Bocas del Toro. Unglaublicher Vorfall in Panama: Bei einem religiösen Ritual wurden sieben Menschen zu Tode gefoltert. Wie es zu den Ritualmorden kam.

Es klingt wie die Handlung eines Horrorfilms: Im Dschungel Panamas haben Mitglieder einer obskuren Sekte gewaltsame Exorzismen vorgenommen und sieben Mitglieder als Menschenopfer getötet, darunter sechs Kinder. Die Regierung hat Spezialkräfte in die Region geschickt.

Bei einem religiösen Ritual in dem mittelamerikanischen Land Panama sind sechs Kinder und eine schwangere Frau zuerst gefoltert und danach getötet worden. Weitere 15 Menschen konnten gerettet werden. Der unglaubliche Vorfall ereignete sich bereits am letzten Donnerstag, gab die Generalstaatsanwalt bekannt.

Ritualmord in Panama: Sekte tötet sechs Kinder und eine Schwangere

Den offiziellen Angaben zufolge wurden die Leichen der sechs Kinder – im Alter zwischen einem und 17 Jahren – sowie einer 32-jährigen schwangeren Frau am Dienstag vergangener Woche in einem Massengrab auf einem Friedhof im Dorf Terrón im Westen Panamas entdeckt. Die mutmaßlichen Täter – acht Männer, eine Frau und ein Minderjähriger – wurden festgenommen.

Rafael Baloyes, der Oberstaatsanwalt der Provinz Bocas del Toro, erklärte, dass die Opfer zwei Tage zuvor getötet wurden. In einem Gebäude, das die mutmaßlichen Täter als Kirche für ihre Rituale benutzten, wurden ihm zufolge 15 Menschen gefangen gehalten und misshandelt. Dort seien Macheten gefunden worden, die mutmaßlich gegen die Opfer eingesetzt worden seien.

Eine Person wurde mit glühenden Kohlen verbrannt

Die Ermittler seien über soziale Medien darauf aufmerksam geworden, dass in der von Indigenen bewohnten Gemeinde Menschen misshandelt wurden – eine Person sei mit glühenden Kohlen verbrannt worden. Seit etwa drei Monaten hätten dort religiöse Rituale stattgefunden, die vom in der Gegend vorherrschenden Katholizismus abwichen, sagte Baloyes.

Die Gewalt hatte nach seinen Angaben am Samstag begonnen, nachdem ein Mitglied der Gruppe, die sich „Kirche Gottes“ nenne, behauptet habe, eine Botschaft von Gott bekommen zu haben. Die Gruppe habe ihre Nachbarn aus deren Häusern gezerrt und in die Kirche gebracht. Sie sollten getötet werden, wenn sie ihre Sünden nicht bereuten.

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Im Oktober erschütterte dieser Fall die Niederlande: Eine siebenköpfige Familie lebte neun Jahre lang in einem isolierten Raum eines Bauernhofes im Ort Ruinderwold. Der 67-jährige Gerrit Jan van D. wird verdächtigt, neun Jahre lang seine sechs Kinder gegen ihren Willen festgehalten zu haben.

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