehn Autominuten vom Grenzübergang „Bridge of the Americas“, der Brücke der Amerikas, entfernt. Viele Einwohner von Ciudad Juárez, der Grenzstadt auf der mexikanischen Seite des Rio Grande, überqueren die Brücke täglich – und gehören zu den Kunden des Walmart in El Paso. Unter den Toten sind sechs mexikanische Staatsangehörige.

Diese Google-Karte Zeit, wo sich das Einkaufszentrum in El Paso befindet.

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Zu den Verletzten zählt auch ein zwei Monate altes Baby. Laut Medienberichten erlitt der kleine Junge seine Knochenbrüche wohl deshalb, weil seine Mutter versuchte, ihn vor den Kugeln zu schützen. Die 25-Jährige, die noch zwei weitere Kinder hatte, starb bei dem Massaker in El Paso.

Massaker in El Paso – Notruf am Vormittag

Der erste Notruf war bei der Polizei am Samstag um 10.39 Uhr Ortszeit (18.39 Uhr MESZ) eingegangen. Die Polizei sei sechs Minuten später vor Ort gewesen und hätte eine „schreckliche“ Szenerie vorgefunden, sagte Polizeichef Allen. Zum Zeitpunkt des Angriffs war der Supermarkt voll gewesen. Der Sprecher schätzte, dass sich dort zwischen 1000 und 3000 Menschen aufhielten.

Gegen 11 Uhr (Ortszeit) twitterte die Polizei eine Warnung: „Halten Sie sich vom Einkaufszentrum Cielo Vista fern.“ Zunächst hatte die Polizei weitere Schützen vermutet. Doch die Befürchtung bestätigte sich nicht.

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Auch rund 100 Walmart-Mitarbeiter waren im Laden gewesen. Der Konzern zeigte sich schockiert über die Geschehnisse. Man bete für die Opfer, twitterte Walmart.

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Bluttat in El Paso – Verdächtigem droht die Todesstrafe

Der mutmaßliche Täter lebt in Allen nördlich von Dallas, rund 930 Kilometer Luftlinie von El Paso entfernt. Ein Polizeisprecher sagte nach Angaben des Senders CNN, der mutmaßliche Todesschütze rede mit den Ermittlern.

Bezirksstaatsanwalt Jaime Esparza kündigte an, in dem Fall die Todesstrafe fordern zu wollen. Auf Ebene des Bundesstaates werde man Anklage wegen Mordes gegen den Verdächtigen erheben, so dass die Todesstrafe in Frage kommen könnte. Die Tat stehe nicht für das, was El Paso auszeichne. „Wir sind eine wirklich gute und liebevolle Gemeinschaft, wir werden ihn zur Verantwortung ziehen“, sagte Esparza.

Kommentar: Donald Trump trifft eine Mitverantwortung an den Massaker

Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, kündigte bei einer Pressekonferenz an, die Strafverfolgung werde sich nicht nur auf den Vorwurf des Mordes, sondern auch auf den eines Hassverbrechens konzentrieren.

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Präsident Donald Trump sichert Unterstützung zu

Nach der Tat meldete sich auch US-Präsident Donald Trump auf Twitter zu Wort. Er schrieb, er habe dem Gouverneur von Texas die volle Unterstützung der Bundesregierung zugesagt. „Gott sei mit Euch allen!“, fügte er hinzu.

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Der Demokrat Beto O’Rourke stammt aus El Paso. Nach der Bluttat unterbrach er seinen Wahlkampf, besuchte Verletzte im Krankenhaus und kritisierte Donald Trump scharf.
Der Demokrat Beto O’Rourke stammt aus El Paso. Nach der Bluttat unterbrach er seinen Wahlkampf, besuchte Verletzte im Krankenhaus und kritisierte Donald Trump scharf. © Reuters | JOSE LUIS GONZALEZ

Beto O’Rourke, demokratischer Bewerber für die Präsidentschaftskandidatur aus El Paso, unterbrach seinen Wahlkampf und reiste in seine Heimatstadt, in der er mit seiner Familie lebt. Er besuchte Verletzte des Massakers im Krankenhaus, beschwor den Gemeinschaftssinn in der Stadt – und kritisierte den Präsidenten.

Donald Trump wiegele Rassisten auf, schrieb er auf Twitter, der Präsident stifte zu Gewalt an: „Wir sollten nicht fragen ob es irgendetwas gibt, was er tun könnte oder ob er verantwortlich für das hier ist. Wir kennen die Antwort.“

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Mexiko verurteilt Massaker von El Paso

Nach der Tat verließen Menschen auf Anweisung der Polizei mit erhobenen Händen das Einkaufszentrum.
Nach der Tat verließen Menschen auf Anweisung der Polizei mit erhobenen Händen das Einkaufszentrum. © Reuters | Stringer

Die mexikanische Regierung verurteilte die Tat scharf. „Wir verurteilen diese barbarische Tat, bei der unschuldige Mexikaner getötet wurden“, sagte Außenminister Marcelo Ebrard am Sonntag in einer auf Twitter veröffentlichten Videobotschaft. Zudem kündigte er rechtliche Schritte zum Schutz der in den Vereinigten Staaten lebenden Mexikaner an.

Mexiko erwägt inzwischen ein Auslieferungsgesuch gegen den mutmaßlichen Schützen. „Wir werten diese Tat als einen Terroranschlag auf die mexikanisch-amerikanische Gemeinde und die mexikanischen Landsleute in den Vereinigten Staaten“, sagte Mexikos Außenminister Marcelo Ebrard am Sonntag.

Nur wenige Stunden nach den Schüssen in El Paso kam es auch in Dayton, im US-Bundesstaat Ohio, zu einer Schießerei. Ein Schütze tötete dort neun Menschen und verletzte 16 weitere. Auch der Täter ist tot.

Erst am Dienstag waren zwei Menschen im Bundesstaat Mississippi in einem Walmart durch Schüsse getötet worden. Am Wochenende hatte ein 19-Jähriger während eines Festivals in der Kleinstadt Gilroy in Nordkalifornien das Feuer eröffnet und drei Menschen getötet. Der Schütze wurde von Polizisten am Tatort erschossen. (jei/sdo/les/moi/dpa)