Berlin. Instant-Suppen, Einsamkeit und Schlafmangel: Profisegler geben einen Einblick in ihr Leben auf See und was Greta Thunberg erwartet.

Klimaaktivistin Greta Thunberg ist seit Mittwoch mit dem niederländischen Skipper Boris Herrmann auf dem Weg von Plymouth nach New York. Auf die Schwedin warten nun zwei Wochen voller Entbehrungen, veganes Essen aus der Tüte und Schlafmangel.

Auf normalen Tourbooten, die man häufig am Hafen sieht, gibt es normalerweise einen Gasherd, eine Kühlbox und viel Platz zum Verstauen. Diesen Komfort wird Greta Thunberg nicht haben. Wie Lina Nagel vom Deutschen Segler-Verband unserer Redaktion verrät, sind auf der Rennyacht von Boris Herrmann die Möglichkeiten eingeschränkt.

Astronauten-Nahrung für Greta Thunberg

Um das Gewicht der Ladung so gering wie möglich zu halten, setzen Segler wie Boris auf gefriergetrocknete Nahrung. Dabei reißt man nur die Packung auf, gießt heißes Wasser hinein und wartet.

Trotz der augenscheinlich kleinen Packungen enthalten die Portionen dabei alle Nährstoffe, die ein Topathlet benötigt. Rund 700 Kalorien nehmen die Segler pro Tag über die Fertignahrung auf, wie der neuseeländische Einhandsegler Conrad Colman auf seinem Blog beschreibt.

Neben Instant-Suppen gehören auch Biskuits zum Speiseplan der Segler. Colman verschweigt jedoch nicht, dass er sich an manchen Tagen auf dem Boot auch nach richtigen Essen sehnt, wie zum Beispiel einem Burrito. Welches Essen Greta wohl am meisten vermissen wird?

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Instagram, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Greta Thunberg hat Gesellschaft an Bord

Gegenüber den Profiseglern hat die Schwedin jedoch einen Vorteil: Sie ist nicht alleine auf dem Boot. Obwohl sich Skipper Boris Herrmann und Greta Thunberg beide nicht als Plaudertaschen bezeichnen, kann es als Einhandsegler doch recht einsam werden.

----------------

• Mehr zum Thema:

Newsblog: Alle aktuellen Nachrichten von der Reise der Malizia II

Leitartikel: Wie lange hält Greta Thunberg dem Druck noch stand?

Expertenmeinung: Asperger-Syndrom: Was mutet sich Greta Thunberg auf See zu?

----------------

Wie der neuseeländische Segler Conrad Colman auf seinem Blog erzählt, ist man nicht nur in den schwierigen Situationen auf sich allein gestellt, sondern hat zum anderen auch niemanden, mit dem man die schönen Momente der Reise teilen kann.

Profisegler nutzt Noise-Cancelling-Kophörer an Bord

Skipper Boris Hermann hat diese Probleme auf der Reise nach New York nicht. Dafür müssen er und seine Gäste mit nur sehr wenig Platz klarkommen. Während Greta und ihr Vater Svante in den Schlafkojen liegen, werden Boris Herrmann und sein Partner Pierre Casiraghi auf dem Boden ruhen.

An viel Schlaf wird auf dem Boot ohnehin nicht zu denken sein. Zu den engen Kojen kommen die lauten Geräusche hinzu, die im Boot durch den Wellengang entstehen. Profisegler greifen deswegen zu Noise-Cancelling-Kopfhörern und nehmen Musik oder Hörbücher mit, die sie beruhigen, wie Lina Nagel vom Deutschen Segler-Verband erklärt.

Wie es sich anfühlt auf einem Boot drei Tage nicht schlafen zu können, hat Einhandseglerin Lina Rixgens nach ihrer ersten Etappe des Mini-Transatlantik-Rennens 2017 beschrieben. Neben der starken körperlichen und psychischen Erschöpfung, beeinflusst der Schlafmangel derart das Bewusstsein, dass jeder Befehl aus dem Gehirn einer zweiten oder dritten Aufforderung bedarf, bevor sich der Arm bewegt, berichtete Rixgens gegenüber „Yacht online“.