Frankfurt/Main. Rauch im Cockpit und Hitzeentwicklung: Nach einem Unglück mit einem Kaffeebecher muss eine Condor-Maschine in Irland zwischenlanden.

Zwangspause wegen Kaffeebecher: Die Passagiere eines Ferienfliegers auf dem Weg von Frankfurt nach Mexiko mussten sich im Februar in Geduld üben. Weil im Cockpit der Condor-Maschine Kaffee verschüttet wurde, musste das Flugzeug in Irland zwischenlanden.

Die Flüssigkeit war über eines der Panel verschüttet worden. Dadurch sei es zu einer leichten Rauchentwicklung gekommen, teilte eine Sprecherin von Condor jetzt mit. „Rein vorsorglich“ sei die Maschine deshalb auf dem Flughafen Shannon in Westirland gelandet. Das Kaffee-Malheur ist Thema im vor kurzem vorgelegten Abschlussbericht der britischen Behörde für Flugunfalluntersuchung (AAIB). Mehrere Medien hatten darüber berichtet.

Hitzeentwicklung und Funktionseinschränkung

Dem Behördenbericht zufolge sei zwar nur eine kleine Menge Kaffee auf das Bedienfeld gelangt. Dies habe aber zu Hitzeentwicklung, verschiedenen Funktionseinschränkungen sowie damit verbundenen Kommunikationsproblemen geführt.

Nach einer Überprüfung und Reparatur des Flugzeuges konnte die Reise nach Cancún fortgesetzt werden, erklärte eine Condor-Sprecherin. Trotzdem hat der Vorfall Konsequenzen: Die vorgeschriebenen Verfahren für das Trinken von Wasser oder Kaffee im Cockpit seien auf den Prüfstand gestellt worden. „Unsere Crews sind angewiesen, vor allem im Umgang mit Kaffeebechern besonders vorsichtig zu sein und grundsätzlich geeignete Becher, am besten mit Deckel, zu verwenden.“

Im August hatte ein Airbus in Russland nach einer Kollision mit Vögeln notlanden müssen. Im Juli erzwang ein kaputter Reifen eine Notlandung eines Flugzeugs aus Köln in Israel. Und wegen eines mysteriösen Geruchs war eine Lufthansa-Maschine im Juni notgelandet.

Seit einiger Zeit zögern viele Menschen, für Urlaubsreisen in Flugzeug zu steigen – nicht nur, weil es immer wieder Komplikationen gibt, sondern vor allem, weil sie klimafreundlicher reisen wollen. (dpa)