Berlin. Bei einem Elitesoldaten aus Sachsen sind versteckte Waffen und Sprengstoff sichergestellt worden. Der Tipp kam vom Militärgeheimdienst.

Sächsische Polizisten sind auf dem Privatgelände eines Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) fündig geworden: Bei einer Durchsuchung stellten die Beamten versteckte Waffen und Sprengstoff sicher. Die Durchsuchung fand nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch statt.

Anlass dazu gab ein Hinweis des Militärischen Abschirmdienstes (MAD). Der verdächtige Elitesoldat war demnach bereits seit einiger Zeit im Blickfeld des Militärgeheimdienstes. Dem Soldat könnte nun der Vorwurf eines Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz gemacht werden.

Waffen bei KSK-Soldat gefunden – MAD gab Hinweis

„Jeder, der in irgendeiner Art und Weise radikal in der Bundeswehr auffällt, hat in unseren Streitkräften keinen Platz“, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) zu dem Fall. Gehandelt werde stets mit „Härte und Konsequenz“.

Der MAD hatte zuletzt seine Anstrengungen zur Enttarnung von Extremisten in den Reihen der Bundeswehr verstärkt. Außerdem ist der Verfassungsschützer Burkhard Even mittlerweile ziviler Vizepräsident. Es ist eine der Maßnahmen des MAD, um den Blick nach rechts zu schärfen.

Die Koordinierungsstelle für Extremismusverdachtsfälle im Verteidigungsministerium hatte erst im März über ihren Jahresbericht auf die stark wachsende Zahl neuer Verdachtsfälle von Extremisten in der Bundeswehr 2019 hingewiesen. Dies könne aber auch auf die verstärkten Aktivitäten des MAD zurückzuführen sein.

Der MAD enttarnte 2019:

  • 14 Extremisten der Kategorie „Rot“
  • Acht Rechtsextremisten
  • Vier Islamisten
  • Zwei sogenannte Reichsbürger

Seit 2017 werden bei der Bundeswehr alle Bewerber für den Dienst an der Waffe überprüft. Seitdem flogen dadurch 21 Rechtsextremisten auf. (dpa/jas)14 extremisten in bundeswehr enttarnt – 482 verdachtsfälle 14 extremisten in bundeswehr enttarnt – 482 verdachtsfälle