Berlin. Nach Sonnenblumenöl und Mehl könnte nun das nächste Produkt knapp werden: Bei Dosentomaten drohen Lieferengpässe und Preissteigerungen.

  • In Deutschland kommt es durch den Krieg in der Ukraine immer mehr zu Lieferengpässen, weshalb viele Regale in den Supermärkten leer bleiben
  • Und nicht nur das: Viele Produkte werden durch die gestiegene Inflation immer teurer
  • Nun könnte der Preis eines weiteren Produkts bei Aldi, Lidl und Co. anziehen

Der Krieg in der Ukraine sorgt derzeit weltweit zu Lieferengpässen bei diversen Produkten. Auch in den Geschäften in Deutschland bleiben immer wieder Regale leer. Verstärkt wird diese Entwicklung durch Hamsterkäufe – viele Supermärkte und Discounter haben daher bereits die Abgabemenge bestimmter Artikel, wie etwa Sonnenblumenöl, beschränkt. Auch Mehl fehlte zuletzt in vielen Geschäften. Nun könnte ein weiteres Produkt knapp und teurer werden: Dosentomaten.

Wie die Lebensmittelzeitung berichtet, haben bereits mehrere Produzenten und Großhändler angekündigt, dass es auch bei Dosentomaten in den kommenden Monaten zu Lieferengpässen und Preissteigerungen kommen könnte. Ein Grund dafür: In Italien, wo ein Großteil der rohen Tomaten für die Produktion herkommt, werden in diesem Jahr deutlich weniger Tomaten angebaut als noch im Vorjahr.

Deutlich weniger Tomaten in Italien angebaut

So schreibt etwa der Großhändler Otto Franck in seinem Marktbericht, der Tomatenmarkt sein nun endgültig "in einer Art Eskalation angekommen" sei. Einige Lieferanten hätten bereits darüber informiert, dass Lieferungen gekürzt werden müssten.

Viele Agrarbetriebe in Italien sind laut dem Bericht auf andere Produkte, wie etwa Futtermais oder Getreide, umgestiegen – Produkte, die normalerweise zu großen Teilen aus der Ukraine kommen, aufgrund des Kriegs allerdings nicht exportiert werden können. Der Geschäftsführer des deutschen Konservenherstellers Hengstenberg, Andreas Reimer, sagte gegenüber der Lebensmittelzeitung: "Die Anbaufläche in Italien geht um etwa 10 Prozent zurück, unter anderem weil sich die Landwirte für andere Kulturen entscheiden." Zu Hengstenberg gehören unter anderem die Marken Oro di Parma und Oro d’Italia.

Lieferengpässe bei Dosen, Glas und Kartonagen

Aus diesem Grund werde es bei Tomatenkonserven zu "erheblichen Kostensteigerungen" kommen, die an den Handel und schließlich an Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben werden müssten. Derzeit liege der Preis für rohe Tomaten aus Norditalien etwa 18 Prozent höher als noch im vergangenen Jahr. Hinzu kommt laut Reimer, dass für die Produktion von Dosentomaten viel Energie benötigt werde. "Dazu kommen Preissteigerungen und Lieferengpässe bei Verpackungen wie Dosen, Glas und Kartonagen", erklärte er außerdem.

Der italienische Hersteller Mutti geht zwar davon aus, dass die Versorgung mit Tomaten gesichert ist, erwartet allerdings ebenfalls eine Erhöhung der Preise für Tomatenkonserven. Das teilte das Unternehmen auf Anfrage der Lebensmittelzeitung mit. (csr)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.