Santiago de Chile/Buenos Aires. In Südamerika konnten Tausende Menschen am Dienstag eine totale Sonnenfinsternis beobachten. In Argentinien folgt bald die nächste.

In Südamerika war am Dienstagnachmittag (Ortszeit) eine totale Sonnenfinsternis zu beobachten. In Chile und Argentinien wurden Tausende Menschen Zeugen, wie sich der Mond vor die Sonne schob, bis die Sonne komplett verdunkelt war. Der Schatten des Mondes traf zunächst nahe der Stadt La Serena auf die chilenische Pazifikküste und zog dann in südöstlicher Richtung über Argentinien hinweg.

Kurz vor Sonnenuntergang war das Spektakel dann in und um die argentinische Hauptstadt Buenos Aires zu betrachten.

Allerdings war die Sonnenfinsternis für die Bewohner der Millionenmetropole am Río de la Plata nicht mehr gut zu sehen, da der Himmel leicht bedeckt war und kurz darauf die Sonne ohnehin unterging.

Auf der Route von Chile nach Argentinien verfolgten nicht nur interessierte Bürger die Sonnenfinsternis. Auch viele Wissenschaftler waren in die Region gekommen, um die Sonnenfinsternis zu beobachten. Die Atacama-Wüste in Chile und die argentinische Provinz San Juan gelten aufgrund der klimatischen Bedingungen und des meist wolkenfreien Himmels als ideal für die Beobachtung der Sonnenfinsternis.

Das passiert bei einer Sonnenfinsternis

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    Sonnenfinsternis in Argentinien im nächsten Jahr schon wieder zu sehen

    An einem bestimmten Ort ist eine totale Sonnenfinsternis nur etwa alle 360 Jahre zu sehen. Die Argentinier haben aber bereits im nächsten Jahr wieder die Chance, eine weitere Sonnenfinsternis zu sehen: dann allerdings ein wenig weiter südlich in der Provinz Río Negro.

    In der Hochebene von San Juan beobachteten am Dienstag zahlreiche Menschen das Spektakel durch spezielle Sonnenbrillen, Teleskope oder ihre mit Filtern bestückte Fotokameras. Über verschiedene Livestreams konnten auch Menschen auf der ganzen Welt die Sonnenfinsternis verfolgen.

    Es sei die erste totale Sonnenfinsternis in Argentinien im Zeitalter der sozialen Netzwerke, sagte die Astronomin Carolina Chavero von der Universität Córdoba der Zeitung „La Nación“. „Meine Oma hat mir immer von der Sonnenfinsternis 1947 erzählt, als sie auf dem Land lebte. Sie hat gesehen, wie es dunkel wurde, die Tiere einschliefen und der Hahn krähte. Es muss unheimlich gewesen sein, ohne zu wissen, was passiert. Heute ist das eine andere Geschichte.“

    • Hintergrund: Mondfinsternis und Blutmond – So lief das Spektakel ab

    Am La-Silla-Observatorium der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile führten die Forscher während der Sonnenfinsternis eine Reihe von wissenschaftlichen Beobachtungen durch. Nach einem Bericht der Zeitung „La Tercera“ beobachteten sie die Sonnenatmosphäre, führten spektrografische Messungen der Sonnenkorona und testeten die Allgemeine Relativitätstheorie.

    In Argentinien und Chile war es Mitte Juni schon einmal dunke geblieben. Grund war ein Stromausfall in mehreren südamerikanischen Ländern. Nach dem Stromausfall in Südamerika hatte sich die Lage zwar normalisiert, doch Millionen Menschen waren viele Stunden ohne Strom. Der Grund für den Ausfall soll ein Fehler im Stromnetz gewesen sein. (dpa/ac)