Berlin. Nach britischen Berichten soll Prinz Harry in Afghanistan 25 Menschen getötet haben. Nun gibt es deutliche Kritik an seinen Aussagen.

Bald erscheint die Autobiografie von Prinz Harry. Neben exklusiven Informationen über sich und seine Familie, schreibt der britische Royal auch über seine Zeit als Soldat in Afghanistan. Nach eigenen Angaben soll der Prinz dort im Einsatz 25 Menschen getötet haben.

"Eine der wichtigsten Dinge, die ich in der Armee gelernt habe, ist, dass ich für meine eigenen Handlungen verantwortlich bin. Also meine Zahl: 25", zitiert der britische Sender Sky News den Prinzen aus seinen Memorien. Damit soll Prinz Harry die Zahl der von ihm getöteten Menschen bei seinen Einsätzen in Afghanistan meinen.

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"Das war nichts, was mich zufrieden gemacht hat, aber auch nichts, wofür ich mich geschämt habe", schreibt Harry weiter. "Ich hätte es natürlich lieber gehabt, diese Zahl nicht auf meinem Militärzeugnis oder in meinem Kopf zu haben, aber ich hätte auch lieber in einer Welt ohne die Taliban gelebt, in einer Welt ohne Krieg." Auch als Tagträumer gäbe es Realitäten, die man nicht ändern könne, so der 38-Jährige dem Bericht zufolge.

Doch an den Äußerungen regt sich nun auch deutliche Kritik. Wie der britische "Guardian" berichtet, kritisierten hochkarätige britische Veteranen die Aussage von Harry, dass er 25 Taliban-Soldaten getötet habe. Der pensionierte Armeeveteran Col Tim Collins, der vor allem für seine mitreißende Rede vor Beginn des Irakkriegs im Jahr 2003 bekannt ist, sagte, das Gerede des Prinzen über die Zahl der Todesopfer sei unsensibel.

Andere warfen ihm vor, die Aufständischen zu entmenschlichen, wenn er sie als "vom Brett entfernte Schachfiguren" beschreibt. Anas Haqqani, ein Mitglied der afghanischen Regierung, sagte: „Die, die Sie getötet haben, waren keine Schachfiguren, sie waren Menschen; sie hatten Familien, die auf ihre Rückkehr warteten. Unter den Mördern von Afghanen haben nicht viele den Anstand, ihr Gewissen zu offenbaren und ihre Kriegsverbrechen zu gestehen.“

Spanien: Buchhandel verkaufte Bücher versehentlich zu früh

Harrys Memorien "Spare" (deutsch: "Reserve") sollen am 10. Januar erscheinen. Britischer Medien zufolge gelangte das Buch jedoch schon am Donnerstag versehentlich in den Handel. Die Bücher seien in den Auslagen einer großen Buchhandelskette in Spanien verfügbar gewesen, berichtet Sky News.

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Nachdem der Fehler auffiel, wurden die Bücher jedoch wieder schnell entfernt. Mehrere britische Medien beschafften sich noch rechtzeitig Exemplare und berichteten über den Inhalt. Der Verlag Penguin Random House äußerte sich bisher nicht zu dem Fauxpas. (ari/dpa)