Berlin. Mehr als 30.000 Tierarten sind laut Weltnaturschutzunion IUCN bedroht. Der WWF spricht vom größten Aussterben seit den Dinosauriern.

Mehr als 30.000 Tierarten sind auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als bedroht vermerkt. Rund 6400 davon sind unmittelbar vom Aussterben bedroht. Derzeit sei das „größte Artensterben seit Verschwinden der Dinosaurier“ im Gange, erklärte die Umweltstiftung WWF zum Erscheinen ihrer neuen Liste der Gewinner und Verlierer im Tierreich 2019. Für einige Tiere ging es in diesem Jahr aber auch bergauf.

Als Verlierer sieht der WWF Eisbären: Den Tieren geht es laut WWF in einigen Regionen deutlich schlechter. Insgesamt könnte ein Drittel der globalen Population bis 2050 verschwinden. Schuld daran sei vor allem die Klimakrise.

Artensterben: Menschen zerstören den Lebensraum der Tiere

Extrem gefährdet ist das Sumatra-Nashorn. Das letzte Exemplar in Malaysia starb im November. Der Lebensraum der Tiere war enorm geschwunden, weil der Wald für Palmölplantagen, Papierproduktion und Bergbau in den vergangenen Jahrzehnten gerodet wurde. Es leben nur noch rund 80 Tiere in der Wildnis.

Katastrophal war das Jahr auch für Koalas. Bei

schweren Buschbränden in Australien sind seit Oktober

Seit Wochen wüten in Australien verheerende Buschbrände.
Seit Wochen wüten in Australien verheerende Buschbrände. © dpa | Dean Lewins
Tausende Menschen sind auf der Flucht vor den Flammen. In Mallacoota halfen Soldaten Menschen an Bord eines Landungsbootes, das sie zum Marineschiff HMAS Choules bringen soll.
Tausende Menschen sind auf der Flucht vor den Flammen. In Mallacoota halfen Soldaten Menschen an Bord eines Landungsbootes, das sie zum Marineschiff HMAS Choules bringen soll. © dpa | Pois Helen Frank
Besonders stark betroffen ist der Südosten des Landes.
Besonders stark betroffen ist der Südosten des Landes. © dpa | Dean Lewins
In mehreren Staaten wurde der Notstand ausgerufen.
In mehreren Staaten wurde der Notstand ausgerufen. © Getty Images | Darrian Traynor
In vielen Gebieten sind die Zeichen der Verwüstung deutlich zu sehen.
In vielen Gebieten sind die Zeichen der Verwüstung deutlich zu sehen. © AFP | James Ross
Mehre Tausend Feuerwehrleute sind im Einsatz.
Mehre Tausend Feuerwehrleute sind im Einsatz. © dpa | Dean Lewins
Doch auch erfahrene Feuerwehrleute geraten bei den aktuellen Bränden an ihre Grenzen, viele Regionen sind nicht ohne Gefahr zu erreichen.
Doch auch erfahrene Feuerwehrleute geraten bei den aktuellen Bränden an ihre Grenzen, viele Regionen sind nicht ohne Gefahr zu erreichen. © Getty Images | Darrian Traynor
Sie kämpfen gegen etwa 100 Buschbrände.
Sie kämpfen gegen etwa 100 Buschbrände. © dpa | Dean Lewins
Beim sogenannten Gosper-Mountain-Einsatz auf dem gleichnamigen Berg nördlich von Sydney war im Dezember ein von der Feuerwehr gelegtes Gegenfeuer außer Kontrolle geraten.
Beim sogenannten Gosper-Mountain-Einsatz auf dem gleichnamigen Berg nördlich von Sydney war im Dezember ein von der Feuerwehr gelegtes Gegenfeuer außer Kontrolle geraten. © dpa | Dean Lewins
Im Bundesstaat New South Wales wurde bereits mehrfach der Notstand ausgerufen.
Im Bundesstaat New South Wales wurde bereits mehrfach der Notstand ausgerufen. © dpa | Dean Lewins
Eine Wand aus Rauch steigt von einem Buschfeuer südwestlich von Sydney auf.
Eine Wand aus Rauch steigt von einem Buschfeuer südwestlich von Sydney auf. © dpa | Dean Lewins
Ein besonders bedrohliches Buschfeuer ist bis auf etwa 70 Kilometer an die Metropole Sydney herangerückt.
Ein besonders bedrohliches Buschfeuer ist bis auf etwa 70 Kilometer an die Metropole Sydney herangerückt. © dpa | Joel Carrett
Seit Ausbruch der Buschbrände ist Sydney, die Hauptstadt des Bundesstaats New South Wales, immer wieder in Rauch eingehüllt.
Seit Ausbruch der Buschbrände ist Sydney, die Hauptstadt des Bundesstaats New South Wales, immer wieder in Rauch eingehüllt. © dpa | Joel Carrett
Auch Tiere sind von den Buschfeuern bedroht. Ein Mitarbeiter des Taronga Zoos trägt einen Koala, der vor den Flammen in den Blue Mountains gerettet wurde.
Auch Tiere sind von den Buschfeuern bedroht. Ein Mitarbeiter des Taronga Zoos trägt einen Koala, der vor den Flammen in den Blue Mountains gerettet wurde. © dpa | Taronga Zoo
Premierminister Scott Morrison weilte zwischenzeitlich auf Hawaii. Das sorgte zunächst für Proteste.
Premierminister Scott Morrison weilte zwischenzeitlich auf Hawaii. Das sorgte zunächst für Proteste. © dpa | Steven Saphore
Morrison entschuldigte sich nach seiner Rückkehr nach Australien und hat mittlerweile auch Gebiete besucht, in denen die Brände gewütet haben.
Morrison entschuldigte sich nach seiner Rückkehr nach Australien und hat mittlerweile auch Gebiete besucht, in denen die Brände gewütet haben. © AFP | James Ross
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mehr als 2000 Koalas verbrannt. Zwischen 43.000 und 100.000 Koalas leben noch.

Feuerwehrmann teilt Wasser mit Koala

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    Doch es gibt auch Gewinner, etwa den Goldschakal: Der kleine Bruder des Wolfes verlässt mehr und mehr den warmen Südosten Europas und besiedelt Gebiete in Mitteleuropa. Das ist nach Ansicht des WWF eine Konsequenz der Erderhitzung.

    Eine große Überraschung gab es im November: Da sichteten Forscher erstmals nach 30 Jahren wieder ein Vietnam-Kantschil. Das Huftier aus der Familie der Hirschferkel war im Osten Vietnams in eine Kamerafalle getappt. Das letzte bekannte Tier dieser Art war im Jahr 1990 von einem Jäger erschossen worden. (dpa/fmg)