Tschechien: Hirsch entwaffnet Jäger – und flieht mit Gewehr
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Von Markus Schünemann
Berlin/České Budějovice. Diesmal ging die Jagdtrophäe an den Hirsch: In Tschechien hat ein Rothirsch einen Jäger entwaffnet – und ist mit der Büchse geflohen.
Ist das Jägerlatein? Im Böhmerwald soll ein
Hirsch
einen
Jäger
entwaffnet haben. Eine Gruppe von Jägern habe das Mittelgebirge im Südwesten Tschechiens auf der Suche nach Kleinwild durchstreift, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in
Budweis
(České Budějovice) mit. Plötzlich habe der Hund der Jagdgesellschaft das Tier aufgeschreckt.
Die Reaktion des Rothirschs war jedoch anders, als es der Waidmann im Allgemeinen erwartet. Das Tier ergriff nicht etwa die Flucht, sondern bewies, dass es in der zoologischen Systematik zu Recht den
Stirnwaffenträgern
(Pecora) zugeordnet wird.
Im Nahkampf: So entwaffnete der Hirsch den Jäger
Der Hirsch sei direkt auf einen der Männer zugestürmt, habe ihn an der Schulter gestreift, den Ärmel zerrissen – und das umhängende
Gewehr mit dem Geweih
aufgenommen, so die Polizei. Mit der erbeuteten Waffe des Gegners entschwand das Tier in den Tiefen des Böhmerwaldes.
Der Vorfall ereignete sich demnach bei
Horní Planá
(Oberplan), unweit des Dreiländerecks zwischen Bayern, Österreich und Tschechien. Der Hirsch wurde Zeugen zufolge noch einen Kilometer weiter mit seiner am Geweih baumelnden Jagdtrophäe gesichtet.
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„Den Jägern blieb nichts anderes übrig, als den Vorgang der Polizei zu melden“, erläuterte der Polizeisprecher. Der Verbleib des Gewehrs ist derweil ungeklärt. Etwaige Finder wurden aufgerufen, die Büchse bei der nächsten Polizeidienststelle abzugeben. Bis es soweit ist, gilt allerdings Vorsicht im Böhmerwald: Es geht ein Hirsch um. Und er trägt eine Schusswaffe.