Berlin. Wirecard, WeWork, Lieferando: Unser Kolumnist Hajo Schumacher über den Mythos von Start-ups – und was davon überhaupt noch übrig ist.

Ein bisschen neidisch war ich schon, als ich die lichtdurchfluteten Neubauwürfel durchmaß. Vorn Sofas zum Chillen, dahinter tatsächlich ein Kicker, bunter Obstteller, Ausblick über Tiergarten, Brandenburger Tor, Kanzleramt, ganz Berlin. Überall junge, kraftstrotzende Menschen, die die kurze Mittagspause mit Goji-Bowl und Pilates füllten.

WeWork – sechs Buchstaben, die die Zukunft der Arbeit umrissen. Ich war leider nur zu Besuch. Die Idee ist fantastisch. In den tollsten Städten der Welt vermietet WeWork keine Arbeitsflächen, sondern das Lebensgefühl des Silicon Valley, zwischen Garage, Sofa und Yogamatte.

Ein befreundeter Unternehmer schwärmte, wie er sein Unternehmen aus einem Hinterhofbüro in ein solches Co-Working-Space umgesiedelt habe: fünfzig Arbeitsplätze zum attraktiven Komplettpreis, dafür nie wieder Ärger mit Heizung, Internet oder muckenden Aufzügen.

Start-up: Ein Mythos von Energydrinks und Pizzakartons