Berlin. Wegen Corona rotieren die Paketzusteller. Der Lockdown dürfte die Lage noch verschärfen. Auf diese Fristen müssen Sie jetzt achten.

  • Wegen der Corona-Pandemie ist das Paketaufkommen zu Weihnachten so hoch wie nie zuvor
  • Der Lockdown könnte für eine weitere Zunahme der Sendungen sorgen
  • Das sind die Fristen für eine sichere Paketzustellung an Weihnachten

Ab dem 16. Dezember muss Deutschland in den harten Lockdown. Neben den bereits geschlossenen Hotels und Restaurants ist auch der Einzelhandel von Zwangsschließungen betroffen. Die Verlagerung des Weihnachtsgeschäfts ins Internet könnte dazu führen, dass das ohnehin schon hohe Paketaufkommen noch einmal zusätzlich steigt.

Wegen der Corona-Pandemie hatte der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) bereits vor dem Lockdown damit gerechnet, dass in der Weihnachtssaison der Tagesrekord an zugestellten Sendungen auf 21 Millionen klettern könnte. Der Online-Handel erlebt einen erneuten Boom, und wer die Familie wegen der Pandemie nicht besuchen kann, der verschickt eben seine Geschenke. Damit die rechtzeitig zu Heiligabend unter dem Baum liegen, gilt es in diesem Jahr auf einige Besonderheiten zu achten. Ein Überblick.

Weihnachten: Bis wann kann ich mein Paket noch abschicken?

Logischerweise gilt: je früher, desto besser. Denn DHL, DPD, Hermes und Co. haben sich zwar mit zusätzlichen Fahrzeugen und Mitarbeitern auf den Ansturm vorbereitet – ob die aufgestockten Kapazitäten aber ausreichen, um alles pünktlich zu liefern, konnte bereits vor dem Lockdown niemand garantieren. Dazu kommt auch noch das Wetter und Verkehrsaufkommen. Die reguläre Lieferzeit von Standardsendungen von ein bis zwei Werktagen könne vor Weihnachten deswegen nicht immer eingehalten werden, erklärt der BIEK.

Der Branchenverband rät daher dazu Paketsendungen innerhalb Deutschlands ohne Express-Option bis spätestens 21. Dezember aufzugeben. Mit Express-Option könnten Kunden ihre Pakete teilweise auch noch am 23. Dezember verschicken. Der BIEK empfiehlt generell, die Pakete bis Mitte Dezember zu versenden, um auf der sicheren Seite zu sein.

Die großen Paketzusteller veröffentlichen Abgabefristen, die eine Zustellung vor Weihnachten garantieren sollen. Bei den meisten hat auch die Verkündung des Lockdowns nichts an den Fristen geändert. Tobias Meyer, Vorstand der Deutschen Post DHL für die Sparte Briefe und Pakete, bestätigte gegenüber unserer Redaktion die bisherigen Fristen für sein Unternehmen.

„Es bleibt dabei: Für Sendungen, die bis zum 21.12. in einem unserer Paketshops abgegeben werden, erfolgt bis Heiligabend ein garantierter erster Zustellversuch“, bekräftigte auch ein Sprecherin von Hermes unserer Redaktion.

Die Fristen für internationale Paketsendungen sind teilweise bereits abgelaufen. Bei manchen Paketlieferanten lohnt sich jedoch noch ein Blick auf die Laufzeitenrechner. Damit lassen sich Lieferzeit und Kosten berechnen.

Das sind die Abgabefristen der Zusteller

DHLDPDHermesGLS
National19. Dezember, 12 Uhr22. Dezember, 12 Uhr21. Dezember21. Dezember
National Express23. Dezember23. Dezember, 12 Uhr Kein AngebotKein Angebot
Nachbarländer14. Dezember18. Dezember, 1215. Dezember18. Dezember
Europa/ EU10. Dezember18. Dezember, 12 Uhr15. Dezember16. Dezember
International30. NovemberLaufzeitenrechner15. Dezember-

Deutsche Post- 2020 bereits 10.000 Beschwerden

weitere Videos

    Wo kann ich mein Paket abgeben?

    Poststellen gehören ausdrücklich zu den Geschäften, die von den Zwangsschließungen des Einzelhandels ab dem 16. Dezember ausgenommen sind. Pakete können dort also auch weiterhin abgegeben werden. Weil die Paketshops anderer Zusteller häufig in Geschäfte für den täglichen Bedarf integriert sind, sollten sich für diese ebenfalls noch genügend Abgabemöglichkeiten bieten. Hermes gibt an, dass trotz Lockdown noch 75 Prozent der Paketshops Lieferungen entgegen nehmen.

    Die GLS konnte bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr 95 Prozent der Paketshops offen halten. „GLS geht davon aus, dass auch im zweiten Lockdown der Großteil der PaketShops offen bleiben können, da diese als systemrelevant eingestuft werden“, teilt das Unternehmen auf Anfrage mit.

    Im Laufe des Jahres haben zudem viele Zusteller Möglichkeiten zur Paketabgabe außerhalb von Filialen geschaffen. DHL-Chef Hans-Christian Mennenga wies bereits daraufhin, dass Pakete auch an den Packstationen aufgegeben werden können. Bei vielen Zustellern können die Pakete auch dem Boten an der Haustür mitgegeben werden.

    Auch wer ein Paket empfängt, könne den Paketdiensten helfen, erklärt der BIEK. „Indem die Empfänger ihre Sendungen an Paketshops, Paketstationen und anwesende Nachbarn umleiten oder eine Ablagegenehmigung für ihren Wunschort erteilen, kann die Erstzustellquote und damit die logistische Effizienz weiter gesteigert werden“, erklärt ein Sprecher.

    Wie sollte ich mein Paket verpacken?

    Schleifchen und Verzierungen mögen auf einem Geschenk schön aussehen, für Pakete sind sie hinderlich. Denn sie können auf den Förderbändern in den Verteilerzentren hängen bleiben, was wiederum die Lieferung verzögern kann.

    Wenn ein Karton wiederverwendet wird, sollte der Absender darauf achten alte Barcodes und Adressdaten zu entfernen oder unleserlich zu machen, damit es nicht zu Verwechslungen kommt. Um bei der Zustellung sicher zu gehen, sollten Empfänger- und Adressdaten noch einmal separat im Paket hinterlegt werden. Das hilft, falls die Daten auf dem Paket unleserlich werden oder verloren gehen.

    Was ist mit Briefen und Postkarten?

    Postkarten und Briefe für das Inland sollten bei der Deutschen Post spätestens bis zum 22. Dezember abgegeben werden. Für Sendungen innerhalb Europas liegt die Frist beim 16. Dezember, für Länder außerhalb Europas am 7. Dezember.

    (dpa/jas)