Berlin. Er wollte Pornos gucken, fand aber keine Untertitel. Ein Gehörloser verklagt nun den Streaming-Dienst Pornhub. Der wehrt sich jetzt.

Den „Playboy“ haben bekanntlich viele wegen der tollen Reportagen gekauft. Offenbar gibt es auch Menschen, die Pornos wegen der Dialoge schauen. Zumindest hat nun ein gehörloser Mann laut mehreren Medienberichten in den USA mehrere Streaming-Anbieter verklagt.

Sein Ärger, dem er nun auf dem Rechtsweg Luft machen will: Die Filme auf den einschlägigen Portalen haben keine Untertitel. Empfänger der Klage sind mehrere Portale des Konzerns MindGeek – darunter die Plattformen Pornhub, Redtube und Youporn. Dort hatte er sich mit diversen Produktionen beschäftigt.

Laut Gerichtsakten, so schreibt unter anderem „ABC News“, handele es sich um Filme mit Titeln wie „Heiße Stieftante babysittet ungehorsamen Neffen“ und „Sexy Polizistin bringt Zeugen zum Reden“. Die habe er nicht schauen können, weil die Untertitel fehlen.

Was etwas bizarr klingt, hat offenbar durchaus eine Berechtigung. Er beruft sich laut Medien vom Freitag dabei auf ein US-Gesetz, das Bürgern mit Behinderungen „vollen und gleichwertigen“ Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen geben soll.

Pornhub-Präsident widerspricht gehörlosem Kläger

Der Vize-Präsident von Pornhub, Corey Price, widersprach der Darstellung in einem Statement an den TV-Sender ABC. Seine Seite biete sehr wohl einen Bereich für Videos mit Untertitel an. Der Kläger ist den Medienberichten zufolge bekannt für ähnliche Klagen und versucht damit, Schadenersatz zu erstreiten.

Ebenfalls in den USA haben sich Einbrecher einen pornösen Scherz erlaubt und einen Sexfilm auf eine Werbetafel an einem Highway geschaltet. Wie gut Kirche und Porno zusammenpassen, soll ein neuer christlicher Erotikshop zeigen. Ebenfalls vor Gericht landete ein anderer Fall im Zusammenhang mit frivolen Filmchen. Ein Sohn verklagte seine Eltern – sie hatten seine Porno-Sammlung zerstört. Generell öffnete ad Internet viele Möglichkeiten, von Softerotik bis Hardcore-Film ist alles nur ein paar Klicks entfernt – Generation Porno? Warum junge Menschen weniger Sex haben. (ses/dpa)