Berlin. Der Einschätzung des RKI zufolge hat sich die Corona-Lage in Deutschland nun wieder verschlechtert. Die Situation sei „sehr ernst“.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat am Donnerstag in Berlin die aktuelle Corona-Lage in Deutschland eingeordnet. Nachdem die Fallzahlen seit Wochen auf einem hohen Plateau gelegen hätten, sei zuletzt wieder ein Anstieg von Corona-Neuinfektionen registriert worden – RKI-Präsident Lothar Wieler nannte diesen „besorgniserregend“.

„Die Lage ist nach wie vor sehr ernst“, sagte Wieler und fügte hinzu: „Das Infektionsgeschehen kann schnell wieder kippen.“ Seit vergangener Woche habe sich die Lage verschlechtert – es könne schnell wieder zu einem exponentiellen Wachstum der Neuinfektionen in Deutschland kommen. „Das müssen wir verhindern“, forderte Wieler.

Anstieg der Corona-Neuinfektionen: Alten- und Pflegeheim besonders betroffen

Die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Corona-Neuinfektionen erreichte trotz des Teil-Lockdowns bis Donnerstagmorgen einen Höchststand: Die Gesundheitsämter übermittelten dem RKI 23.679 Neuinfektionen. Der bisherige Rekordwert war am 20. November mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. Die momentane Situation führte Wieler darauf zurück, dass das Coronavirus in der Bevölkerung sehr verbreitet sei. Umso wichtiger sei es deshalb, die Schutzmaßnahmen einzuhalten.

Die Lage in den Alten- und Pflegeheimen ist nach Angaben des RKI besonders heikel: Aktuell gebe es in den Einrichtungen fast doppelt so viele Ausbrüche wie im Frühjahr. Pro Ausbruch seien im Durchschnitt fast 20 Menschen betroffen.

Corona-Ausbreitung: Wieler gegen Lockerungen an Weihnachten

In Anbetracht der aktuellen Lage hat sich Wieler klar gegen die diskutierten Lockerungen der Corona-Maßnahmen über die Feiertage ausgesprochen. „Ich denke, die wichtige Maßnahme ist die, dass wirklich verhindert wird, dass die Lockerungen über Weihnachten kommen.“ Solche Lockerungen würden dem Infektionsgeschehen eine schwer zu kontrollierende Dynamik geben. (day/dpa)