Berlin. Smudo lag daneben, Tim Mälzer hat ein gutes Bauchgefühl und Sophia Thomalla war nervös. So lief das Promi-Special von Günther Jauch.

Sophia Thomalla steht unter Strom. Der Schweiß läuft schon. „Mir geht’s gar nicht gut“, stöhnt die Schauspielerin – und dass, obwohl Quiz-Master Günther Jauch am Montagabend noch nicht eine Frage gestellt hat. Das Problem fängt schon da an: Thomalla hat Durst – und das neue Glas Wasser fehlt. Was aber viel schlimmer ist: „Ich hab‘ so einen Respekt vor Ihnen, Herr Jauch, und dieser Sendung“, sagt die 29-Jährige.

Ach Sophia, möchte man ihr zurufen. So schlimm wird’s schon nicht werden. Und wurde es auch nicht. Thomalla – gelber Pulli, gelbe Hose – erspielte sogar 125.000 Euro. Blamiert hat sie sich also nicht bei diesem Promi-Special, mit dem sich die beliebte RTL-Quizshow mit einer Spitzenquote von 5,34 Millionen Zuschauern (21,0 Prozent) in die Sommerpause verabschiedete. Die ganze Aufregung vorab, sie war umsonst.

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Promi-WWM: Bei dieser Logik-Frage stand Sophia Thomalla auf dem Schlauch

Es hätte für Thomalla allerdings auch deutlich früher vorbei sein können. Bei 500 Euro stand die Freundin von Torwart-Star Loris Karius (Beşiktaş Istanbul) schon auf dem Schlauch. Eine Logik-Frage: Auf einem See schwimmen Seerosen, die sich jeden Tag verdoppeln. Nach zwölf Tagen ist der ganze See bedeckt. Thomalla sollte sagen, wann die Wasseroberfläche zur Hälfte mit Rosen voll ist (richtig: nach elf Tagen).

„Nach sechs Tagen, oder?“, hob sie an. Mathe sei halt nicht ihre Stärke. Erst ein Zwischenruf von TV-Koch Tim Mälzer („Mit wie viel Leuten macht dein Freund Sport?“) brachte sie auf die Lösung. O-Ton Thomalla: „Sport ist ja mein Ding“. Na gut. Zumindest aber lief es dann.

Erst bei der halben Million, alle Joker waren verspielt, musste sich die gebürtige Berlinerin geschlagen geben. Gesucht war die Tierart, die auch über Kilometer hinweg im für Menschen kaum hörbaren Infraschallbereich kommuniziert.

Zur Auswahl standen:

A: Fledermäuse

B: Ameisen

C: Elefanten

D: Pinguine

„Ich habe keine Ahnung“, sagte Thomalla. Und verabschiedete sich. Dass es die Elefanten gewesen wären – geschenkt. Man könnte auch sagen: Sophia Thomalla weiß eben, was sich bei so einem Promi-Special gehört. Denn das Geld fließt an Hilfsorganisationen. Und wer zockt, verspielt am Ende womöglich eine große Summe.

Halbe Million: TV-Koch Mälzer lag richtig. Und traute sich nicht

Andererseits: Bei TV-Koch Tim Mälzer wäre es besser gewesen, wenn er seinem Bauchgefühl vertraut hätte. Auch er spielte sich bis zur halben Million hoch, gab sich kaum eine Blöße, und riskierte auch mal was. Zum Beispiel bei der 125.000 Euro-Frage.

Dass jeder Deutsche laut einer Umfrage von 2018 im Schnitt 3,7 Freunde hat, wusste er nicht. Aber die anderen Antwortmöglichkeiten (Handyverträge, Jeans im Schrank, gekaufte Autos im Leben) erschienen Mälzer nicht plausibel. „Ich bin ein Spieler“, sagte er, ging aufs Ganze – und lag richtig.

Die halbe Million war jetzt zum Greifen nahe. Und Mälzer („Ich bin kein Cineast“) hatte bei der nächsten Frage den Eindruck, dass der Schauspieler Samuel L. Jackson gesucht ist, der – gemessen an den Einspielergebnissen der Filme, in denen er mitgewirkt hat – der Spitzenreiter unter den aktuellen Hollywoodstars ist.

Zur Auswahl standen noch: Johnny Depp, Will Smith und Tom Hanks. Mälzer tippte zwar auf Jackson. „Der hat in so vielen Filmen mitgespielt“. Richtig hergeleitet. Am Ende verließ ihn doch der Mut, er stieg er aus – und nahm die 125.000 Euro. Eine stattliche Summe, keine Frage.

Die Tragik des Smudo

Geld, über das sich Ex-Beachvolleyballer Julius Brink, der 64.000 Euro erspielte und Fanta-Rapper Smudo gefreut hätten. Der 51 Jahre alte Hip-Hop-Musiker musste sich bereits mit 32.000 Euro aus der Sendung verabschieden – der geringste Gewinn an diesem Abend. Das Geld will Smudo an eine Organisation spenden, die sich gegen rechts engagiert. Bei 64.000 Euro wollte Moderator Jauch wissen, wovon es in Deutschland rund eine Million gibt:

A: Denkmäler

B: Autobahnbrücken

C: Windkrafträder

D: Tennisplätze

Smudo tendierte zu den Tennisplätzen, ohne es aber zu wissen. „Die sind doch seit den 70er Jahren hip“, meinte er. Weil er doch unsicher war, zog er den Zusatzjoker – und scheiterte. Eine Frau meldete sich. Auch sie tippte auf eine Million Tennisplätze. Ihre skurrile Begründung: Sie habe schon oft gehört, wo doch überall Tennis gespielt werde. Ein Gefühl also und kein Wissen. Richtig wären die Denkmäler gewesen. So blieb es bei 32.000 Euro für die Anti-Nazi-Initiative.

Noch während der Sendung beschwerten sich im Netz die ersten Nutzer: Alle hätten bei der Nennung der Organisation applaudiert – bis auf eine. Sophia Thomalla habe angeblich nicht geklatscht. Ihr Blick sei abfällig in Richtung Boden gewandert, so der Vorwurf.