Fünf Millionen Tonnen Algen treiben auf einen beliebten Urlaubsort zu. Zur Feriensaison könnte der Algenteppich die Strände erreichen.

  • Algen, soweit wie das Auge blicken kann - das könnte bald zur bitteren Realität in einem Urlaubsparadies werden
  • Eine über Tausende Kilometer große Algenmasse bewegt sich auf Florida zu
  • 13 Tonnen Algen bewegen sich sogar auf die Karibik zu. Sind die Traumsträne in Gefahr?

Knapp fünf Millionen Tonnen Algen treiben derzeit im Atlantik in Richtung US-Bundesstaat Florida – und könnten genau dann an den Stränden ankommen, wenn die Urlaubssaison ihren Höhepunkt erreicht. Das berichtet das Magazin "National Geographic".

Die Algenmasse wird auch "Great Atlantic Saegassum Belt" genannt. Sie erstreckt sich über 8000 Kilometer und ist in den letzten Jahren massiv angeschwollen. Damit wird die Algenmasse zunehmend zum Problem für Strandbesucher und Tourismusunternehmen. Wenn sich die Algen an der Küste zersetzen, beginnen sie zu stinken. Und ein Übermaß an Algen kann auch das Ökosystem schädigen: Korallenriffe, Mangroven und kleine Meerestiere wie Krabben und Muscheln können durch den dichten Algenteppich erstickt werden.

Riesige Algenteppiche vermiesen bisweilen die Urlaubstimmung an den Stränden von Mexiko.
Riesige Algenteppiche vermiesen bisweilen die Urlaubstimmung an den Stränden von Mexiko. © Danielgastaldi/ dpa-Bildfunk

Urlaub in den USA: Algen werden zunehmend zum Problem

Der Universität von Südflorida zufolge trieben Ende März sogar rund 13 Tonnen der freischwimmenden Braunalgen vom Zentralatlantik auf die Karibik zu – eine Rekordmenge für diesen Zeitraum. Der Höhepunkt der Blüte wird im Juni oder Juli erwartet. Wann und wo die Algen dann später an die Küsten gespült werden, lässt sich nur schwer vorhersagen.

Forscher suchen weiter nach Auslösern für die Ausbreitung der Algen. Abholzung im Amazonasgebiet? Höhere Temperaturen im Meer? Überschüssige Nährstoffe durch menschliche Aktivitäten, die aus den Flüssen in Afrika und Südamerika in die Atlantik gelangen? Möglicherweise, sagen sie. Entscheidend könnte laut Studien jedoch auch ein Wetterphänomen gewesen sein: die Nordatlantische Oszillation (NOA).

Algen am Strand: Warum breiten sich Algen so schnell aus?

Im Winter 2009/2010 gab es eine ungewöhnliche Veränderung der Windverhältnisse im nordatlantischen Raum, wie US-Forscher berichteten. Das führte dazu, dass sich die Braunalgen von der Sargassosee östlich von Florida, wo es sie immer schon gab, ausbreiteten. Die Winde und die Strömungen trugen sie dann südwärts entlang der afrikanischen Küste bis zum tropischen Atlantik. Dort fanden die Braunalgen günstige Bedingungen für ihre explosive Ausbreitung: viel Sonnenlicht, hohe Wassertemperaturen und Nährstoffe.

Ob sich die Ausbreitung der Algen negativ auf den Tourismus in Florida auswirken wird, bleibt abzuwarten. Derzeit sieht es nicht danach aus. Florida, der Staat an der Südostküste der USA ist ein zunehmend beliebtes Urlaubsziel, Orte wie Miami Beach sind weltbekannt. Bereits 2022 vermeldete der US-Staat Besucherrekorde. Bei ausländischen Touristen ist Florida mittlerweile beliebter als New York. (lro/dpa)