Berlin . Böllerverbot statt Feuerwerk: Wegen der Corona-Pandemie gelten auch an Silvester 2021 strenge Regeln. So teuer können Verstöße werden.

  • Silvester 2021 wird ruhiger als sonst - denn Feuerwerk und Böller sind verboten
  • Das Verbot gilt wegen der Belastung der Krankenhäuser in der Corona-Pandemie
  • Wer dagegen verstößt, muss teilweise mit hohen Strafen rechnen

Silvester wird im Corona-Winter 2021 ruhiger als gewohnt. Denn der Einzelhandel darf nur sogenanntes Jugendfeuerwerk verkaufen. Mit Heulern und Raketen können sich Böller-Begeisterte dieses Jahr also nicht legal eindecken. Viele Städte und Gemeinden haben außerdem Verbotszonen erlassen, in denen privates Feuerwerk an Silvester verboten ist. So wird es für Böller-Freundinnen und -Freunde zum Teil schwer, gebunkertes Feuerwerk der letzten Jahre abzubrennen.

So auch in Berlin. Die Hauptstadt hat 53 Zonen eingerichtet, in denen sowohl Menschenansammlungen, als auch das private Abbrennen von Feuerwerk verboten sein wird. Wer dort trotzdem ein paar Raketen in den Nachthimmel schießt, könnte das teuer bezahlen. Das Ordnungsamt kündigte an, für Verstöße bis zu 50.000 Euro in Rechnung zu stellen.

Das traditionelle Feuerwerk zum Jahreswechsel ist wegen der Corona-Pandemie auch an Silvester 2021 nur eingeschränkt möglich.
Das traditionelle Feuerwerk zum Jahreswechsel ist wegen der Corona-Pandemie auch an Silvester 2021 nur eingeschränkt möglich. © dpa | Ralf Hirschberger

Trotz der harten Strafen rechnen Polizei und Feuerwehr in der Hauptstadt wieder mit vielen Einsätzen. Die Polizei wird nach Angaben einer Sprecherin mit rund 1600 Beamten zusätzlich im Dienst sein. "Der Jahreswechsel 2021/2022 steht auch dieses Mal unter dem Zeichen von Corona und wird die Polizei Berlin zum Abschluss des Jahres noch einmal in besonderem Maße fordern", hieß es. Die Feuerwehr will ab 19 Uhr den Ausnahmezustand ausrufen, wie schon in den Jahren zuvor. Demnach werde die Personalstärke unter anderem auf den Feuerwachen und in der Leitstelle erhöht.

Böllerverbot 2021: Kommunen und Länder legen Strafen fest

Grundsätzlich bleibt die Festsetzung von Strafen wegen Verstößen gegen das Böllerverbot in Deutschland den Städten und Gemeinden überlassen. Deshalb schwanken die Kosten für illegales böllern stark. In Bremen, wo es ähnlich wie in Berlin Verbotszonen gibt, liegt die maximale Geldstrafe für einen Verstoß bei 5000 Euro.

  • Deutlich geringer fallen die Strafen in Sachsen aus. Hier legt die Sächsische Corona-Notverordnung die Strafen landesweit fest. Wer von der Polizei an Silvester mit Pyrotechnik erwischt wird, muss laut Verordnung einen Regelsatz von 250 Euro zahlen.
  • In Hamburg soll die Höhe des Bußgeldes laut Presseabteilung der Stadt bei 150 Euro liegen.
  • In Köln sind es laut Pressestelle der Domstadt 500 Euro.

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Silvester 2021: Greifswald setzt auf Dialog

Einen etwas anderen Ansatz verfolgt Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Hier konnte die Sprecherin der Stadt keine konkreten Angabe zur Höhe des Bußgeldes machen. Das sei aber auch gar nicht nötig, erklärt sie dieser Redaktion am Telefon: "Wir wollen die Menschen eher unterschwellig ansprechen. Letztes Jahr haben wir zum Beispiel gar kein Bußgeld verhängen müssen."

Einige wenige Verstöße habe es zwar gegeben. "Aber das konnte unser Stadtordnungsdienst lösen, indem sie auf die Menschen zugegangen sind und das Gespräch gesucht haben", erklärt die Sprecherin. "Da haben sich dann auch alle einsichtig gezeigt."

In vielen anderen Städten soll die Polizei die Einhaltung des Verbote einhalten. Dafür kommen laut verschiedenen Städten sowohl Einheiten der Stadt-, als auch der Landespolizeidienststellen zum Einsatz. Durch die Böllerverbote wollen die Gemeinden und Städte zum einen Menschenansammlungen, zum anderen die Überlastung der Krankenhäuser und anderer Gesundheitseinrichtungen verhindern.